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Von der Antike in die Neuzeit - sonderpaedagoge.de!

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<strong>die</strong> Ethik s<strong>in</strong>d, „<strong>die</strong> Postmo<strong><strong>de</strong>r</strong>ne ist wesentlich ethisch fun<strong>die</strong>rt“ 58 .<br />

Es wird davon ausgegangen, daß <strong>die</strong> Moral, als Instrument zur Regelung <strong>de</strong>s<br />

Zusammenlebens von Individuen e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>schaft, zur Lösung ihrer Probleme nicht<br />

mehr ausreicht. Daraus kann <strong>die</strong> wesentliche For<strong><strong>de</strong>r</strong>ung an <strong>die</strong> Ethik abgeleitet wer<strong>de</strong>n: Sie<br />

muß versuchen e<strong>in</strong>e Metaerzählung, <strong><strong>de</strong>r</strong>en En<strong>de</strong> eigentlich e<strong>in</strong> fundamentales<br />

Charakteristikum <strong><strong>de</strong>r</strong> Postmo<strong><strong>de</strong>r</strong>ne darstellt, zu entwerfen, und auf Grundlage universaler<br />

Moralpr<strong>in</strong>zipien und ihrer theoretischen Untermauerung, normative Aussagen zu<br />

konstruieren. Formuliert sie tatsächlich e<strong>in</strong>e solche Metaerzählung, dann müssen <strong>die</strong><br />

Metho<strong>de</strong>n zu ihrem Erkenntnisgew<strong>in</strong>n offengelegt wer<strong>de</strong>n. „E<strong>in</strong>e entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ung an je<strong>de</strong> wissenschaftliche o<strong><strong>de</strong>r</strong> philosophische Theorie, so auch an <strong>die</strong> Ethik,<br />

ist <strong>die</strong> Ermittlung und Darstellung ihres Begründungszusammenhangs“ 59 .<br />

In <strong><strong>de</strong>r</strong> Literatur s<strong>in</strong>d drei wesentliche Begründungsverfahren vorherrschend:<br />

Die <strong>de</strong>ontologische Ethik (griechisch: <strong>de</strong>on = Pflicht) betrachtet ihre moralischen Normen<br />

als unbegründbar, da sie von höchsten Geboten abgeleitet und nicht weiter zu h<strong>in</strong>terfragen<br />

s<strong>in</strong>d, <strong>die</strong> Menschenwür<strong>de</strong> ist e<strong>in</strong> solches höchstes Gebot. „Die <strong>de</strong>ontische Logik zählt, wie<br />

<strong>die</strong> erotetische Logik, zu <strong><strong>de</strong>r</strong> Klasse <strong><strong>de</strong>r</strong> modalen Logiken und beschäftigt sich mit <strong>de</strong>n<br />

Modalitäten <strong><strong>de</strong>r</strong> Verpflichtung“ 60 . Logik verwen<strong>de</strong>t er synonym zu Ethik. Se<strong>in</strong>e Def<strong>in</strong>ition<br />

<strong>de</strong>utet bereits <strong>die</strong> Unbed<strong>in</strong>gtheit <strong><strong>de</strong>r</strong> For<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen <strong>de</strong>ontologischer Ethik zur E<strong>in</strong>haltung<br />

ihrer Normen an. Charakterisiert ist <strong>die</strong> Deontologie im Wesentlichen durch ihren<br />

Rigorismus. E<strong>in</strong>en Diskurs über moralische Normen lehnt sie kategorisch ab.<br />

Menschliches Leben beg<strong>in</strong>nt <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>ontologischen Ethik mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Befruchtung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

weiblichen Eizelle. E<strong>in</strong> Schwangerschaftsabbruch ist, unabhängig <strong><strong>de</strong>r</strong> zugrun<strong>de</strong>liegen<strong>de</strong>n<br />

Motive und Bed<strong>in</strong>gungen, e<strong>in</strong> Verstoß gegen menschliche Wür<strong>de</strong> und damit strafbar.<br />

In Bezug auf <strong>die</strong> Aktualität kann ihr aus Sicht <strong><strong>de</strong>r</strong> Heilpädagogik e<strong>in</strong>e übersteigerte,<br />

traditionalistische Position vorgeworfen wer<strong>de</strong>n. Sie verschließt sich praktizierter<br />

mediz<strong>in</strong>ischer Realität, statt argumentative und überzeugen<strong>de</strong> Gegenpositionen<br />

e<strong>in</strong>zunehmen. Die Heilpädagogik mit ihrer Stellvertreterfunktion für alle Menschen mit<br />

Beh<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>ung, <strong>die</strong> nicht für sich selber sprechen können, muß faktische Probleme kennen<br />

und zum Schutz ihres Klientels durch Gegenargumente bestechen können.<br />

„E<strong>in</strong>e Diskussion, <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> von e<strong>in</strong>er Seite gesehen das Ergebnis ultimativ feststeht, ist ke<strong>in</strong>e<br />

Diskussion“ 61 .<br />

58 Welsch 1993, S. 7<br />

59 Jakobs 1997, S. 186<br />

60 Portele 1978, S. 89<br />

61 Rödler 1990, S. 3<br />

62 Anstötz 1990, S. 140<br />

Diese und viele an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Examensarbeiten gibt es auf www.son<strong><strong>de</strong>r</strong>paedagoge.<strong>de</strong> 34

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