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infrastruktur | SSD-Test<br />
Bild: MEV<br />
SSDs günstig wie nie<br />
Langsam aber sicher wird der flashbasierte Massenspeicher ein Speicher für die Massen. Mit der<br />
MX100 nimmt Crucial den nächsten Schritt für günstigere Laufwerke. Aber es gibt auch Alternativen.<br />
Hätte man vor einem Jahr spekuliert,<br />
dass es im Juli 2014<br />
durchaus flotte SSDs geben würde,<br />
die nur noch 36 Cent pro Gigabyte<br />
kosten, hätten die meisten von uns<br />
zumindest wie Mr. Spock eine Augenbraue<br />
hochgezogen. Es ist noch<br />
nicht so lange her, da lobten wir die<br />
Samsung SSD 840 Evo mit einem<br />
TByte für den günstigen Pro-Gibibyte-Preis<br />
von rund 50 Cent. Aber<br />
bereits seit Längerem haben wir<br />
diese Marke deutlich unterschritten.<br />
Ein Ende des Preisverfalls ist indes<br />
noch nicht in Sicht. Eher noch<br />
scheint er sich zu beschleunigen.<br />
Harter Konkurrenzkampf<br />
Den beliebten SSD-Fertiger Crucial<br />
muss man in dieser Preisschlacht<br />
als federführend bezeichnen. Die<br />
M500, die als erste SSD in die Nähe<br />
der 1-TByte-Marke kam, war bereits<br />
zum Start recht günstig für ein<br />
High-End-Laufwerk. Im Verlauf des<br />
letzten Jahres zeigte sich aber vor<br />
allem die M500 mit 240 GB als besonders<br />
beliebt.<br />
Das lag jedoch weniger an der Leistung.<br />
Die M500 ist zwar eine durchaus<br />
leistungsfähige SSD, dennoch<br />
bestand hier immer Luft nach oben<br />
und viele Hersteller boten schon<br />
damals schnellere SSDs an. Der<br />
Grund für das massive Kundeninteresse<br />
ist eher im Preis zu sehen:<br />
Die M500 zählt – egal welcher Kapazitätsklasse<br />
– zu den günstigsten<br />
SSDs, sodass selbst No-Name-Hersteller<br />
mit deutlich schwächeren<br />
Laufwerken kaum konkurrieren<br />
können. Der M500 240 GB gelang<br />
es so, durchgehend über die letzten<br />
Monate hinweg das am häufigsten<br />
gesuchte Produkt im <strong>PC</strong>GH-Preisvergleich<br />
zu sein.<br />
Frischzellenkur<br />
Die M500er-Serie sollte auch nach<br />
dem Start des Nachfolgers M550<br />
weiterverkauft werden. Während<br />
diese Serie diejenigen ansprechen<br />
sollte, die für etwas mehr Leistung<br />
durchaus tiefer in die Tasche zu<br />
greifen bereit sind, sollte die M500<br />
weiterhin den preisbewussten<br />
Kunden bedienen. Nun ist sie doch<br />
etwas unerwartet und früher als gedacht<br />
abgelöst worden. Ihren Platz<br />
soll zukünfig die Crucial MX100<br />
einnehmen.<br />
Der Hauptgrund für dieses Update<br />
ist vermutlich dabei weniger eine<br />
Leistungssteigerung sondern die<br />
Umstellung auf einen neuen Fertigungsprozess.<br />
Micron, die zusammen<br />
mit Intel ein Joint-Venture für<br />
Flash-Speicher betreiben, gehören<br />
zur Speerspitze im Bereich Speicherfertigung.<br />
Auch deshalb haben<br />
sie vergleichsweise viel Luft nach<br />
unten im Preiskampf, schließlich<br />
müssen sie das Flash nicht teuer<br />
der Konkurrenz abkaufen. Allerdings<br />
sind sie auch führend, was<br />
neue Fertigungsprozesse angeht.<br />
Und da ein feinerer Fertigungsprozess<br />
kostbare Fläche auf dem Siliziumwafer<br />
spart, was sich wiederum<br />
in mehr Speicherkapazität pro Wafer<br />
äußert, sind die Fertiger hier<br />
natürlich besonders erpicht darauf,<br />
möglichst viele Transistoren pro<br />
Fläche zu verstauen. Auch wenn<br />
ein neuer Prozess kurzfristig für<br />
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