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Von der Antike in die Neuzeit - sonderpaedagoge.de!

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das Zusammentragen wissenschaftlicher E<strong>in</strong>zelergebnisse im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tegralen<br />

Anthropologie son<strong><strong>de</strong>r</strong>n e<strong>in</strong>en Forschungsversuch zur Erfassung <strong>de</strong>s Menschen, <strong>in</strong> <strong>de</strong>m<br />

E<strong>in</strong>zelwissenschaften von e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen Ansatzpunkt ausgehen und zu e<strong>in</strong>er<br />

anthropologischen Wissenschaft verschmelzen. Wie e<strong>in</strong> solcher Ansatzpunkt vor <strong>de</strong>m<br />

H<strong>in</strong>tergrund <strong><strong>de</strong>r</strong> unterschiedlichen wissenschaftlichen Denkansätze auszusehen hat, läßt er<br />

jedoch offen. Es ersche<strong>in</strong>t mir fraglich, ob angesichts <strong><strong>de</strong>r</strong> Pardigmenkonkurrenz e<strong>in</strong><br />

solches Vorhaben realisierbar ist. Auch Gehlen sieht <strong>die</strong> Problematik <strong><strong>de</strong>r</strong> Anthropologie <strong>in</strong><br />

<strong>de</strong>m Ziel <strong><strong>de</strong>r</strong> ganzheitlichen Erfassung <strong>de</strong>s Menschen. Das Scheitern <strong>de</strong>s<br />

anthropologischen Anspruches sieht er ebenfalls verursacht durch <strong>die</strong> Leib-Seele Dualität<br />

und Anthropologie kann se<strong>in</strong>es Erachtens, konform zu bisher genannten Autoren, nicht<br />

mehr als E<strong>in</strong>zelmerkmale benennen.<br />

Obwohl er se<strong>in</strong> Buch auch als e<strong>in</strong>e philosophische Schrift sieht, ordnet sich Arnold Gehlen<br />

zweifelsfrei <strong>de</strong>n positivistisch-rationalen Wissenschaften zu.<br />

„Sie (Anmerkung: Die Schrift) hält sich sorgfältig im Umkreis <strong><strong>de</strong>r</strong> Erfahrungen, <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Analyse von Tatsachen o<strong><strong>de</strong>r</strong> Vollzügen, <strong>die</strong> je<strong><strong>de</strong>r</strong>mann erreichbar o<strong><strong>de</strong>r</strong> für je<strong><strong>de</strong>r</strong>mann<br />

nachvollziehbar s<strong>in</strong>d. Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> heutzutage erreichbaren Stromstärke <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Reflexionsbeleuchtung haben metaphysische Aussagen e<strong>in</strong>e nur sehr bed<strong>in</strong>gte<br />

Überzeugungskraft und vor allem wenige, echte, motivbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> und <strong>die</strong> Handlungen realer<br />

Menschen bestimmen<strong>de</strong> Macht“ 23 .<br />

In Bezug auf <strong>die</strong> Erziehung von Menschen mit schwerster Beh<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>ung weist beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s<br />

Fornefeld auf „[...] <strong>die</strong> Notwendigkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Verknüpfung anthropologischer und<br />

naturwissenschaftlicher Erkenntnisse...“ 24 h<strong>in</strong>. Hiermit me<strong>in</strong>t sie <strong>die</strong> Komb<strong>in</strong>ation geistesund<br />

naturwissenschaftlicher Erkenntnisse, <strong>die</strong> ihre gegenseitige Polarität überw<strong>in</strong><strong>de</strong>n<br />

müssen und statt <strong>de</strong>ssen verstärkt <strong>die</strong> Möglichkeiten <strong><strong>de</strong>r</strong> Entwicklung, gera<strong>de</strong> von<br />

Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>ung, <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Fokus ihrer Bemühungen nehmen sollten.<br />

Divergieren<strong>de</strong>, von <strong><strong>de</strong>r</strong> Anthropologie hervorgebrachte Menschenbil<strong><strong>de</strong>r</strong>, sieht auch Jakobs<br />

als Resultat verschie<strong>de</strong>ner Zugangsweisen an <strong>die</strong> Frage nach <strong>de</strong>m, was <strong><strong>de</strong>r</strong> Mensch ist und<br />

wodurch er sich auszeichnet. Neben unterschiedlichen Wissenschaftsverständnissen betont<br />

er immanent <strong>die</strong> Differenzierung von Menschenbil<strong><strong>de</strong>r</strong>n <strong>in</strong> Abhängigkeit von Kultur,<br />

Religion und Geschichte.<br />

22 Gehlen 1986, S. 9<br />

23 ebd. 1986, S. 10 - 11<br />

24 Fornefeld 1997, S. 121<br />

Diese und viele an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Examensarbeiten gibt es auf www.son<strong><strong>de</strong>r</strong>paedagoge.<strong>de</strong> 18

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