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können Sie die gesamte Arbeit als pdf - Sinnforschung

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eigetragen, dass <strong>die</strong> positive und gesundheitsorientierte Perspektive in der Psycho-<br />

therapie genügend Aufmerksamkeit bekommt. Diese Strömung hat neue Türen ge-<br />

öffnet, sodass auch psychotraumatologische Forschungsansätze, wie das Konzept<br />

des posttraumatischen Wachstums, in der traumazentrierten Psychotherapie Platz<br />

finden konnten (vgl. Zoellner & Maercker, 2006).<br />

Die ersten empirischen Stu<strong>die</strong>n zum posttraumatischen Wachstum im psychothera-<br />

peutischen Kontext wurden mit Betroffenen nach Verlusterfahrungen durch Tod (vgl.<br />

Yalom & Liebermann, 1991) und mit Betroffenen von Brustkrebs (vgl. Kissane et al.,<br />

1997) durchgeführt. Die Besonderheit beider Stu<strong>die</strong>n ist <strong>die</strong> thematische Auseinan-<br />

dersetzung mit vitalen Einschränkungen, Tod und Sterblichkeit. Die Autoren beider<br />

Stu<strong>die</strong>n wählten einen qualitativen Forschungsansatz, wie Einzelfallanalysen oder<br />

narrative Interviews, <strong>als</strong> Herangehensweise. Yalom und Lieberman schreiben fol-<br />

gender Frau, deren Ehemann gestorben ist, ein hohes Maß an posttraumatischem<br />

Wachstum zu: „She felt she first needed to rediscover her own identity – she has<br />

been a ‚we’ and had long lost touch with her ‚I’. […] She began a number of new<br />

activities – some had been interrupted during her earlier life, some she had long<br />

yearned to do: she had braces put on her crooked teeth, took swimming and piano<br />

lessons, attended poetry-writing, workshops, sold a house she had never liked and<br />

designed a new one, and enrolled in the freshman class of a nearby university’s int-<br />

ergenerational program” (Yalom & Lieberman, 1991, S. 340).<br />

Mit Ende der 1990er Jahre veränderten sich <strong>die</strong> Forschungsmethoden und so wur-<br />

den unter anderem randomisierte und kontrollierte Stu<strong>die</strong>n durchgeführt (vgl. Antoni<br />

et al. 2001, Kissane et al., 2003). Tabelle 1 zeigt, dass posttraumatisches Wachstum<br />

(Erhebung mittels PTGI oder BFS) durch psychotherapeutische Interventionen er-<br />

höht wurde. Die Interventionen variierten zwischen kognitiv-verhaltensorientierten<br />

Ansätzen mit Entspannungsverfahren (vgl. Antoni et al., 2001), kognitiv-existentiellen<br />

Ansätzen (vgl. Kissane et al., 2003) und internetbasierten Beratungsansätzen (vgl.<br />

Lieberman et al., 2002). Interessanterweise deuten <strong>die</strong> Ergebnisse darauf hin, dass<br />

sowohl Interventionen, <strong>die</strong> direkt auf das posttraumatische Wachstum abzielen (vgl.<br />

Kissane et al., 2003), <strong>als</strong> auch jene, <strong>die</strong> sich nicht direkt mit der Thematik befassen<br />

(vgl. Antoni et al., 2001), am Ende der Psychotherapie zu einer höheren Ausprägung<br />

des posttraumtischen Wachstums bei den Patientinnen führen (vgl. Zoellner & Maer-<br />

cker, 2006).<br />

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