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können Sie die gesamte Arbeit als pdf - Sinnforschung

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3.2 Definitionen<br />

3.2.1 Lebenssinn<br />

Um <strong>die</strong> Komplexität der <strong>Sinnforschung</strong> erfassen zu <strong>können</strong>, muss zuerst eine exakte<br />

Definition des Begriffes ‚Sinn’ gegeben werden, da der Terminus Sinn sowohl im all-<br />

täglichen <strong>als</strong> auch im wissenschaftlichen Kontext vieldeutig verstanden wird. Etymo-<br />

logisch betrachtet stammt ‚Sinn’ ursprünglich aus dem Althochdeutschen und bedeu-<br />

tet ‚Gang/Reise/Weg’. Diese germanische Wortgruppe basiert auf der indogermani-<br />

schen Wurzel sent-, <strong>die</strong> soviel wie ‚eine Richtung nehmen/eine Fährte suchen’ be-<br />

deutet (vgl. Duden Etymologie, 1997). Schnell (2009) schreibt dazu, dass demzufol-<br />

ge das Einschlagen eines Weges, <strong>die</strong> Entscheidung für <strong>die</strong> Richtung über Sinn oder<br />

Sinnlosigkeit entscheidet. Weiters beleuchtet <strong>die</strong> Autorin <strong>die</strong> dynamische Komponen-<br />

te von Sinn, <strong>die</strong> durch <strong>die</strong>se ursprüngliche Wortbedeutung impliziert wird. „Sinn ist<br />

der Weg, nicht das Ziel“ (ebd. S. 101).<br />

Frankl (1959) definiert Lebenssinn <strong>als</strong> Sinnfindungsprozess. In seiner Erläuterung<br />

werden vor allem <strong>die</strong> subjektiven sowie dynamischen Komponenten von Sinn sicht-<br />

bar. So Frankl (1959):<br />

„Sinn kann nicht gegeben, sondern muss gefunden werden. […] Was <strong>die</strong> Sinnfindung […] aus-<br />

zeichnet, ist meines Erachtens folgendes: Es wird nicht einfach eine Figur wahrgenommen, <strong>die</strong><br />

uns vor einem ‚Hintergrund’ in <strong>die</strong> Augen springt, sondern bei der Sinn-Wahrnehmung handelt es<br />

sich um <strong>die</strong> Entdeckung einer Möglichkeit vor dem Hintergrund der Wirklichkeit. Und <strong>die</strong>se Mög-<br />

lichkeit ist jeweils einmalig. <strong>Sie</strong> ist vergänglich. Aber auch nur sie ist vergänglich. Ist eine Sinn-<br />

möglichkeit einmal verwirklicht, ist der Sinn einmal erfüllt, so ist er es nämlich ein für allemal“ (ebd.<br />

S. 26f.).<br />

Reker und Wong definieren in den 1980er Jahren Lebenssinn <strong>als</strong> Konstrukt, das sich<br />

aus folgenden drei Komponenten zusammensetzt: (1) kognitive Komponente, (2) mo-<br />

tivationale Komponente und (3) affektive Komponente (vgl. Reker & Wong, 1988;<br />

Wong, 1998b; Reker, 2000). Die Autoren schlagen für <strong>die</strong> Erfassung des Konstrukts<br />

Lebenssinn ihr ‚structural components model’ vor, das <strong>die</strong> oben genannten Kompo-<br />

nenten integriert und von ihnen in vier Dimensionen eingeteilt wird. Dazu zählen (1)<br />

‚structural components’, (2) ‚sources of meaning’, (3) ‚breadth of meaning’ und (4)<br />

‚depth of meaning’ (vgl. Reker, 2000):<br />

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