können Sie die gesamte Arbeit als pdf - Sinnforschung
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neue Erfahrung soll zu einer Entkoppelung des angstauslösenden bzw. trauma-<br />
auslösenden Stimulis von der Situation führen (vgl. Winter, 2004).<br />
• Prolongierte Exposition (PE)<br />
Ebenfalls zählt <strong>die</strong> PE nach Foa zu den Expositionsverfahren, <strong>die</strong> gekennzeichnet<br />
ist durch stetes Wiederholen der Traumainhalte. Es handelt sich hierbei einerseits<br />
um eine Konfrontation in sensu (z. B. tägliches Anhören von Tonbandaufnahmen),<br />
<strong>die</strong> ebenfalls an Stabilisierungsübungen, wie z. B. Atemtechniken gekoppelt wird.<br />
Andererseits wird im späteren Therapieverlauf, wenn möglich, auch eine Konfron-<br />
tation in vivo durchgeführt, in der Betroffene <strong>die</strong> realen Orte des Ereignisses im<br />
therapeutischen Kontext aufsuchen (vgl. Sachsse, 2004). Auch hier soll es zu ei-<br />
ner Verminderung der Angstreaktion kommen (vgl. Fischer & Riedesser, 2009).<br />
2.6.2 Psychodynamischer Ansatz<br />
Psychodynamische Psychotherapie ist ein neu geprägter Oberbegriff für alle Psycho-<br />
therapieformen, <strong>die</strong> auf das Erklärungsmodell der Wirksamkeit unbewusster und be-<br />
wusster Emotionen bzw. Antrieben aufbauen. Dazu zählen unter anderem <strong>die</strong> Psy-<br />
choanalyse, <strong>die</strong> tiefenpsychologisch fun<strong>die</strong>rte Psychotherapie, <strong>die</strong> Individualpsycho-<br />
therapie sowie auch <strong>die</strong> Daseinsanalyse (vgl. Winter, 2004). Der psychodynamische<br />
Traumatherapieansatz hat sich vor ca. 30 Jahren aus der Psychoanalyse heraus<br />
entwickelt und selbständige Methoden und Behandlungsregeln für Traumatisierte<br />
herausgearbeitet. Laut Fischer und Riedesser (2009) sind <strong>die</strong> zwei wesentlichen Ver-<br />
fahren <strong>die</strong>ses Ansatzes <strong>die</strong> ‚Mehrdimensionale Psychodynamische Traumatherapie’<br />
(MPTT) und <strong>die</strong> ‚Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie’ (PITT).<br />
• Mehrdimensionale Psychodynamische Traumatherapie (MPTT)<br />
Die MPTT nach Fischer (2000) orientiert sich an traditionellen Konzepten der<br />
Psychoanalyse vor allem in Bezug auf Beziehungsgestaltung und Therapiepla-<br />
nung. Bei der MPTT wird versucht, kognitive, behaviorale und imaginative Ele-<br />
mente zu integrieren. Besonders kennzeichnend ist der Einsatz von Übungsele-<br />
menten in der Stabilisierungsphase des Therapieverlaufs, wodurch <strong>die</strong> trauma-<br />
kompensatorischen Fähigkeiten der Betroffenen unterstützt werden <strong>können</strong> (vgl.<br />
Fischer & Riedesser, 2009).<br />
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