Von der Antike in die Neuzeit - sonderpaedagoge.de!
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Historisch gesehen soll durch hermeneutische Analysen <strong><strong>de</strong>r</strong> ausgewählten Literatur <strong>die</strong><br />
vom jeweiligen Autor aufgezeigten Menschenbil<strong><strong>de</strong>r</strong> erarbeitet und <strong>die</strong> Frage e<strong>in</strong>er<br />
möglichen Leitbildorientierung beantwortet.<br />
Anhand komparativer Textanalysen möchte ich <strong>die</strong> vom Autor implizit o<strong><strong>de</strong>r</strong> explizit<br />
formulierten Menschenbil<strong><strong>de</strong>r</strong> aufzeigen und hieraus Rückschlüsse auf ethische Normen <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
jeweiligen Zeit ziehen. Die Ergebnisse wer<strong>de</strong>n dann zielgerichtet auf <strong>die</strong> Lage von<br />
Menschen mit Körperbeh<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>ung zur jeweiligen Zeit <strong>in</strong>terpretieren. Hierbei b<strong>in</strong> ich<br />
beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s an <strong>de</strong>n Zugangsweisen <strong><strong>de</strong>r</strong> Autoren <strong>in</strong>teressiert. Können <strong>in</strong> <strong>de</strong>n jeweiligen<br />
Werken re<strong>in</strong> biologisch-physische Paradigmen erkannt wer<strong>de</strong>n, <strong>die</strong> <strong>de</strong>n Menschen im<br />
S<strong>in</strong>ne positivistischer und empirisch-rationalistischer Wissenschaften erfassen wollen o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
wird <strong><strong>de</strong>r</strong> cartesianischen Lehre von <strong><strong>de</strong>r</strong> Trennung <strong>de</strong>s Körpers und Geistes gefolgt?<br />
Existiert <strong>die</strong> Möglichkeit zur <strong>in</strong>dividuellen, offenen Entwicklung o<strong><strong>de</strong>r</strong> wer<strong>de</strong>n Vorgaben<br />
im S<strong>in</strong>ne gesellschaftlichen „Sollens“ o<strong><strong>de</strong>r</strong> auch <strong>de</strong>s naturalistischen Fehlschlusses<br />
erkennbar?<br />
<strong>Von</strong> Interesse wird es auch se<strong>in</strong>, herauszuf<strong>in</strong><strong>de</strong>n, ob Menschen mit Körperbeh<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>ung e<strong>in</strong><br />
differieren<strong><strong>de</strong>r</strong> gesellschaftlicher Status zukommt, durch <strong>de</strong>n ihre Lebensberechtigung und<br />
Menschenwür<strong>de</strong> primär <strong>in</strong> Frage gestellt wird, aber auch Aussagen zu <strong>de</strong>n möglichen<br />
vertikalen Aufstiegsmöglichkeiten von Menschen mit Körperbeh<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>ung im jeweiligen<br />
Gesellschaftssystem. Diese Fragen sollen me<strong>in</strong> historisches Erkenntnis<strong>in</strong>teresse, vor allem<br />
im Bezug auf Aristoteles, Morus und Darw<strong>in</strong> ver<strong>de</strong>utlichen.<br />
Me<strong>in</strong> zweites Erkenntnis<strong>in</strong>teresse bezieht sich auf <strong>die</strong> Resultate <strong><strong>de</strong>r</strong> historischen Analyse.<br />
Diese wer<strong>de</strong>n h<strong>in</strong>sichtlich wan<strong>de</strong>ln<strong><strong>de</strong>r</strong> Vorstellungen über <strong>de</strong>n Menschen und was ihn<br />
ausmacht verglichen und für das 21. Jahrhun<strong><strong>de</strong>r</strong>t vergegenwärtigt.<br />
Hier steht <strong>die</strong> leiten<strong>de</strong> Frage, ob historische Menschenbil<strong><strong>de</strong>r</strong> aktuell i<strong>de</strong>ntifiziert wer<strong>de</strong>n<br />
können, wie<strong><strong>de</strong>r</strong>um unter <strong><strong>de</strong>r</strong> beson<strong><strong>de</strong>r</strong>en Berücksichtigung von Menschen mit<br />
Körperbeh<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>ung.<br />
„Aus unserer Sicht mehren sich <strong>die</strong> Anzeichen für e<strong>in</strong>en schleichen<strong>de</strong>n Neo-<br />
Sozialdarw<strong>in</strong>ismus <strong>in</strong> Form prä- und per<strong>in</strong>ataler physischer Selektion und postnataler<br />
ökonomischer Selektion (Kosten-Nutzen-Abwertung)“ 7 .<br />
Haben <strong>die</strong> von Speck aufgezeigten Gefahren eventuell e<strong>in</strong>e längere Tradition, <strong>die</strong> über das<br />
20. Jahrhun<strong><strong>de</strong>r</strong>t h<strong>in</strong>ausreichen? Der Übertrag <strong><strong>de</strong>r</strong> historischen Text<strong>in</strong>terpretation <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />
aktuellen Kontext stellt me<strong>in</strong> systematisches Erkenntnis<strong>in</strong>teresse dar.<br />
7 Speck 1991, S. 169<br />
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