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Von der Antike in die Neuzeit - sonderpaedagoge.de!

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In <strong>die</strong>sem Zusammenhang weise ich darauf h<strong>in</strong>, dass mir <strong>die</strong> Schwierigkeit <strong>de</strong>s Begriffes<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> „Erkenntnis“ bewusst ist. Was be<strong>de</strong>utet Erkenntnis im Zusammenhang mit <strong>de</strong>m Thema<br />

<strong>die</strong>ser Arbeit? Es han<strong>de</strong>lt sich nicht um <strong>die</strong> klassisch-empirischen Gütekriterien <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Allgeme<strong>in</strong>gültigkeit, Objektivität und Reproduzierbarkeit. Diese Arbeit versteht sich als<br />

konstruktivistische Form <strong><strong>de</strong>r</strong> Erkenntnisgew<strong>in</strong>nung. Sie distanziert sich aber auch von<br />

e<strong>in</strong>er willkürlichen Form <strong><strong>de</strong>r</strong> geisteswissenschaftlichen Erkenntnis. In <strong><strong>de</strong>r</strong> Darlegung<br />

me<strong>in</strong>er wissenschaftlichen Vorgehensweise möchte ich <strong>de</strong>n Weg <strong><strong>de</strong>r</strong> persönlichen<br />

Erkenntnisgew<strong>in</strong>nung <strong>de</strong>m Leser transparent machen, <strong>in</strong> <strong>de</strong>m Bewusstse<strong>in</strong>, dass me<strong>in</strong>e<br />

Ergebnisse als Spiegel me<strong>in</strong>er subjektiven Ause<strong>in</strong>an<strong><strong>de</strong>r</strong>setzung mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Literatur zu<br />

verstehen s<strong>in</strong>d.<br />

Abschließend zusammengefasst stellen <strong>die</strong> drei genannten Motive (Aktualität, historisches<br />

und systematisches Interesse) subsumiert <strong>de</strong>n persönlichen, <strong>in</strong>tr<strong>in</strong>sischen Anreiz zur<br />

Themenwahl dar. Entsprechend <strong>de</strong>s e<strong>in</strong>gangs geäußerten Verständnisses fasse ich <strong>die</strong><br />

e<strong>in</strong>zelnen Motive zur Motivation <strong>in</strong>sgesamt zusammen.<br />

2. Bezug <strong>de</strong>s Themas zur Schule für Körperbeh<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>te aus subjektiver Sicht<br />

In e<strong>in</strong>er psychologischen Untersuchung (1967 – 1970) hat Gerd Jansen <strong>die</strong> E<strong>in</strong>stellung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Gesellschaft zu Menschen mit Körperbeh<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>ung empirisch zu erfassen versucht.<br />

E<strong>in</strong>stellungen und Verhaltensmuster, <strong>die</strong> damals ermittelt wur<strong>de</strong>n, s<strong>in</strong>d aus subjektiver<br />

Sicht bis heute nicht überbrückt. Das Wissen e<strong>in</strong>er breiten Öffentlichkeit über <strong>die</strong> Situation<br />

von Menschen mit Körperbeh<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>ung ist durch zunehmen<strong>de</strong> Präsenz von Menschen mit<br />

Beh<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>ung durchaus gewachsen, Aktions- und Handlungskomponenten, mit <strong>de</strong>nen <strong>die</strong><br />

Gesellschaft auf sie zugeht, me<strong>in</strong>es Erachtens kaum vorhan<strong>de</strong>n. Statt <strong>de</strong>ssen kann man<br />

Jansen immer noch zustimmen, wenn er von e<strong>in</strong>er Ten<strong>de</strong>nz schreibt, „[...] <strong>die</strong><br />

Körperbeh<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>ten zu isolieren o<strong><strong>de</strong>r</strong> zum<strong>in</strong><strong>de</strong>st e<strong>in</strong>er Begegnung mit ihnen aus <strong>de</strong>m Wege<br />

zu gehen“ 8 . Begrün<strong>de</strong>t sieht Jansen <strong>die</strong>s <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sichtbarkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Bee<strong>in</strong>trächtigung, <strong>die</strong> für<br />

viele Menschen „abscheuerregend“ und „abstoßend“ 8 wirkt. Wenn es um <strong>die</strong> körperliche<br />

Bee<strong>in</strong>trächtigung als e<strong>in</strong> sichtbares Merkmal von Menschen geht, stimme ich <strong>de</strong>n<br />

Formulierungen Jansens zu, lehne sie aber als verallgeme<strong>in</strong>ern<strong>de</strong> Aussage für alle<br />

Menschen mit Körperbeh<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>ung ab. Die Heterogenität bezüglich Ersche<strong>in</strong>ungsbild und<br />

Auswirkung <strong><strong>de</strong>r</strong> Schädigung läßt universell formulierte Aussagen nicht zu o<strong><strong>de</strong>r</strong> erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />

8 Jansen 1981, S. 138 – 139<br />

9 Speck 1996, S. 34<br />

Diese und viele an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Examensarbeiten gibt es auf www.son<strong><strong>de</strong>r</strong>paedagoge.<strong>de</strong> 7

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