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können Sie die gesamte Arbeit als pdf - Sinnforschung

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Ein möglicher Erklärungsansatz für <strong>die</strong> fehlende Signifikanz <strong>die</strong>ser Ergebnisse könn-<br />

te lauten, dass <strong>die</strong> Lebensbedeutung ‚Explizite Religiosität’ durch den Glauben an<br />

einen persönlichen Gott gekennzeichnet ist und deshalb mit möglichen Assoziatio-<br />

nen eines institutionell gebundenen Religiös-Seins einhergehen. Außerdem haben<br />

<strong>die</strong> demographischen Daten gezeigt, dass lediglich <strong>die</strong> Hälfte der <strong>gesamte</strong>n Stich-<br />

probe einer Religion bzw. religiösen Gemeinschaft angehört und sich <strong>die</strong>ser eher<br />

wenig zugehörig fühlt. Bezug nehmend auf einen weiteren Erklärungsansatz betref-<br />

fend der Lebensbedeutung ‚Spiritualität’ haben <strong>die</strong> demographischen Daten gezeigt,<br />

dass laut der Selbstbeschreibung der religiösen bzw. spirituellen Orientierung ledig-<br />

lich 21,2% spirituell sind. Eine andere Erklärung könnte in Zusammenhang mit der<br />

sozialen Erwünschtheit stehen, da mehr <strong>als</strong> drei viertel der Stu<strong>die</strong>nteilnehmerInnen<br />

in stationären psychiatrischen sowie psychotherapeutischen Kontexten befragt wor-<br />

den sind. Bezug nehmend auf andere psychische Störungen, <strong>die</strong> möglicherweise<br />

religiöse oder spirituelle Wahnideen beinhalten, erscheint ein Zugeständnis <strong>die</strong>ser<br />

Sinnquellen vermutlich eher <strong>als</strong> unattraktiv und abweichend von der gesunden Norm.<br />

Trotz möglicher Erklärungsversuche bleiben <strong>die</strong> Ergebnisse <strong>die</strong>ser Stu<strong>die</strong> überra-<br />

schend, da der bisherige Forschungsnachweis eigentlich hypothesenkonforme Be-<br />

funde liefert (vgl. u. a. Schuster et al., 2001; Cadell et al., 2003; Ano & Vasconcelles,<br />

2005; Pargament et al., 2006).<br />

Bei der Untersuchung der zweiten Hypothese steht der posttraumatische Verände-<br />

rungsbereich ‚Entdeckung neuer Möglichkeiten’ im Vordergrund. Für <strong>die</strong>sen Bereich<br />

sind nach Tedeschi und Calhoun (1995; 1996) <strong>die</strong> Entwicklung neuer Interessen und<br />

das Ergreifen <strong>die</strong>ser Möglichkeiten charakteristisch, so geben <strong>die</strong> Autoren u. a. <strong>als</strong><br />

Beispiel vermehrtes soziales Engagement an. Die Ergebnisse der zweiten Hypothe-<br />

se stimmen mit jenen von Southwick und Kollegen (2006) überein, <strong>die</strong> durch ihre<br />

Stu<strong>die</strong> belegen konnten, dass ehrenamtliches Engagement bei Menschen mit<br />

posttraumatischen Belastungsstörungen vermehrt zu Sinnerleben und zu einem<br />

positiven Heilungsprozess beiträgt. In der vorliegenden Stu<strong>die</strong> konnte gezeigt<br />

werden, dass Traumatisierte mit einem posttraumatischem Wachstum <strong>die</strong><br />

Lebensbedeutung ‚Soziales Engagement’ <strong>als</strong> wichtige Sinnressource im Unterschied<br />

zur Vergleichsstichprobe bewerten und somit ‚Sozialem Engagement’ einen<br />

bedeutenden Stellenwert in ihrem Leben beimessen. Zusammenfassend deutet<br />

<strong>die</strong>ses Ergebnis darauf hin, dass für jene Traumatisierte <strong>die</strong> engagierte Übernahme<br />

von Verantwortung für <strong>die</strong> Mit- und Umwelt wie beispielsweise soziale, ökologische<br />

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