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heimat - Hohenzollerischer Geschichtsverein eV

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Dettensee, Ausschnitt aus der Ur-Karte von 1842. Nr. 1 Pächterwohnung<br />

Nr. 2/3 ehemalige Vogtei<br />

Nr. 6 Gasthaus »Hirsch«<br />

Nr. 63 Stall- und Scheurengebäude<br />

Nr. 43 Zehntscheuer<br />

Schloß in den Jahren 1817/18 abgebrochen, wobei die Steine<br />

für den Bau der Synagogen Verwendung fanden. Das aus der<br />

2. Hälfte des 16. Jhs. stammende Gebäude stand an der<br />

Ostseite des Schloßbezirks und war mit einem direkten<br />

Zugang zur Kirchenempore verbunden, der heute noch vorhanden<br />

ist, wie auch die geräumigen Keller. Anscheinend<br />

wurde damals auch die an der Südseite zum Schloßgarten hin<br />

gelegene Vogtei verkauft, welches Gebäude zur Zeit gerade<br />

restauriert wird. Uber das Schicksal der übrigen Gebäude, die<br />

samt den Feldern als Kameralhof verpachtet wurden, informieren<br />

uns die Akten des Rentamts Haigerloch (NVA 8821)<br />

im Fürstl. Archiv Sigmaringen.<br />

Der erste Vertrag stammt aus dem Jahre 1817, als das<br />

Oberamt Glatt die Pacht mit dem bisherigen Pächter Martin<br />

Dettling um 9 Jahre verlängerte. Die Grundstücke sind darin<br />

zwar nicht näher beschrieben, wohl aber die Gebäude. Es<br />

waren dies zum einen die Maiereiwohnung samt Kasten,<br />

Vieh- und Schafstall und zum andern die Fruchtscheuer samt<br />

Viehstall und Heuboden. Als Zins hatte der Pächter die<br />

Hälfte aller angebauten Früchte und des Obstes abzuliefern,,<br />

für die Wiesen und Gärten dagegen 12 Gulden pro Mannsmahd.<br />

Das Schafweiderecht wurde ihm ebenfalls überlassen,<br />

wofür er extra 40 Gulden jährlich zu bezahlen hatte. Er war<br />

verpflichtet, gegen Vergütung die der Herrschaft zustehenden<br />

Zehnten einzusammeln und die Kuh des Pfarrers zu<br />

füttern. Dagegen hatte er Anspruch auf die Frondienste und<br />

bekam jährlich 16 Klafter Holz aus den herrschaftlichen<br />

Waldungen zugewiesen.<br />

Nach Ablauf der Pachtzeit verlängerte das Oberamt im Jahre<br />

1827 den Vertrag mit Dettling und seinem Konsorten Johann<br />

Schäfer um weitere 9 Jahre. Die Grundstücke sind dabei mit<br />

212/2 Morgen angegeben, wobei X7TA Mg. auf die Acker in<br />

den 3 Zeigen entfielen, ll'A Mg. auf die Wiesen und 23/2 Mg.<br />

auf die Gärten. Die Pachtbedingungen blieben im wesentlichen<br />

unverändert.<br />

Genaueres über den herrschaftlichen Waldbesitz können wir<br />

einem 1830 zwischen dem Rentamt Haigerloch und der<br />

Gemeinde Dettensee abgeschlossenen Vertrag entnehmen.<br />

Damals verzichtete die Gemeinde auf das ihr in den herrschaftlichen<br />

Waldungen zustehende Weiderecht, wofür sie<br />

als Entschädigung zwei Grundstücke von zusammen 10<br />

Jauchert Fläche als Eigentum erhielt. Danach bestanden die<br />

Waldungen aus 9 größeren und kleineren Stücken mit einem<br />

Gesamtumfang von 215/ Morgen.<br />

Im Jahre 1836 wurde zwischen dem Rentamt und Hirschwirt<br />

Schäfer ein neuer Pachtvertrag über 9 Jahre abgeschlossen.<br />

Der Pachtzins war jetzt anders gestaltet und betrug jährlich<br />

460 Gulden nebst 197 Scheffel Getreide von verschiedenen<br />

Sorten, dazu wie bisher 40 Gulden für die Schafweide.<br />

Ausführliche Beschreibungen der herrschaftlichen Gebäude<br />

samt Grundrissen ließ das Rentamt 1838 anfertigen. Das<br />

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