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grafikkarten | Accelerated Computing @ Home<br />
Schneller rechnen<br />
Schenkt man Sektierern Glauben, haben <strong>PC</strong> und Gehirn etwas gemeinsam: Meist nutzen wir nur einen<br />
Bruchteil der vorhandenen Kapazität. Wir schauen uns eine Möglichkeit an, dies zu ändern.<br />
Seit inzwischen beinahe acht Jahren<br />
gibt es neben dem Hauptprozessor<br />
noch eine zweite Rechenmacht<br />
im <strong>PC</strong>. Der Rechenkern<br />
der Grafikkarten hat sich von seinen<br />
mickrigen Anfängen zu einer<br />
ziemlich kraftvollen Arithmetik-Maschine<br />
entwickelt. Was man damit<br />
alles anstellen könnte und warum<br />
nur eine verschwindend geringe<br />
Minderheit der Programme diese<br />
Möglichkeiten umsetzt – damit beschäftigt<br />
sich dieser Artikel.<br />
Nicht alle Prozessoren sind<br />
gleich<br />
Jeder – <strong>PC</strong>GH-Leser – weiß, dass<br />
das Hirn eines Personal Computers<br />
der Zentralprozessor ist, meist<br />
CPU abgekürzt. Dort laufen alle<br />
Fäden zusammen, er sendet mittelbar<br />
die Steuerbefehle für sämtliche<br />
Funktio nen an die einzelnen Subsysteme<br />
des <strong>PC</strong>s und bestimmt maßgeblich<br />
die Geschwindigkeit, mit<br />
der diese Funktionen ausgeführt<br />
werden. Doch seine Entwicklung<br />
hat sich besonders in den letzten<br />
Jahren, nachdem der Konkurrenzkampf<br />
zwischen AMD und Intel abzuebben<br />
begonnen hatte, verlangsamt.<br />
Ein weiterer Faktor bei der<br />
CPU-Entwicklung war und ist, dass<br />
man für viele Funktionen heutzutage<br />
gar nicht mehr Prozessorleistung<br />
als die eines 120-Euro-Modells<br />
benötigt. Typische Anforderungen<br />
wie der allfällige Internet-Besuch,<br />
einfache Büroaufgaben & Co. sind<br />
selbst neben einem Betriebssystem,<br />
das etliche Dinge im Hintergrund<br />
erledigt, keine Herausforderung<br />
mehr. Für anspruchsvollere Aufgaben<br />
holt sich der Prozessor jedoch<br />
gern noch hier und da etwas Hilfe.<br />
So sind zum Beispiel die meisten<br />
Video-Wiedergabeformate, darunter<br />
auch Web-Video wie Flash oder<br />
HTML5, inzwischen über dedizierte<br />
Schaltkreise beschleunigt.<br />
Nicht, weil der Prozessor das nicht<br />
auch schaffen würde, aber separate<br />
<strong>Hardware</strong> arbeitet sparsamer. Und<br />
genau hier unterscheiden sich die<br />
Rechner-Typen – die CPU kann alles,<br />
das meiste zwar etwas umständlicher<br />
und sie braucht auch mehr<br />
Energie dafür. Spezialschaltungen,<br />
sogenannte ASICs, können dagegen<br />
nur genau das, wofür sie entworfen<br />
wurden. Kommt zum Beispiel ein<br />
neuerer Codec, heißt es: Pech gehabt.<br />
Doch es gibt einen weiteren Rechenknecht<br />
im <strong>PC</strong>, der eigentlich<br />
ein echter Riese ist. Heimlich, still<br />
und leise hat sich der Grafikchip<br />
von einem reinen Texturenkleber<br />
zu einem echten Alleskönner<br />
entwickelt. In Sachen roher Rechenleistung<br />
sind moderne Grafikprozessoren<br />
ihren universelleren<br />
Gegenstücken im Mainboardsockel<br />
weit voraus, können im Unterschied<br />
zu einer CPU jedoch eigenständig<br />
kein Betriebssystem befeuern<br />
und gelten daher immer noch<br />
als Prozessoren zweiter Klasse.<br />
Was unterscheidet CPU und<br />
GPU?<br />
Wie schon beschrieben, sind CPUs<br />
vielseitiger, GPUs aber potenter<br />
– grundsätzlich spricht allerdings<br />
nichts dagegen, dass auch ein anderer<br />
als der Zentralprozessor ein Betriebssystem<br />
booten und betreiben<br />
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<strong>PC</strong> <strong>Games</strong> <strong>Hardware</strong> | 08/14<br />
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