können Sie die gesamte Arbeit als pdf - Sinnforschung
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3.3 Typen von Lebenssinn<br />
Schnell und Becker (2007) verdeutlichen anhand des hierarchischen Sinnmodells,<br />
dass das Konstrukt Lebenssinn in verschiedenen Formen erlebbar ist. In bisherigen<br />
Forschungsarbeiten wurde davon ausgegangen, dass lediglich zwei Erlebensformen<br />
– Sinnerfüllung bzw. Sinnkrise – messbar sind. Aktuelle Stu<strong>die</strong>nergebnisse lassen<br />
jedoch auf einen dritten Typus ‚Existenzielle Indifferenz’ schließen (vgl. Schnell, 2008;<br />
2010; 2011).<br />
Um ein ganzheitliches Verständnis des Konstrukts Lebenssinn zu gewährleisten,<br />
wird im Folgenden versucht, einen Überblick der einzelnen Sinn-Typen zu geben.<br />
3.3.1 Sinnerfüllung<br />
Schnell (2008) definiert <strong>die</strong> Sinnerfüllung anhand des Ausmaßes, in dem das eigene<br />
Leben <strong>als</strong> sinnvoll und in einem übergeordneten Zusammenhang integriert wahrge-<br />
nommen wird. „Meaningfulness is defined as a fundamental sense of meaning,<br />
based on an appraisal of one’s life as coherent, significant, directed, and belong-<br />
ing.“ (Schnell, 2010, S. 254).<br />
Schnell und Becker (2007) beschreiben <strong>die</strong> Sinnerfüllung <strong>als</strong> Fähigkeit/Eigenschaft,<br />
<strong>die</strong> es ermöglicht, bestimmte Leistungen wie Wohlbefinden etc. zu erbringen. Das<br />
Konstrukt der Sinnerfüllung hat zunehmend Beachtung von ForscherInnen im klini-<br />
schen und gesundheitspsychologischen Kontext bekommen, da <strong>die</strong>ses <strong>als</strong> Ressour-<br />
ce verstanden wird und direkt oder indirekt <strong>als</strong> Moderatorvariable auf <strong>die</strong> psychische<br />
Gesundheit und Wohlbefinden einwirkt (vgl. Zika & Chamberlain, 1992). Weitere<br />
empirische Befunde stammen u. a. von Fleer, Hoekstra, Sleijfer, Tuinman und<br />
Hoekstra-Weebers (2006), <strong>die</strong> in ihrer Stu<strong>die</strong> belegen konnten, dass für 343<br />
Hodenkrebsüberlebende <strong>die</strong> Sinnerfüllung der wichtigste Prädiktor für<br />
psychosoziales Wohlbefinden darstellt.<br />
3.3.2 Sinnkrise<br />
Der Typus der Sinnkrise kann laut Schnell und Becker (2007) <strong>als</strong> „…Ausdruck der<br />
subjektiven Wahrnehmung eines Sinnbruchs oder eines Mangels an Sinn“ (ebd. S.<br />
14) definiert werden. „A judgment on one’s life as empty, pointless, and lacking<br />
meaning amounts to a crisis of meaning” (Schnell, 2010, S. 254).<br />
Im Gegensatz zum Konstrukt der Sinnerfüllung wird <strong>die</strong> Sinnkrise im klinischen Kon-<br />
text <strong>als</strong> ein ‚Mangel an Lebensbewätigungskompetenz’ angesehen (vgl. Schnell &<br />
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