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Schlichten statt richten

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MANAGEMENT<br />

34 HRM IN GESUNDHEITSBETRIEBEN<br />

Auch bei der Unterstützung der Eltern<br />

unter den Arbeitnehmern ist noch Luft<br />

nach oben. Unter den Top 30 halten nur<br />

23 Prozent die Mitarbeiter während der<br />

Elternzeit auf dem Laufenden. Nur jeder<br />

dritte Top-30-Betrieb bietet Eltern-Kind-<br />

Büros oder Notfallbetreuungen bei kurzfristigen<br />

Engpässen, jeder Zweite eine<br />

verlängerte Elternzeit an. Bei den nicht<br />

platzierten Unternehmen sind die Bedingungen<br />

für Eltern in der Regel noch<br />

ungünstiger.<br />

Betrachtet man die eingereichten<br />

Praxisbeispiele lassen sich im Bereich<br />

„Work-Life-Balance“ aber auch einige<br />

gute Maßnahmen herausstellen. So gibt<br />

eine Klinik an, 2010 eine sechswöchige<br />

Ferienbetreuung für die Kinder der<br />

Mitarbeiter eingeführt zu haben. Diese<br />

sei extrem gut angenommen worden.<br />

Ein Pfl egebetrieb zeigt auf, dass ein Familienbudget<br />

eingerichtet wurde, das<br />

einem Prozent des jährlichen Arbeitgeberbruttoaufwands<br />

für Personalkosten<br />

entspricht. Damit werden verschiedene<br />

Angebote der Familienförderung im Unternehmen<br />

fi nanziert, um die Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf zu erhöhen.<br />

Führung: Lob kommt selten an<br />

Auch im Bereich der Führung besteht<br />

noch Entwicklungsbedarf. So sagen nur<br />

45 Prozent der Mitarbeiter aus nicht<br />

platzierten Unternehmen, dass Anerkennung<br />

für gute Arbeitsleistung in ihrem<br />

Betrieb die Regel ist. Im Klinikbereich<br />

liegt dieser Wert sogar nur bei 38 Prozent.<br />

Unter den Top 30 geben immerhin<br />

68 Prozent der befragten Mitarbeiter an,<br />

dass ihre Leistung ausreichend anerkannt<br />

wird. Dass sie kompetente Führungskräfte<br />

haben, bestätigen dafür 80<br />

Prozent aller Mitarbeiter der platzierten<br />

Betriebe und 60 Prozent der anderen.<br />

Das Ergebnis bleibt in diesem Bereich<br />

trotzdem eher mäßig.<br />

Dem widerspricht das deutlich positivere<br />

Selbstbild des Managements. 87<br />

Prozent der Manger in den Top-30-Unternehmen<br />

und 77 Prozent der anderen sind<br />

davon überzeugt, dass bei ihnen persön-<br />

personalmagazin 02 / 11<br />

liche Danksagungen und Lob weitergegeben<br />

werden. Regelmäßige Meetings der<br />

Führungskräfte mit ihren Mitarbeitern<br />

gehören bei fast allen Teilnehmern des<br />

Wettbewerbs zum Arbeitsalltag. Materielle<br />

Aufmerksamkeiten wie zum Beispiel<br />

Weihnachtsgeschenke sind dafür etwas<br />

seltener. 67 Prozent der Top-Arbeitgeber<br />

und 48 Prozent der Nichtplatzierten nutzen<br />

diese Maßnahme.<br />

Gerade zum Thema „Anerkennung“<br />

gibt es aber interessante Einzelbeispiele.<br />

So berichtet ein teilnehmendes Unternehmen<br />

in den Bewertungsunterlagen vom<br />

Start eines Anerkennungsprogramms,<br />

in dem unter anderem Mitarbeiter auf<br />

Zetteln ein Lob für einen Kollegen oder<br />

Vorgesetzten einreichen können. Diese<br />

gesammelten Anerkennungen werden<br />

offi ziell an den jeweiligen Mitarbeiter<br />

überreicht.<br />

Interessant sind im Themenbereich<br />

„Führung“ die Maßnahmen, die zum<br />

Thema „Zuhören“ in den letzten beiden<br />

Jahren, eingeführt wurden. Ein Drittel<br />

der Top-30-Unternehmen, die hier geantwortet<br />

haben, haben in dieser Zeit mindestens<br />

eine Maßnahme eingesteuert. Bei<br />

den Nichtplatzierten waren dies nur drei<br />

Prozent. Allerdings sind im Verhältnis zu<br />

den gesamten Maßnahmen des Zweijahreszeitraums<br />

jene zum Zuhören selten<br />

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an kristina.enderle@personalmagazin.de<br />

Rekrutierungsmaßnahmen<br />

60 %<br />

50 %<br />

40 %<br />

30 %<br />

20 %<br />

10 %<br />

0 %<br />

37<br />

48<br />

Ausführliche Karriere-<br />

Website, Broschüren<br />

zum Download<br />

10<br />

25<br />

Personal vermittlung<br />

3 2<br />

Nutzung von Social<br />

Media: Blog, Twitter,<br />

Facebook<br />

Klare Positionierung<br />

mit einer Arbeitgebermarke<br />

Top 30 Arbeitgeber Nicht platzierte Einrichtungen<br />

Bei der Rekrutierung setzen die Unternehmen vor allem auf die Arbeitgebermarke. Social<br />

Media spielt dagegen noch so gut wie keine Rolle.<br />

(neun beziehungsweise vier Prozent).<br />

Mehr Maßnahmen wurden zum Thema<br />

„Fürsorge“ eingesteuert, die sowohl in<br />

den Führungs- als auch den Work-Life-<br />

Balance-Bereich hineinspielen. Hier waren<br />

24 Prozent aller Maßnahmen in den<br />

Top 30 und 23 Prozent bei den anderen<br />

Betrieben auf eine verbesserte Fürsorge<br />

ausgerichtet.<br />

Weiterbildung: Gute Akzeptanz<br />

So wie fast alle befragten Manager<br />

angeben, dass regelmäßige Meetings<br />

zwischen Führungskräften und Mitarbeitern<br />

<strong>statt</strong>fi nden, so sagen auch fast<br />

alle, dass Entwicklungsgespräche geführt<br />

werden. Die Unternehmen treiben<br />

Entwicklungs angebote für spezifi sche<br />

Zielgruppen voran und stärken auch die<br />

Evaluation dieser Maßnahmen. Jeweils<br />

fast drei Viertel der Top 30 und nur geringfügig<br />

weniger der anderen geben dies<br />

an. Weiterbildungsangebote während<br />

der Elternzeit sind seltener. 40 Prozent<br />

der Top 30 und nur 19 Prozent der Nichtplatzierten<br />

praktizieren dies.<br />

Die Mitarbeiter sind jedoch mit dem<br />

Bildungsangebot zufrieden. 80 Prozent<br />

der Beschäftigten aus den Top 30 und<br />

64 Prozent aus den anderen Betrieben<br />

geben an, dass ausreichend Maßnahmen<br />

für die Weiterbildung vorhanden sind.<br />

53<br />

50<br />

Quelle: Great Place to Work Institute

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