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infrastruktur | Monitore kalibrieren: Software vs. Messgerät<br />
Bild: Datacolor<br />
Monitore kalibrieren<br />
In den seltensten Fällen sind Monitore ab Werk richtig eingestellt. Wir zeigen Ihnen im Test, ob die<br />
Kalibrierung nur mit Messgeräten oder auch mithilfe von Software wie Quick Gamma möglich ist.<br />
Im Auslieferungszustand überzeugen<br />
die wenigsten Monitore<br />
mit einer guten Farbtreue. Um<br />
verlässliche Aussagen über die am<br />
Bildschirm sichtbaren Farben treffen<br />
zu können, bedarf es daher<br />
stets einer Kalibrierung des Monitors.<br />
Direkt betroffen sind davon<br />
aber nicht nur Fotografen oder<br />
Grafiker – auch Spieler profitieren<br />
von einem kalibrierten Monitor in<br />
hohem Maße.<br />
Damit ein Monitor die an ihn gesendeten<br />
Bilddaten farbgetreu<br />
darstellen kann, bedarf es eines<br />
Farbprofils. Als Format für die Farbprofile<br />
hat sich der ICC-Standard<br />
(International Color Consortium)<br />
etabliert. In diesen Profilen ist der<br />
Farbraum eines Monitors definiert.<br />
Für zahlreiche Monitore gibt es auf<br />
den Herstellerseiten vorgefertigte<br />
Profile zum Download. Das Problem<br />
an diesen ist jedoch, dass sie<br />
nicht auf das individuelle Modell<br />
optimiert sind. Eine Kalibrierung,<br />
die an das individuelle Modell angepasst<br />
ist, ist daher in vielen Fällen<br />
unumgänglich, um beispielsweise<br />
auch Gegner in dunklen Ecken zu<br />
erkennen. Doch gelingt die Kalibrierung<br />
nur mithilfe von teuren<br />
Messgeräten oder lassen sich die<br />
richtigen Einstellungen auch mithilfe<br />
von Programmen finden? <strong>PC</strong><br />
<strong>Games</strong> <strong>Hardware</strong> versucht, diese<br />
Frage zu beantworten.<br />
Bevor Sie mit der Kalibrierung Ihres<br />
Monitors beginnen – egal ob<br />
Sie dafür Software oder Messgeräte<br />
verwenden – sollte der Monitor<br />
bereits mindestens 30 Minuten<br />
laufen. Ebenso sollten Sie beachten,<br />
dass grundsätzlich nicht alle<br />
Monitore in der Lage sind, den vollen<br />
Gamma-Farbraum darzustellen.<br />
Außerdem gilt es zu bedenken, dass<br />
bei jeder getesteten Kalibrierungsmöglichkeit<br />
ein ICC- oder ICM-<br />
Farbprofil angelegt wird.<br />
Nach der Aktivierung eines solchen<br />
Profils kann es durchaus sein, dass<br />
die Farben Ihrem subjektiven Empfinden<br />
nach verfälscht sind. Das hat<br />
mit der Gewöhnung an etwaige,<br />
leichte Farbstiche zu tun. In diesem<br />
Falle sollten Sie zunächst einige<br />
Tage mit dem neuen Profil arbeiten.<br />
Sollten Sie dann noch immer der<br />
Meinung sein, dass die Farben nicht<br />
korrekt dargestellt werden, empfiehlt<br />
sich eine erneute Messung bei<br />
besseren Lichtverhältnissen.<br />
Kalibrierung mit Software:<br />
Bordmittel oder Quick<br />
Gamma<br />
Für die Kalibrierung Ihres Monitors<br />
benötigen Sie nicht zwingend<br />
teure Messgeräte. Inzwischen sind<br />
einige Programme erhältlich, die –<br />
genau wie unsere Kalibriergeräte<br />
von Xrite und Spyder – nach von<br />
Ihnen getätigten Änderungen ICM-<br />
Farbprofile anlegen. So lässt sich<br />
Ihr Bildschirm beispielsweise über<br />
das in Windows integrierte Tool<br />
Dccw manuell kalibrieren. Im ersten<br />
Schritt bekommen Sie dort zunächst<br />
ein Bild gezeigt, welches die<br />
optimalen Gamma-Werte darstellt.<br />
Mit Reglern versuchen Sie dann,<br />
die Gamma-Anpassung so einzustellen,<br />
dass das Testbild dem vorher<br />
gezeigten möglichst nahe kommt.<br />
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<strong>PC</strong> <strong>Games</strong> <strong>Hardware</strong> | 08/14<br />
www.pcgameshardware.de