Von der Antike in die Neuzeit - sonderpaedagoge.de!
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Freundschaft <strong><strong>de</strong>r</strong> Guten als Guten...“ 26 . Hier steht <strong><strong>de</strong>r</strong> unaufhebbare Wert <strong>de</strong>s Freun<strong>de</strong>s<br />
und nicht <strong><strong>de</strong>r</strong> Nutzen als Kern echter Freundschaft. In Bezug auf oben genanntes Zitat<br />
be<strong>de</strong>utet Freundschaft, <strong>de</strong>m hilfsbedürftigen Menschen zu helfen aus <strong>de</strong>m Motiv se<strong>in</strong>er<br />
Subjekthaftigkeit als Freund und nicht aufgrund se<strong>in</strong>er postulierten Hilflosigkeit. Dieser<br />
Satz läßt sich auf das Rehabilitationssystem <strong>de</strong>s 21. Jahrhun<strong><strong>de</strong>r</strong>ts übertragen. Auch hier gilt<br />
es als leiten<strong>de</strong>s Pr<strong>in</strong>zip <strong><strong>de</strong>r</strong> Zusammenarbeit zwischen Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>ung und<br />
Akteuren <strong><strong>de</strong>r</strong> Rehabilitation. Bei<strong>de</strong> Subjekte arbeiten gleichberechtigt an e<strong>in</strong>em<br />
geme<strong>in</strong>samen Ziel. Dabei steht we<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>die</strong> Beh<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>ung noch das formulierte<br />
Rehabilitationsziel primär im Vor<strong><strong>de</strong>r</strong>grund son<strong><strong>de</strong>r</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong> Mensch.<br />
Später spricht Aristoteles von <strong>de</strong>n Elementen <strong><strong>de</strong>r</strong> Gegensätze als Basis <strong><strong>de</strong>r</strong> Freundschaft<br />
um <strong>de</strong>s Nutzens willen, „<strong>de</strong>nn was man gera<strong>de</strong> braucht, darum bemüht man sich und gibt<br />
etwas an<strong><strong>de</strong>r</strong>es dafür“ 27 .<br />
Es han<strong>de</strong>lt sich hierbei um e<strong>in</strong>e primär materialistische Ansicht, <strong><strong>de</strong>r</strong>en Adaption auf das<br />
Gegenüber von hilfsbedürftigem und helfen<strong>de</strong>n Menschen ihre eigentliche Aussage<br />
verfehlen wür<strong>de</strong>. Für Aristoteles ist nicht <strong>die</strong> elementare Gleichheit wesentliches Pr<strong>in</strong>zip<br />
e<strong>in</strong>er gleichberechtigten Freundschaft son<strong><strong>de</strong>r</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong> Wille, <strong>de</strong>m Freund um <strong>de</strong>ssen selbst<br />
Gutes zu tun.<br />
In e<strong>in</strong>igen Passagen vergleicht Aristoteles <strong>die</strong> E<strong>in</strong>zeltugen<strong>de</strong>n mit bestimmten körperlichen<br />
und seelischen Merkmalen, <strong>die</strong> bei erster Betrachtung negative Assoziation hervorrufen.<br />
Aristoteles geht ausführlich auf drei negative Arten <strong><strong>de</strong>r</strong> Charaktereigenschaften e<strong>in</strong>.<br />
„M<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>wertigkeit“, „Unbeherrschtheit“ und „tierisches Wesen“ 28 . „Er f<strong>in</strong><strong>de</strong>t sich vor<br />
allem unter Barbaren, doch entstehen manche Ersche<strong>in</strong>ungsformen e<strong>in</strong>es tierischen<br />
Wesens auch durch Krankheit o<strong><strong>de</strong>r</strong> Verkrüpplung“ 29 . Bei Betrachtung <strong>die</strong>ses Zitates<br />
außerhalb <strong>de</strong>s Gesamtkontext ersche<strong>in</strong>t hier e<strong>in</strong> Menschenbild, <strong>in</strong> <strong>de</strong>m Aristoteles<br />
bestimmten Menschen e<strong>in</strong> tierisches Wesen zuspricht. Damit wür<strong>de</strong> er sie zu re<strong>in</strong>en<br />
Inst<strong>in</strong>ktwesen <strong>de</strong>gra<strong>die</strong>ren und ihre Stellung <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Gruppe <strong><strong>de</strong>r</strong> Menschen negieren. Es<br />
sche<strong>in</strong>t, als wür<strong>de</strong> Aristoteles <strong>die</strong>se Aussage vor allem auf Menschen mit<br />
Körperbeh<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>ung beziehen.<br />
Sie stün<strong>de</strong> dann im Gegensatz zu oben formulierten Ergebnissen <strong><strong>de</strong>r</strong> Gleichheit aller<br />
Menschen.Aristoteles bezieht sich mit <strong>die</strong>ser Formulierung jedoch nicht auf <strong>de</strong>n Menschen<br />
27 ebd. 1983, S. 228<br />
28 ebd. 1983, S. 177<br />
29 ebd. 1983, S. 177<br />
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