Verlag: <strong>Hohenzollerischer</strong> <strong>Geschichtsverein</strong> Karlstraße 3, 7480 Sigmaringen M 3828 F Postvertriebsstück. Gebühr bezahlt. Das Wiedendrehen oder die Kunst Bäumchen zu drillen Flurnamen wie Wiedenhalde, Wiedenhau und ähnliche kommen auf vielen Ortsmarkungen vor. Nicht selten handelt es sich um Standorte, an denen niemals Weiden gepflanzt werden konnten. Hier erklärt man die Flurnamen mit wied, witun althochdeutsch für Holz, Wald. In der »Schwäbischen Heimat« Nr. 2/1988 zeigt Oswald Schoch, Forstdirektor in Enzklösterle, was »Wieden« tatsächlich bedeutet. Alle von Holzgewächsen gewonnenen Bindematerialien nannte man Wieden. Der Bedarf an Wieden war außerordentlich groß. Vieles, was heute genagelt und geschraubt wird, hat man früher zusammengebunden. Natürlich gab es immer schon Schnüre und Seile aus Hanf für spezielle Zwecke. Im alltäglichen Gebrauch waren sie jedoch zu teuer und für manche Zwecke, wie die Flößerei auch zu schwach. Der Werdegang einer Wiede war folgender: Ein frisch geschlagener junger Stamm wurde von Ästen gesäubert und Buchbesprechung Eberhard Rothermel- Thomas Stephan: Oberschwaben. 152 Seiten mit 103 Tafeln, davon 36 in Farbe. 24,5 x 25 cm. Kunstleinen. DM 59,-. ISBN 3806204381 Wer Oberschwaben kennt, ist leicht geneigt, ein Loblied auf diesen Landstrich zwischen Schwäbischer Alb und Bodensee anzustimmen. Dem Naturfreund sind Moore und Weiher, Wiesen und Wälder bewahrenswerte Paradiese. Der Kunstliebhaber ist nicht nur vom »Himmelreich des Barock« überwältigt. Der Geschichtskenner sieht in dieser scheinbar so gleichmäßigen, still in sich ruhenden Landschaft den einstigen Schauplatz heftiger Auseinandersetzungen. Oder man genießt Oberschwaben als anziehendes und leistungsfähiges Erholungs- und Freizeitgebiet. Aber Oberschwaben ist darüber hinaus und vor allem Heimat, in der man sich wohlfühlen kann. Heimat abseits der großen Zentren, ländlich abgeschieden und doch nichts weniger als »provinziell«, altem Brauchtum verpflichtet und der Tradition zugetan, aber auch dem Neuen gegenüber aufgeschlossen. Hier soll nicht ein weiteres Mal ein Kunst- oder Naturführer über Oberschwaben vorgelegt werden. Es geht vielmehr darum, in Bild und Wort Land und Leute im Zusammenhang darzustel- HOHENZOLLERISCHE HEIMAT hrsggbn. vom Hohenz. <strong>Geschichtsverein</strong>. Die Zeitschrift »Hohenzollerische Heimat« ist eine <strong>heimat</strong>kundliche Zeitschrift. Sie will besonders die Bevölkerung in Hohenzollern und der angrenzenden Landesteile mit der Geschichte ihrer Heimat vertraut machen. Sie bringt neben fachhistorischen auch populär gehaltene Beiträge. Bezugspreis: 8.00 DM jährlich. Konto der »Hohenzollerischen Heimat«: 803843 Hohenz. Landesbank Sigmaringen (BLZ 653 51050). Druck: M. Lithners Hofbuchdruckerei GmbH & Co., 7480 Sigmaringen, Karlstraße 10. 32 Die Autoren dieser Nummer: Wolfgang Hermann Fischinger Straße 55 7247 Sulz Pfarrer Johann Adam Kraus Badstraße 8 7800 Freiburg-Littenweiler Dr. Herbert Rädle Veit-Jung-Straße 13a 8430 Neumarkt Karl Werner Steim Wegscheiderstraße 26 7940 Riedlingen Rektor Otto Werner Friedrich-List-Straße 56 7450 Hechingen in einem speziellen Ofen erhitzt, daß der Saft kochte (»gebäht«). Mit dem dünnen Ende beginnend, wurde das Bäumchen um eine Hartholzstange (»Wiedstange«) gewunden. Das starke Ende des Bäumchens im Loch eines feststehenden Balkens befestigt, von der »Wiedstange« abgedreht und um den »Wiedstock« gewunden. Durch das Drehen sprang die Rinde ab und der Saft strömte aus dem Bäumchen. Die Wieden wurden zu Ringen geflochten und trocken aufbewahrt. Vor Gebrauch legte man sie ins Wasser, um sie wieder geschmeidig zu machen. Durch Erhitzen, Abdrehen und Erkalten teilten sich die kompakten Holzkörper in kabel- bzw. seilartig gewundene Faserstränge auf. Eine große Rolle spielten »Ernd- und Kornwieden«, welche jeder Bauer in großer Zahl benötigte. Um den Wald zu schonen, wurden zahlreiche einschränkende Bestimmungen erlassen. Im Schwarzwald wurden noch bis in unser Jahrhundert hinein Wieden für die Flößerei hergestellt. B. len, so, wie sich die Einheimischen selbst sehen, und zugleich aus einem Blickwinkel, der Geschichte und Gegenwart Oberschwabens auch dem Besucher verständlich - und liebenswert - macht. Nachtrag zum Aufsatz »Trochtelfinger Heidegg« Nach frdl. Mitteilung des Bayrischen Hauptstaatsarchivs München durch Archivoberrat Dr. Leidel vom 5. Mai 1988 gehört die Stadt Heideck bei Nürnberg, die aus der verlegten Burg Haideke von 1197 entstand, heute zum Lkr. Roth. Die hochedlen Herren der Trochtelfinger Heidegg besaßen außer den schon erwähnten Gütern auch solche in Vorarlberg. Auch in der Steiermark gab es ein Vasallengeschlecht »Hayd von Haydegg« mit einer Burg Weyer bei Graz, das erst 1822 ausstarb. Die angeblich »uralte« Gleichsetzung von »Heide« mit Wald oder Forst, die noch der Dichter Schiller gebraucht habe, will jedoch schlecht überzeugen! J.A.K. Schriftleitung: Dr. med. Herbert Burkarth, 7487 Gammertingen Telefon 07574/4211 Die mit Namen versehenen Artikel geben die persönliche Meinung der Verfasser wieder; diese zeichnen für den Inhalt der Beiträge verantwortlich. Mitteilungen der Schriftleitung sind als solche gekennzeichnet. Manuskripte und Besprechungsexemplare werden an die Adresse des Schriftleiters erbeten. Wir bitten unsere Leser, die »Hohenzollerische Heimat« weiter zu empfehlen.
HÖH ENZOLLERISCHE HEIMAT Herausgegeben vom M 3828 F Hohenzollerischen <strong>Geschichtsverein</strong> 38. Jahrgang Nr. 3 / September 1988 Johanna von ßerselle. Ölbild des Meisters von Meßkirch. 22 x 33 cm. Rom, Vatikan. Auf sie als Gattin des letzten Werdenbergers ließen sich die Ansprüche ihres Sohnes aus erster Ehe Karll. von Zollern, auf die bis dato (1534) werdenbergischen Grafschaften Veringen und Sigmaringen stützen.
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