heimat - Hohenzollerischer Geschichtsverein eV
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Verlag: <strong>Hohenzollerischer</strong> <strong>Geschichtsverein</strong><br />
Karlstraße 3, 7480 Sigmaringen<br />
M 3828 F<br />
Postvertriebsstück. Gebühr bezahlt.<br />
bei den früher jährlich stattfindenden Theaterspielen der<br />
Ledigen eine Prinzenrolle, drum blieb er zeitlebens »der<br />
Prinz«! Sicher ging der Name »Herrgott« eines schwarzwälderschriftstellernden<br />
Paters auf ein altes Volkstheater zurück<br />
und war um 1786 sein amtlicher Familienname. Vor 1872, der<br />
amtlichen Festlegung der Familiennamen, war ja der Verän-<br />
Buchbesprechung<br />
Walther Frick: Felsen, Burgen, Rittersleut. Geschichte und<br />
Geschichten aus dem oberen Donautal. Regio Verlag Glock<br />
und Lutz. Sigmaringendorf 1987.<br />
Heimatkundliches und -geschichtliches erscheint heutzutage<br />
immer dickleibiger und großformatiger, der Leineneinband<br />
und das Hochglanzfoto gehören auch hier inzwischen zur<br />
Grundausstattung. Die Lektüre dagegen - seien wir aufrichtig<br />
- ist oft grausam langweilig. Wie man mit ein wenig<br />
Phantasie auch in bescheidener Aufmachung ein durchaus<br />
gefälliges und ansprechendes Heimatbuch verlegen kann, hat<br />
vor kurzem der Sigmaringendorfer »regio«-Verlag vorgeführt.<br />
Walther Frick erzählt von den Felsen, Burgen und<br />
Rittersleuten des oberen Donautales, und Dominik Frenzls<br />
Illustrationen vergegenwärtigen die Schauplätze in reizenden,<br />
den Text begleitenden Miniaturen. Geschichtlich Verbürgtes<br />
und anekdotisch Überliefertes, selbst Gesehens und<br />
Erlebtes oder nur Gehörtes verarbeitet Walther Frick zu einer<br />
kleinen Geschichte dieser Landschaft und dieses Kulturraumes<br />
zwischen Sigmaringen und Fridingen. Und er garniert<br />
diese Geschichte mit vielen Geschichten, die in dieses Tal<br />
gehören, bislang aber wohl kaum aufgezeichnet wurden. So<br />
entsteht fast beiläufig ein kleines Feuilleton über das obere<br />
Donautal, das den Leser über Natur- und Kulturgeschichte<br />
des »Dääles« ebenso informiert, wie es ihn mit Geschichten<br />
von seinen ehemaligen und heutigen Bewohnern unterhält,<br />
und nicht zuletzt immer wieder Lust macht, das Beschriebene<br />
selbst in Augenschein zu nehmen. Walther Frick berichtet<br />
vom Burgenbau im Mittelalter, zerstreut im Vorbeigehen die<br />
Mär von den Raubrittern im Tal, portraitiert Originale wie<br />
den im Inzigkofer Bahnhofswirtschäftle gestrandeten See-<br />
HOHENZOLLERISCHE HEIMAT<br />
hrsggbn. vom Hohenz. <strong>Geschichtsverein</strong>.<br />
Die Zeitschrift »Hohenzollerische Heimat«<br />
ist eine <strong>heimat</strong>kundliche Zeitschrift. Sie will<br />
besonders die Bevölkerung in Hohenzollern<br />
und der angrenzenden Landesteile mit der<br />
Geschichte ihrer Heimat vertraut machen. Sie<br />
bringt neben fachhistorischen auch populär<br />
gehaltene Beiträge.<br />
Bezugspreis: 8.00 DM jährlich.<br />
Konto der »Hohenzollerischen Heimat«:<br />
803843 Hohenz. Landesbank Sigmaringen<br />
(BLZ 65351050).<br />
Druck:<br />
M. Liehners Hofbuchdruckerei GmbH & Co.,<br />
7480 Sigmaringen, Karlstraße 10.<br />
