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Von der Antike in die Neuzeit - sonderpaedagoge.de!

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umfassen<strong>de</strong> menschliche Deutungen han<strong>de</strong>lt, wird Bestandteil <strong>die</strong>ses Kapitels se<strong>in</strong>.<br />

Zur Beantwortung <strong><strong>de</strong>r</strong> anthropologischen Frage liefern E<strong>in</strong>zelwissenschaften<br />

(Biologie, Mediz<strong>in</strong>, Psychologie, Erziehungswissenschaft etc.) Ergebnisse, <strong><strong>de</strong>r</strong>en<br />

Zustan<strong>de</strong>kommen aus unterschiedlichen Wissenschaftsmetho<strong>de</strong>n resultieren. Mit<br />

wissenschaftlichen Metho<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n <strong>die</strong> Denkansätze benannt, von <strong>de</strong>nen aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Mensch<br />

erfaßt wer<strong>de</strong>n soll, synonym kann <strong><strong>de</strong>r</strong> Begriff Paradigma verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Erläuterung <strong><strong>de</strong>r</strong> Paradigmen und ihrer Auswirkungen kann e<strong>in</strong>e grobe<br />

Gegenüberstellung empirischer und philosophischer Zugangsweisen ver<strong>de</strong>utlichen.<br />

Die Naturwissenschaften als Vertreter <strong><strong>de</strong>r</strong> empirischen Denkweise wollen <strong>de</strong>n Menschen<br />

über se<strong>in</strong>e biologisch-physische Hülle erfassen. Anthropologie be<strong>de</strong>utet hierbei e<strong>in</strong>e Lehre<br />

vom Menschen, <strong>die</strong> an <strong>in</strong>tersubjektiv verifizierbaren Ergebnissen orientiert ist und für sich<br />

<strong>in</strong> Anspruch nimmt, e<strong>in</strong>e wertfreie Wissenschaft zu se<strong>in</strong>. Sie will über Fakten <strong>de</strong>f<strong>in</strong>itive<br />

Erkenntnisse, <strong>in</strong> Form generalisieren<strong><strong>de</strong>r</strong> Gesetzmäßigkeiten erreichen, <strong>die</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Bestimmung <strong>de</strong>s Menschen ermöglichen sollen. E<strong>in</strong>e Beh<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong>de</strong>s Menschen ist<br />

hierbei immer auf e<strong>in</strong>e kausale Ursache zurückzuführen, beachtet aber nicht <strong>die</strong><br />

vielfältigen Erschwerungen auf <strong>de</strong>n unterschiedlichen Ebenen <strong><strong>de</strong>r</strong> menschlichen<br />

Vollzugsweise. Kritisiert wird <strong>die</strong> Empirie dah<strong>in</strong>gehend, daß sie noch nicht ausreichend<br />

erklärt habe, wie das E<strong>in</strong>wirken <strong><strong>de</strong>r</strong> Subjektivität und damit e<strong>in</strong>e Wertung bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Analyse<br />

empirisch gewonnener Daten mit <strong><strong>de</strong>r</strong> postulierten Wertfreiheit vere<strong>in</strong>bar ist. Der<br />

Konstruktivismus, <strong><strong>de</strong>r</strong> im systemtheoretischen Denkansatz e<strong>in</strong>e entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Rolle spielt,<br />

geht bei <strong>de</strong>m Prozeß e<strong>in</strong>er Erkenntnisgew<strong>in</strong>nung nicht ausschließlich von kont<strong>in</strong>uierlicher<br />

und zielgerichteter Entwicklung aus son<strong><strong>de</strong>r</strong>n auch von <strong>de</strong>m E<strong>in</strong>fluß impliziter und nicht<br />

bewußter Wahrnehmung, <strong>die</strong> als solche e<strong>in</strong>e unreflektierte, aber vorhan<strong>de</strong>ne und im<br />

Wesentlichen wertgeleitete Wahrnehmung darstellt. Klafki sieht bereits <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Bildung<br />

empirisch geleisteter Arbeitshypothesen e<strong>in</strong>e subjektive Wertung.<br />

Philosophisch-spekulative Deutungen markieren e<strong>in</strong>e Gegenposition zur Empirie. Scheuerl<br />

spricht davon, <strong>de</strong>n Menschen im „[...] Verhältnis zur Zeit, zur Geschichte, o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />

Leiblichkeit, se<strong>in</strong>er Sprachlichkeit, se<strong>in</strong>en Stimmungen und Grenzerfahrungen <strong>in</strong><br />

Situationen <strong><strong>de</strong>r</strong> Krankheit und Krisen o<strong><strong>de</strong>r</strong> angesichts <strong>de</strong>s To<strong>de</strong>s“ 17 zu erfassen. Es wer<strong>de</strong>n<br />

Aussagen über <strong>de</strong>n Menschen getroffen, <strong>die</strong> nicht anhand von Zahlen und Fakten<br />

überprüfbar, damit nicht <strong>in</strong>tersubjektiv und <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>är analytisch nachvollziehbar s<strong>in</strong>d<br />

son<strong><strong>de</strong>r</strong>n durch e<strong>in</strong> hohes Maß an persönlicher Subjektivität geprägt wer<strong>de</strong>n, was <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

philosophischen Anthropologie, vor allem seitens <strong><strong>de</strong>r</strong> Empirie, <strong>de</strong>n Vorwurf e<strong>in</strong>er<br />

17 Scheuerl 1982, S. 10<br />

Diese und viele an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Examensarbeiten gibt es auf www.son<strong><strong>de</strong>r</strong>paedagoge.<strong>de</strong> 15

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