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können Sie die gesamte Arbeit als pdf - Sinnforschung

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2.5.2 Modifikation traumatischer Erfahrung durch Traumabearbeitung<br />

„Sein Unglück<br />

ausatmen <strong>können</strong><br />

tief ausatmen<br />

so dass man wieder<br />

einatmen kann<br />

Und vielleicht auch sein<br />

Unglück sagen <strong>können</strong><br />

in Worten<br />

in wirklichen Worten<br />

<strong>die</strong> zusammenhängen<br />

und Sinn haben<br />

und <strong>die</strong> man selbst noch<br />

verstehen kann<br />

und <strong>die</strong> vielleicht sogar<br />

irgendwer sonst versteht<br />

oder verstehen könnte<br />

Und weinen <strong>können</strong><br />

Das wäre schon<br />

fast wieder<br />

Glück“<br />

(Fried, zitiert nach Sachsse, 2004, S. 262)<br />

Dieses Gedicht von Erich Fried verdeutlicht Inhalt, Relevanz und Sinnhaftigkeit der<br />

zweiten Phase. Im Mittelpunkt <strong>die</strong>ser Phase steht <strong>die</strong> Modifikation der traumatischen<br />

Erfahrung durch eine Traumabearbeitung. Basierend auf der Hypothese, dass trau-<br />

matische Erfahrungen <strong>als</strong> unverarbeitete, unintegrierte und unvollständigen Erinne-<br />

rungen im Gedächtnis gespeichert werden, wird in <strong>die</strong>ser Phase versucht, <strong>die</strong> Trau-<br />

ma-Synthese zu integrieren (vgl. Sachsse, 2004). „Trauma-Synthese bedeutet, dass<br />

Wort und Bild (<strong>als</strong>o Kognition), Affekt und Körpersensation, <strong>die</strong> durch <strong>die</strong> Traumati-<br />

sierung fraktioniert worden sind, wieder zusammengeführt werden zu einem ganz-<br />

heitlichen, gestalthaften Erleben“ (ebd. S. 265). Dieses erneute Erleben des trauma-<br />

tischen Ereignisses ist ein psychisch und physisch schmerzhafter Vorgang, bei dem<br />

ein stützender und gut vorbereiteter therapeutischer Rahmen eine unumgängliche<br />

Voraussetzung ist, damit eine Retraumatisierung der Betroffenen vermieden werden<br />

kann. Von einer erfolgreichen Modifikation der traumatischen Erfahrung kann ge-<br />

sprochen werden, wenn das Trauma affektgetragen erinnert werden kann, ohne das<br />

belastende Traumasymptomen ausgelöst werden (vgl. ebd.).<br />

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