48<br />
Die Autoren dieser Nummer:<br />
Dr. Casimir Bumiller<br />
Strenzleweg 9a<br />
Peter Kempf<br />
F.H. Bibliothekar<br />
Schloß<br />
7480 Sigmaringen<br />
Pfarrer Johann Adam Kraus<br />
Badstraße 8<br />
7800 Freiburg-Littenweiler<br />
Dr. Maren Kuhn-Rehfus<br />
Schäferweg 10<br />
7480 Sigmaringen<br />
Hans Peter Müller<br />
Weiherplatz 9<br />
7246 Empfingen<br />
derung, Kürzung, Verballhornung der Namen der Familien<br />
überall Tür und Tor geöffnet. Das erfährt jeder, der sich mit<br />
der Erklärung der heute existierenden Familiennamen ernsthaft<br />
befaßt. Schlimm war es vor dem 17. Jahrhundert, als noch<br />
die meisten einfachen Leute weder ihren Namen lesen noch<br />
schreiben konnten!<br />
mann, erinnert an den Dichter Anton Schlude aus Hausen,<br />
wirft einen Blick über die Beuroner Klostermauern zu Arbeit<br />
und Gebet der Mönche und blättert einige Seiten der Zimmernschen<br />
Chronik auf. Er führt seinen Leser zu den Brutstätten<br />
der Vögel und hinab in die Höhlen, in denen es<br />
mitunter über den Skeletten von Weißkopfgeiern gewittern<br />
soll. Und er macht darauf aufmerksam, daß man hier schon<br />
Naturschutz praktizierte, als andernorts das Problem noch<br />
nicht einmal ins Blickfeld geraten war. Walther Frick ist ein<br />
Meister des »apropos«, des »nebenbei bemerkt«, der es<br />
immer wieder versteht, ohne sich an ein dürres Gliederungsschema<br />
zu halten, das, was er zu erzählen weiß, in seine<br />
lebendige Schilderung einzuweben. So entsteht auf nur hundert<br />
Seiten ein farbiges Panorama einer Landschaft, die als<br />
wenig gewinnversprechendes Objekt industrieller oder touristischer<br />
Nutzung, Gott sei Dank, von großmannssüchtiger<br />
Erschließung bislang verschont geblieben ist. Wie man solide<br />
Information mit heiterer Anekdote zu einer unterhaltsamen<br />
kleinen Heimatkunde arrangieren kann, führt Walther Frick<br />
in seinem Buch vor. Dem auswärtigen Wanderer, der etwas<br />
mehr über Land und Leute entlang seiner Route erfahren will,<br />
sei das Büchlein wärmstens empfohlen. Und auch Einheimische<br />
sollten sich vor dem nächsten Ausflug ins Donautal die<br />
vergnügliche Lektüre nicht entgehen lassen. Allerdings, um<br />
im Rucksack zwischen harten Eiern und der Wasserflasche<br />
zerdrückt zu werden, dafür ist das hübsch aufgemachte<br />
Büchlein von Walther Frick zu schade.<br />
Apropos: Für den regionalgeschichtlich Interessierten enthält<br />
der Verlagsprospekt von »regio« noch mehr Bemerkenswertes<br />
. Klaus Peter Burkarth<br />
Dr. Herbert Rädle<br />
Veit-Jung-Straße 13a<br />
8430 Neumarkt<br />
Karl Werner Steim<br />
Wegscheiderstraße 26<br />
7940 Riedlingen<br />
Schriftleitung:<br />
Dr. med. Herbert Burkarth,<br />
7487 Gammertingen Telefon 07574/4211<br />
Die mit Namen versehenen Artikel geben die<br />
persönliche Meinung der Verfasser wieder;<br />
diese zeichnen für den Inhalt der Beiträge<br />
verantwortlich. Mitteilungen der Schriftleitung<br />
sind als solche gekennzeichnet.<br />
Manuskripte und Besprechungsexemplare<br />
werden an die Adresse des Schriftleiters erbeten.<br />
Wir bitten unsere Leser, die »Hohenzollerische<br />
Heimat« weiter zu empfehlen.