heimat - Hohenzollerischer Geschichtsverein eV
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Buchbesprechungen<br />
Heinfried Wischermann, Romanik in Baden-Württemberg,<br />
340 Seiten, 195 teils farbige Tafeln und 57 Abbildungen,<br />
DM 98.- Konrad Theiss Verlag.<br />
Das Land Baden-Württemberg ist erst in jüngster Zeit entstanden<br />
und keineswegs eine einheitliche Kunstlandschaft.<br />
Der einführende Teil gibt deshalb einen Überblick über die<br />
Territorial- und Kirchengeschichtliche Entwicklung in fünf<br />
verschiedenen Zeiträumen, die von der merowingischen bis<br />
zur staufischen Epoche reichen. Das Buch zeigt den, aus der<br />
Romanik erhaltenen Bestand an Bauwerken, Bau-Plastiken<br />
und Wandmalereien. Der Bildteil enthält eine erstaunliche<br />
Fülle von Kunstwerken, wie man sie in unserem Land<br />
eigentlich nicht erwarten würde. Die meisten Fotos sind neu<br />
und sehr sorgfältig aufgenommen von Joachim Feist und<br />
Peter Fuchs. Im Katalogteil findet man einen Beschreibung<br />
der Objekte, ihre Geschichte und ihre kunstgeschichtliche<br />
Bedeutung. Aus Hohenzollern werden die drei berühmten<br />
Reliefs von der St. Michaelskapelle auf der Burg Hohenzollern<br />
gezeigt. Von Bietenhausen sieht man das romanische<br />
Tympanon mit seiner rätselhaften Inschrift. Größte Objekte<br />
aus romanischer Zeit in Hohenzollern sind die Weilerkirche<br />
bei Owingen und die St. Michaelskirche in Veringendorf.<br />
Während die Weilerkirche Beispiel einer Dorfkirche aus dem<br />
12. Jahrhundert ist, stellt die St. Michaelskirche eine Adelskirche<br />
aus dem 11. Jahrhundert dar. Neben Literaturangaben<br />
enthält der Katalogteil auch viele Abbildungen und Pläne. Ein<br />
umfangreiches Literaturverzeichnis am Schluß des Bandes<br />
regt zu weiterführender Lektüre an. Dankbar ist man für das<br />
Glossar, welches viele Fachausdrücke erklärt. Vermutlich<br />
wird dieses Buch bald in vielen Bücherschränken stehen,<br />
zumal es sich auch als anspruchsvolles Geschenk eignet. B.<br />
Jörg Biel, Vorgeschichtliche Höhensiedelungen in Südwürttemberg-Hohenzollern,<br />
Konrad Theiss Verlag, Stuttgart,<br />
DM 98.-<br />
Das Werk ist erschienen als Band 24 der »Forschungen und<br />
Berichte zur Vor- und Frühgeschichte in Baden-Württemberg«,<br />
herausgegeben vom Landesdenkmalamt Baden-Württemberg.<br />
Es handelt sich, das sei vorweggenommen, um ein<br />
Standardwerk, das für Jahrzehnte gültig sein wird. Weder<br />
Inhalt, noch Ausstattung lassen irgendwelche Wünsche<br />
offen. Die Arbeit von Biel wurde schon 1972 abgeschlossen;<br />
sie umfaßt das Gebiet des ehemaligen Regierungsbezirkes<br />
Südwürttemberg-Hohenzollern. Die inzwischen erfolgten<br />
Veränderungen in der Gemeinde- und Kreiseinteilung sind<br />
jeweils angegeben.<br />
Berge wurden schon in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt, da<br />
sie trotz mancher Nachteile, den Bewohnern der Siedlung<br />
Schutz boten. Der Autor hat das teilweise recht verstreute<br />
Fundmaterial erfaßt und die einzelnen Fundstellen begangen.<br />
Es gelang ihm, für bestimmte Zeitabschnitte charakteristische<br />
Siedlungstypen herauszuarbeiten. Sie reichen von der<br />
»Schutzsiedlung« des Neolithikums bis zum »Herrensitz«<br />
der späten Hallstattzeit. Dazwischen gab es immer wieder<br />
Zeiträume, für die sich keine Höhensiedlungen nachweisen<br />
lassen. Die Höhensiedlungen innerhalb der verschiedenen<br />
Zeitabschnitte sind an Hand des Geländes und der Funde<br />
eingehend beschrieben. Zu den Nachbargebieten im weitesten<br />
