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Von der Antike in die Neuzeit - sonderpaedagoge.de!

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Erziehung zur ethischen Trefflichkeit <strong>de</strong>s eigenen K<strong>in</strong><strong>de</strong>s aufgefaßt wird.<br />

In <strong><strong>de</strong>r</strong> Darstellung <strong>de</strong>s K<strong>in</strong><strong>de</strong>s als lebendiger Teil <strong>de</strong>s Körpers <strong><strong>de</strong>r</strong> Eltern f<strong>in</strong><strong>de</strong>n wir erneut<br />

e<strong>in</strong> Argument <strong><strong>de</strong>r</strong> Mo<strong><strong>de</strong>r</strong>ne, welches aktuell im Zusammenhang mit <strong>de</strong>n Grenzen ärztlicher<br />

Behandlungspflicht und <strong><strong>de</strong>r</strong> pränatalen Diagnostik Erwähnung f<strong>in</strong><strong>de</strong>t.<br />

Zusammenfassend gilt festzustellen, daß Aristoteles e<strong>in</strong>e materiale Ethik erarbeitete und<br />

sie als eigenständige philosophische Diszipl<strong>in</strong> begrün<strong>de</strong>te. Ziel se<strong>in</strong>er ethischen<br />

Ausführungen ist nicht das Erkennen son<strong><strong>de</strong>r</strong>n das Han<strong>de</strong>ln <strong><strong>de</strong>r</strong> Menschen. Aristoteles<br />

wollte sowohl <strong>die</strong> <strong>in</strong>tellektuellen Fähigkeiten <strong><strong>de</strong>r</strong> Menschen stärken als auch ihre<br />

charakterlichen Tugen<strong>de</strong>n festigen. Geprägt ist se<strong>in</strong>e Ethik und daraus resultieren<strong>de</strong><br />

Normen von Liberalität und Akzeptanz gegenüber allen menschlichen<br />

Ersche<strong>in</strong>ungsformen, trotz mancher zu über<strong>de</strong>nken<strong><strong>de</strong>r</strong> Formulierung.<br />

Allgeme<strong>in</strong> f<strong>in</strong><strong>de</strong>n Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>ung und speziell auch Menschen mit<br />

Körperbeh<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>ung Erwähnung <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Werk. Darüber h<strong>in</strong>aus wer<strong>de</strong>n <strong>die</strong><br />

Verhaltensweisen <strong><strong>de</strong>r</strong> Gesellschaft ihnen gegenüber thematisiert. Menschen mit<br />

Beh<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>ung besitzen ke<strong>in</strong>e unbegrenzten Aufstiegschancen im Gesellschaftssytem. Am<br />

Beispiel <strong><strong>de</strong>r</strong> öffentlichen Ämter <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> griechischen Polisgeme<strong>in</strong><strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n <strong>die</strong><br />

E<strong>in</strong>schränkungen, speziell für Menschen mit Körperbeh<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>ung, aufgezeigt. Vor <strong>de</strong>m<br />

H<strong>in</strong>tergrund <strong><strong>de</strong>r</strong> Situation von Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>ung zur <strong>Antike</strong> ist <strong>die</strong><br />

Nikomachische Ethik e<strong>in</strong>erseits e<strong>in</strong>e positive Ersche<strong>in</strong>ung, <strong>die</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>erseits Aspekte <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

heutigen Mo<strong><strong>de</strong>r</strong>ne enthält.<br />

Zusammenfassend ist festzuhalten, daß Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>ung unter <strong><strong>de</strong>r</strong> Ethik<br />

Aristoteles und ihrer abzuleiten<strong>de</strong>n Normen e<strong>in</strong>e Sicherung ihrer physischen Existenz<br />

erfahren und Unterstützung gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>shalb erhalten, weil auch sie als Menschen angesehen<br />

wer<strong>de</strong>n. Als Ergebnis me<strong>in</strong>er Interpretation <strong><strong>de</strong>r</strong> Nikomachischen Ethik stelle ich fest, daß<br />

Aristoteles <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Werk ke<strong>in</strong> Menschenbild vertritt, welches re<strong>in</strong> vom I<strong>de</strong>al <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Kalokagathie geprägt ist.<br />

Die Ergebnisse <strong><strong>de</strong>r</strong> Nikomachischen Ethik haben verwun<strong><strong>de</strong>r</strong>t, weil sie me<strong>in</strong>em Vorwissen<br />

über <strong>die</strong> Zeit <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Antike</strong>, aber auch <strong>de</strong>m Autor nicht entsprachen. Es stellt sich <strong>die</strong> Frage,<br />

ob es Grün<strong>de</strong> für <strong>die</strong> Differenz zwischen erarbeitetem Vorwissen und <strong>de</strong>n tatsächlichen<br />

Interpretationsergebnisse gibt. Als ersten Aspekt gilt es zu nennen, daß<br />

Text<strong>in</strong>terpretationen immer subjektiv s<strong>in</strong>d und damit auch unterschiedlich ausfallen<br />

können. Es gilt zu<strong>de</strong>m noch anzuführen, daß <strong>die</strong> Geburt se<strong>in</strong>es Sohnes Nickomachos als<br />

e<strong>in</strong>schnei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>s Erlebnis für Aristoteles gilt. Dies kann durchaus zu e<strong>in</strong>em verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ten,<br />

Diese und viele an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Examensarbeiten gibt es auf www.son<strong><strong>de</strong>r</strong>paedagoge.<strong>de</strong> 52

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