Von der Antike in die Neuzeit - sonderpaedagoge.de!
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Hierbei geht es weniger um das Ansammeln von <strong>in</strong>haltlichem Wissen, o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
philosophischen Denkweisen. <strong>Von</strong> Be<strong>de</strong>utung ist <strong>die</strong> E<strong>in</strong>sicht, dass gera<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Beruf <strong>de</strong>s<br />
Heilpädagogen <strong>die</strong> Ause<strong>in</strong>an<strong><strong>de</strong>r</strong>setzung mit eigenen Denkweisen zur Ethik und<br />
Anthropologie erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>t. Im Zusammenhang mit <strong>die</strong>ser Arbeit ist <strong>die</strong>s erstmalig bei mir<br />
geschehen und eröffnete mir neue Zugänge und Denkmöglichkeiten. Diese können sich<br />
e<strong>in</strong>erseits im Umgang mit Menschen mit e<strong>in</strong>er Beh<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>ung bewähren, an<strong><strong>de</strong>r</strong>erseits<br />
gesellschaftlich verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, um aktiv für Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>ung Position<br />
vertreten zu können.<br />
Anschließend wur<strong>de</strong>n drei Werke hermeneutisch <strong>in</strong>terpretiert. Sie unterschei<strong>de</strong>n sich <strong>in</strong><br />
ihren Autoren und <strong><strong>de</strong>r</strong> jeweiligen historischen Epoche, <strong>in</strong> <strong>de</strong>nen <strong>die</strong> Bücher verfaßt<br />
wur<strong>de</strong>n. Die Zeitspanne reichte hierbei vom griechischen Altertum bis <strong>in</strong>s das England <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
frühen <strong>Neuzeit</strong>. Anhand <strong><strong>de</strong>r</strong> systematischen und spezifischen Fragen sollte e<strong>in</strong>e<br />
vergleichen<strong>de</strong> Interpretation <strong><strong>de</strong>r</strong> drei Bücher ermöglicht wer<strong>de</strong>n. <strong>Von</strong> leiten<strong>de</strong>m Interesse<br />
waren <strong>die</strong> enthalten<strong>de</strong>n Menschenbil<strong><strong>de</strong>r</strong>. In e<strong>in</strong>em weiten S<strong>in</strong>ne wur<strong>de</strong> herausgestellt, über<br />
welchen Zugang sich <strong><strong>de</strong>r</strong> jeweilige Autor <strong>de</strong>m Phänomen „Mensch“ nähert. Anschließend<br />
sollten mögliche, daraus resultieren<strong>de</strong> ethische Normen erarbeitet wer<strong>de</strong>n. Bei<strong>de</strong> Aspekte<br />
stan<strong>de</strong>n unter e<strong>in</strong>em doppelten Erkenntnis<strong>in</strong>teresse: E<strong>in</strong>erseits wur<strong>de</strong>n sie befragt auf<br />
allgeme<strong>in</strong>e Inhalte zu Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>ung, an<strong><strong>de</strong>r</strong>erseits unter spezifischem<br />
Erkenntnis<strong>in</strong>teresse <strong><strong>de</strong>r</strong> Körperbeh<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>tenpädagogik. Darüber h<strong>in</strong>aus wur<strong>de</strong>n <strong>die</strong><br />
historischen Aussagen vergegenwärtigt.<br />
Die Werke von Aristoteles als ausgewähltes Beispiel <strong>de</strong>s Altertums und Thomas Morus für<br />
das Mittelalter sehen <strong>in</strong> <strong>de</strong>m Menschen e<strong>in</strong> Wesen, welches offen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Dase<strong>in</strong>sweise<br />
und se<strong>in</strong>er Entwicklung ist. Gleichzeitig wird ihre anthropologische Offenheit akzeptiert.<br />
Bei <strong>die</strong>sen Werken erhielten wir e<strong>in</strong> philosophisch geprägtes Paradigma, das sich von <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
re<strong>in</strong> empirisch-analytischen Zugangsweisen <strong>de</strong>s Charles Darw<strong>in</strong> abhob. Die <strong>in</strong>dividuelle<br />
Erfüllung menschlichen Lebens sprechen Aristoteles und Morus allen Individuen zu,<br />
b<strong>in</strong><strong>de</strong>n wahres Glück jedoch an Voraussetzungen. So spricht Aristoteles über das<br />
„vollkommene Maß an äußeren Gütern“ und betont damit immanent <strong>die</strong> Wichtigkeit e<strong>in</strong>er<br />
umfassen<strong>de</strong>n Gesundheit zum Erreichen <strong>de</strong>s wahren Glücks.<br />
Im Gegensatz dazu verne<strong>in</strong>t Darw<strong>in</strong> kranken, schwachen und auch beh<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>ten Menschen<br />
<strong>die</strong> Möglichkeit <strong>de</strong>s wahren Glücks. In se<strong>in</strong>em Buch spricht er nicht über <strong>de</strong>n Bereich <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Erziehung, was jedoch <strong>in</strong> <strong>de</strong>m eigentlichen Anliegen se<strong>in</strong>es Werkes begrün<strong>de</strong>t liegt.<br />
Aristoteles und Thomas Morus positionieren sich <strong>de</strong>utlich und sprechen allen Menschen<br />
Diese und viele an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Examensarbeiten gibt es auf www.son<strong><strong>de</strong>r</strong>paedagoge.<strong>de</strong> 79