Sinne (bis Ostfrankreich und Mitteldeutschland) werden<br />
Verbindungen hergestellt; Höhen- und Höhlenfunde sind in<br />
umfangreichen Listen dargeboten. Im Text findet man zahl-<br />
Johann Adam Kraus feierte<br />
das 60. Priesterjubiläum<br />
Am 11. März 1928 wurde J.A. Kraus zum Priester geweiht.<br />
Seine seelsorgerische Tätigkeit begann er in badischen<br />
und württembergischen Pfarreien. Im »Hohenzollerischen«<br />
war er Vikar in Burladingen, Kaplan in Bingen<br />
und 1938 Pfarrer in Dietershofen. Nach Kriegsdienst<br />
und Gefangenschaft kam er 1946 an das Erzbischöfliche<br />
Archiv in Freiburg. Zweifellos ein Amt, für das er als<br />
Theologe und Historiker aus Neigung die besten Voraussetzungen<br />
mitbrachte. Aus seiner Feder stammen<br />
mehr als 800 wissenschaftliche Aufsätze und Schriften.<br />
Kein anderer Autor ist in der Hohenzollerischen Bibliographie<br />
so oft verzeichnet, wie Johann Adam Kraus.<br />
Heute, im Alter von 84 Jahren, ist er der Nestor der<br />
Hohenzollerischen Geschichtsforschung. Schon in der<br />
dritten Nummer des »Zollerländle« schrieb stud. theol.<br />
J.A. Kraus aus Ringingen zwei Beiträge - über Ringingen<br />
natürlich. Mehr als 60 Jahre später erscheinen immer<br />
noch seine Beiträge in der »Hohenzollerischen Heimat«.<br />
Aber auch in Tageszeitungen meldet er sich oft zu Wort,<br />
wenn es zu einem historischen oder volkskundlichen<br />
Thema etwas anzumerken gibt. Schon vor Jahrzehnten<br />
hat er »Kärrnerarbeit« geleistet und durch Veröffentlichung<br />
von Regesten, Archivfunden, Genealogien, Pfarrerlisten<br />
usw. vielen Heimatforschern Material geliefert,<br />
das ihnen sonst nie bekannt geworden wäre.<br />
Wegen seiner Verdienste wurde J.A. Kraus schon vor<br />
Jahren Ehrenmitglied des Hohenzollerischen <strong>Geschichtsverein</strong>s.<br />
Er ist ein besonderer Förderer der Hohenzollerischen<br />
Heimatbibliothek in Hechingen. Er hat<br />
ihr nicht nur Geldspenden überwiesen, sondern auch<br />
viele alte und wertvolle Bücher und Archivalien überlassen.<br />
Die »Hohenzollerische Heimat« hat wohl am meisten<br />
Grund, sich bei Herrn Pfarrer Kraus zu bedanken.<br />
In 37 Jahren erschienen 148 Nummern und nur in ganz<br />
wenigen, ist kein Beitrag von Kraus zu finden. Aber auch<br />
mit Rat und Hilfe und nicht zuletzt mit erheblichen<br />
finanziellen Beiträgen hat er die »Hohenzollerische Heimat«<br />
gefördert. Dafür sei ihm hier besonders gedankt.<br />
Zum 60. Priesterjubiläum und zum 84. Geburtstag die<br />
herzlichsten Glückwünsche von der »Hohenzollerischen<br />
Heimat«, von ihren Lesern und von der Schriftleitung.<br />
Dr. Herbert Burkarth<br />
reiche Abbildungen und Pläne. Der Katalogteil umfaßt 120<br />
Seiten und ist mit vielen Luftbildern und Kartenausschnitten<br />
ausgestattet. Die Lage und Form jeder gesicherten oder<br />
vermuteten Höhensiedlung ist eingehend beschrieben, auch<br />
wann und von wem sie entdeckt wurde, ob Grabungen<br />
vorgenommen wurden und wo ev. Funde aufbewahrt sind.<br />
Die meisten erwähnten Funde sind auf den 162 Tafeln<br />
abgebildet. Sicher kann sich nicht jeder Interessent dieses<br />
Werk leisten. Es wäre jedoch wichtig, daß man es in möglichst<br />
vielen Bibliotheken finden würde. Jeder, der an der<br />
Geschichte seiner engeren Heimat interessiert ist, wird in<br />
dem Buch etwas finden. Es wird immer noch viel über<br />
angebliche »Volksburgen« phantasiert, hier erfährt man, was<br />
wissenschaftlich gesichert ist, und was für immer ins Reich<br />
der Fabel gehört. B.<br />
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