Von der Antike in die Neuzeit - sonderpaedagoge.de!
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Die Generalversammlung <strong><strong>de</strong>r</strong> Vere<strong>in</strong>ten Nationen erhob am 10. Dezember 1948 <strong>die</strong><br />
Menschenrechte zu e<strong>in</strong>em universalen Leitbegriff. Sie s<strong>in</strong>d ebenfalls oberste<br />
transzen<strong>de</strong>ntale ethische Norm und besitzen unabhängig von Geographie, Geschichte,<br />
Kultur und Ökonomie ihren Anspruch. Je<strong>de</strong> Handlung, <strong>die</strong> im S<strong>in</strong>ne Kants von e<strong>in</strong>em<br />
guten Willen ausgeht, damit e<strong>in</strong>e vernünftige ist und Freiheit zum Ziel hat, wird bei <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Umsetzung ihrer Intention <strong>die</strong> Freiheit an<strong><strong>de</strong>r</strong>er und damit grundsätzliche Rechte nicht<br />
<strong>de</strong>montieren. Unter Nutzung an<strong><strong>de</strong>r</strong>er Begriffe faßt Stadler <strong>de</strong>n Unterschied wie folgt<br />
zusammen: „Während es <strong><strong>de</strong>r</strong> Individualethik vor allem um das Han<strong>de</strong>ln und <strong>die</strong><br />
Ges<strong>in</strong>nungen von Menschen sowie <strong>die</strong> daraus folgen<strong>de</strong>n Wirkungen geht, steht <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Sozialethik <strong>die</strong> kritische Ermittlung und Begründung von Normen und Leitbil<strong><strong>de</strong>r</strong>n für <strong>die</strong><br />
sittliche Ordnung <strong><strong>de</strong>r</strong> Gesellschaft und das Zusammenleben <strong><strong>de</strong>r</strong> Menschen im<br />
Vor<strong><strong>de</strong>r</strong>grund“ 55 .<br />
Gerhard Schmidtchen verb<strong>in</strong><strong>de</strong>t Ethik mit Erfahrung, „ethische Grundsätze s<strong>in</strong>d <strong>die</strong><br />
allgeme<strong>in</strong>sten Werkzeuge zur Organisation von Erfahrung“, damit me<strong>in</strong>t er Produkte aus<br />
„[...] Zufall und Geist“ 56 und abhängig von <strong><strong>de</strong>r</strong> Zeit. Ziel <strong><strong>de</strong>r</strong> Menschen ist es, möglichst<br />
viele positive Erfahrungen zu sammeln und negative zu vermei<strong>de</strong>n. Nach Schmidtchen<br />
funktioniert <strong>die</strong>s nur, wenn ethische Normen Bed<strong>in</strong>gungen konstruieren, <strong>in</strong> <strong>de</strong>nen e<strong>in</strong>e<br />
möglichst große Anzahl von Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>n <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Genuß positiver Erfahrungen gelangen<br />
kann. „[...], <strong>in</strong> ethischen For<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen kommen Gestaltungsversuche zum Ausdruck.“ 57 Die<br />
von Schmidtchen getroffenen Aussagen dürfen nicht im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er utilitaristischen Ethik<br />
verstan<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, <strong><strong>de</strong>r</strong> es hedonistisch um maximales Glück gesellschaftlicher Mehrheit<br />
geht, <strong>de</strong>nn vielmehr weist er e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>glich auf <strong>die</strong> Wichtigkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> sozialen Zuwendung für<br />
alle Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Gesellschaft h<strong>in</strong>.<br />
Übere<strong>in</strong>stimmend wird <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Literatur von e<strong>in</strong>em globalen Übergang <strong><strong>de</strong>r</strong> Mo<strong><strong>de</strong>r</strong>ne <strong>in</strong> <strong>die</strong><br />
Postmo<strong><strong>de</strong>r</strong>ne gesprochen. Damit ist vor allem e<strong>in</strong>e technologische Weiterentwicklung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Mo<strong><strong>de</strong>r</strong>ne geme<strong>in</strong>t, <strong>die</strong> aber nicht monozentristisch - technologisch verlaufen ist.<br />
Gravieren<strong>de</strong> Än<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen fan<strong>de</strong>n ebenfalls <strong>in</strong> Denk- und Handlungsstrukturen <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Gesellschaft statt, <strong>die</strong> sich wesentlich <strong>in</strong> pluralistischen Lebensformen wi<strong><strong>de</strong>r</strong>spiegeln, <strong>in</strong><br />
<strong>de</strong>nen <strong>die</strong> selbständigen Wesen ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>heit bil<strong>de</strong>n. Im Gegensatz zur Mo<strong><strong>de</strong>r</strong>ne steht<br />
nicht mehr das E<strong>in</strong>heits<strong>de</strong>nken im Zentrum <strong><strong>de</strong>r</strong> Betrachtung son<strong><strong>de</strong>r</strong>n <strong>die</strong> Unterschie<strong>de</strong>, <strong>die</strong><br />
sowohl <strong>in</strong>tersubjektiv als auch <strong>in</strong>terkulturell s<strong>in</strong>d. Hieraus wie<strong><strong>de</strong>r</strong>um ergeben sich verstärkt<br />
Konflikte und Grenzsituationen, <strong>die</strong> e<strong>in</strong>er Regelung bedürfen und e<strong>in</strong>e Herausfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ung an<br />
55 Stadler 1998, S. 49<br />
56 Schmidtchen 1993, S 192 ff<br />
57 ebd. 1993, S. 197 ff<br />
Diese und viele an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Examensarbeiten gibt es auf www.son<strong><strong>de</strong>r</strong>paedagoge.<strong>de</strong> 33