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CHORMANAGEMENT HANDBUCH

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0 18 · Aktuelles<br />

Welche Ziele meinen Sie?<br />

Wir wissen, dass aktives Musizieren unersetzlich ist für die Bildung der Persönlichkeit.<br />

Singen ist Musizieren mit dem angeborenen Instrument der Stimme.<br />

Also fordern wir einen festen Platz für das Singen und Musizieren – schon<br />

an der Babykrippe zu Hause, im Kindergarten und in den Schulen. Das erfordert<br />

neue Anleitung junger Eltern, danach eine neue Ausbildung für Erzieher und<br />

Lehrer, die das Singen und die Gesangspädagogik seit Jahrzehnten nicht mehr<br />

kennengelernt haben. Und das erfordert viel mehr Unterstützung für Chorleiter<br />

und Chorvereine, die in der Zwischenzeit die Lücken in den Kindergärten<br />

und an den Schulen stopfen helfen müssen. Das ist eine Aufgabe für Jahrzehnte,<br />

zumal in den Chören vor lauter gesellschaftlich relevanten Aufgaben der Spaß<br />

am Singen und das Erlebnis der Gemeinschaft nicht vernachlässigt werden darf.<br />

Was tun Sie als Deutscher Chorverband selbst dafür?<br />

Wir arbeiten an neuen Hilfen für die Eltern von Kleinstkindern, um sie zum Singen<br />

in der Familie zu führen. Wir qualifizieren Erzieherinnen und Erzieher und<br />

zeichnen „singende“ Kindergärten mit dem einzigen Gütesiegel für qualifizierte<br />

Gesangspädagogik aus. Das Siegel heißt „FELIX“ und ist inzwischen an mehr<br />

als 2 000 Kindergärten verliehen worden. Wenn es um die Ausgestaltung von<br />

schulischen bzw. schulbegleitenden Inhalten geht, sind Chorleiter aus unseren<br />

Chören mit im Spiel – auch in den neuen offenen Ganztagsschulen. Für beide<br />

Bereiche – Kindergärten und Ganztagsschulen – arbeiten wir derzeit an zusätzlichen<br />

innovativen Konzepten. Nicht vergessen werden dürfen darüber hinaus<br />

die Querverbindungen, die immer schon zwischen der Schulmusik und<br />

den Chören sowie den Musikschulen und dem Chorverband bestanden haben.<br />

Man hört so viel vom Chorsterben – was hat es damit auf sich?<br />

Es gibt immer wieder Chöre, die aufgeben müssen, sei es, weil zu wenige Aktive<br />

noch zur Chorprobe kommen, weil die Stimmlagen nicht mehr ausreichend<br />

besetzt sind, weil Nachwuchs nicht vorhanden ist – oder auch, weil niemand<br />

mehr die Verantwortung für den eingetragenen Verein übernehmen will. Mal<br />

hat sich das musikalische Programm überlebt, mal beschweren sich Mitglieder<br />

über zu starre Führungsstrukturen – es ist ähnlich wie in vielen anderen Vereinen<br />

oder Verbänden auch.<br />

Gleichzeitig aber wachsen immer neue Formationen nach. Aus mehreren Chören<br />

wird ein neuer, jüngere Leute gründen Projektchöre, Männer- und Frauenchöre<br />

schließen sich zu Gemischten Chören zusammen. Zudem gründen immer<br />

öfter bestehende Vereine eigene Kinder- oder Jugendchöre oder übernehmen<br />

die Patenschaft für solche Gruppen. In Relation zum Bevölkerungsrückgang<br />

insgesamt kann man von einem „dramatischen Chorsterben“ im DCV<br />

wirklich noch nicht reden.<br />

Das klingt, als ob Sie keine großen Nachwuchssorgen hätten?<br />

Im Vergleich zu den Nachwuchssorgen der Kirchen, Parteien oder Gewerkschaften<br />

ist dieses Problem beim Deutschen Chorverband deutlich geringer.<br />

Über die letzten 30 Jahre hat die Zahl junger Stimmen sogar ständig zugenommen<br />

– unter dem Strich um ungefähr 30 000. Allerdings stagniert dieses<br />

Handbuch Chormanagement · 2008

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