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Von der Antike in die Neuzeit - sonderpaedagoge.de!

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„Ethik als philosophische Teildiszipl<strong>in</strong> befaßt sich mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Begründung und Reflexion von<br />

Moral, d.h. mit <strong>de</strong>m System von Vorstellungen, Werten, Normen, Verhaltenscodices und<br />

Handlungsweisen usw., <strong>die</strong> für e<strong>in</strong> Individuum e<strong>in</strong>er Gesellschaft gültig s<strong>in</strong>d bzw. Geltung<br />

beanspruchen...“ 47 . Auch De<strong><strong>de</strong>r</strong>ich sieht Ethik als Reflexionsmo<strong>de</strong>ll menschlicher<br />

Handlungen, „Moral geht also <strong><strong>de</strong>r</strong> Ethik voraus“ 48 . Antor und Bleidick setzten Moral und<br />

Ethik <strong>in</strong> folgen<strong>de</strong>s Verhältnis: „Wesentlich ist <strong>die</strong> Unterscheidung e<strong>in</strong>es universalen,<br />

generell subjektunabhängigen Anspruchs <strong><strong>de</strong>r</strong> Ethik und <strong>de</strong>s <strong>in</strong>dividuellen, konkreten<br />

moralischen Verhaltens" 49 . Es wird daraus <strong>de</strong>utlich, daß persönliches Tun subjektiv<br />

moralisch legitimierbar ist, jedoch sowohl gegen allgeme<strong>in</strong>e Moral als auch ethischer<br />

Universalität verstoßen kann.<br />

„Die pr<strong>in</strong>zipielle Aufgabe <strong><strong>de</strong>r</strong> Ethik kann dar<strong>in</strong> gesehen wer<strong>de</strong>n, Regeln zu f<strong>in</strong><strong>de</strong>n und zu<br />

begrün<strong>de</strong>n, <strong>die</strong> <strong>de</strong>n Egoismus <strong>de</strong>s Individuums e<strong>in</strong>grenzen und e<strong>in</strong> Leben von Individuen <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>schaft ermöglichen“ 50 . Bei Frese wird offensichtlich, wie schwierig es ist,<br />

Moral und Ethik <strong>de</strong>utlich und trennscharf zu differenzieren. Antor und Bleidick sprechen<br />

<strong>die</strong>sbezüglich von e<strong>in</strong>em „nicht en<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Diskurs“ 51 .<br />

In <strong><strong>de</strong>r</strong> Literatur existieren zwei konträre Positionen, bei <strong>de</strong>nen nur <strong>in</strong>sofern<br />

Übere<strong>in</strong>stimmung besteht, als Ethik ke<strong>in</strong> Kriterium zur Beurteilung s<strong>in</strong>gulärer Handlungen<br />

ist. E<strong>in</strong>erseits will sie auf e<strong>in</strong>er Metaebene <strong>die</strong> Bed<strong>in</strong>gungen untersuchen, nach <strong>de</strong>nen<br />

Handlungen als moralisch <strong>de</strong>f<strong>in</strong>iert wer<strong>de</strong>n können.<br />

„[...]<strong>die</strong> Ethik reflektiert das Verhältnis von Moral und Moralität.“ 52 . Hierfür wird oftmals<br />

<strong>die</strong> Bezeichnung Meta-Theorie verwen<strong>de</strong>t, um sie über <strong>de</strong>n Stand e<strong>in</strong>er wissenschaftlichen<br />

Theorie h<strong>in</strong>auszuheben. „Die Ethik ist ke<strong>in</strong>e Wissenschaft.“ 53 Diese Aussage be<strong>de</strong>utet<br />

nicht, Ethik sei unwissenschaftlich, <strong>de</strong>nn vielmehr geht es um <strong>die</strong> Abgrenzung zu <strong>de</strong>n<br />

empirischen Wissenschaften und E<strong>in</strong>ordnung <strong>in</strong> <strong>die</strong> Philosophie. Nach <strong>die</strong>sem ersten<br />

Verständnis untersucht Ethik <strong>die</strong> Bed<strong>in</strong>gungen, unter <strong>de</strong>nen Handlungen als moralisch<br />

gelten können. Ihr Arbeitsgebiet ist <strong>de</strong>mnach nicht das „Was“ e<strong>in</strong>er Handlung son<strong><strong>de</strong>r</strong>n das<br />

„Wie“. Hierbei han<strong>de</strong>lt es sich um e<strong>in</strong>en <strong>de</strong>skriptiven Theorieansatz mit e<strong>in</strong>em<br />

beschreiben<strong>de</strong>n Vorgehen. Die empirisch und geschichtlich entwickelten Handlungsweisen<br />

e<strong>in</strong>er Gesellschaft wer<strong>de</strong>n beschrieben und bezüglich ihrer wirksamen Wertvorstellungen<br />

47 De<strong><strong>de</strong>r</strong>ich 2000, S. 33<br />

48 ebd. 2000, S. 119<br />

49 Antor/Bleidick 2000, S 76<br />

50 Frese 2000, S. 25<br />

51 Antor/Bleidick 2000, S. 76<br />

52 Pieper 2000, S. 46<br />

53 Miller, zitiert nach Antor/Bleidick 2000, S. 76<br />

Diese und viele an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Examensarbeiten gibt es auf www.son<strong><strong>de</strong>r</strong>paedagoge.<strong>de</strong> 31

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