CHORMANAGEMENT HANDBUCH

I Deutscher Chorverband – Chorwesen national/international 208
Für den Nachwuchs in der Bundesrepublik Deutschland gibt es viele positive
Ansätze der Förderung sowie der Aus- und Fortbildung: Musikschulen unterhalten
Jazzabteilungen, Musikhochschulen bieten Studiengänge für Jazz und
Jazzpädagogik an; es entstehen Musikwerkstätten und Jazzschulen in freier
Trägerschaft; über 200 Jazzkurse werden landauf und landab durchgeführt; die
Bundesländer haben Landesjugendjazzorchester gegründet, mit denen die Arbeit
des BuJazzO koordiniert wird.
Somit ist die Zahl qualifizierter Nachwuchsmusiker/innen deutlich gestiegen,
wobei sich bei einem nicht unwesentlichen Teil von ihnen die Frage besonderer
Talentförderung stellt, die vom Anspruch her im fließenden Bereich zwischen
Amateur und Profi angesiedelt ist. Hierbei wird nach Möglichkeiten gefragt,
auf hohem Niveau unter Leitung renommierter internationaler Jazzmusiker
zu arbeiten und Konzerte vor einem großen und kritischen Publikum im
In- und Ausland zu geben.
Über 1 300 Bewerbungen gingen für die Teilnahme an den bisher 25 Arbeitsphasen
ein. Nach einem Auswahlvorspiel wird nach Kriterien der Blattfestigkeit,
der solistischen Reife, der Besetzungslage, der Entwicklungsfähigkeit und
des Alters zu den Arbeitsphasen eingeladen. Erst dabei ergibt sich die Zusammenstellung
für die konkrete Konzertbesetzung.
Darüber hinaus hat sich das BuJazzO bereits als Talentpodium für junge deutsche
Komponisten und Arrangeure entwickelt, die ansonsten kaum Möglichkeiten
der Ausbildung und Erprobung ihrer Arbeitsergebnisse haben, ganz zu
schweigen von der wertvollen Anleitung durch Peter Herbolzheimer.
Die Mitglieder des BuJazzOs sind in der Mehrzahl Studierende an Musikhochschulen
mit Jazzstudiengängen, einige von ihnen gehören mit einem Fuß bereits
zu den Profis, einige „Benjamine“ gehen noch zur Schule. Musikkorpsangehörige
und Zivildienstleistende sind ebenfalls von der Partie. Die Altersgrenze
liegt bei 24; an Nachwuchs fürs BuJazzO besteht jedoch verständlicherweise
kein Mangel.
● SchoolJam – Schülerbandfestival
Das bundesweite Schülerbandfestival schafft eine breite Öffentlichkeit für die
Themen musikalische Bildung und aktives Musizieren. Die Bedeutung dieser
Themen wird hervorgehoben, der Umgang mit ihnen gefördert.
Musikalische Bildung und aktives Musizieren wirken positiv auf die Persönlichkeitsentwicklung
von Kindern und Jugendlichen. Musikmachen fördert
Qualifikationen wie Kreativität, Gestaltungs- und Ausdrucksvermögen, Konzentrationsfähigkeit
sowie Ausdauer und Geschicklichkeit. Dabei gewinnt
beim Zusammenspiel in der Gruppe auch die soziale Kompetenz: Toleranz und
Offenheit sind keine Schlagworte sondern Lebensinhalt.
Die Träger und Partner des Schülerbandfestivals wollen die musikalische Bildung
und das aktive Musizieren fördern. Schülerinnen und Schüler sollen motiviert
werden, sich mit dem Thema Musik auseinander zu setzen. Mit Unter-
Handbuch Chormanagement · 2006