können Sie die gesamte Arbeit als pdf - Sinnforschung
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2. Psychotraumatologie<br />
Diese Kapitel gibt einen Überblick über relevante wissenschaftliche Termini, Verlauf<br />
und Typen von Traumatisierungen sowie negative und positive Traumafolgen. Die-<br />
ses Kapitel stellt eine theoretische Basis für weitere empirische Kapitel <strong>die</strong>ser Dip-<br />
lomarbeit dar und soll zu einem ganzheitlichen Verständnis beitragen.<br />
2.1 Definitionen<br />
2.1.1 Psychotraumatologie<br />
Fischer und Riedesser (2009) beschreiben den Begriff der ‚Psychotraumatologie’ <strong>als</strong><br />
interdisziplinäre Lehre von psychischen Verletzungen und ihren Folgen.<br />
Diese Definition der Psychotraumatologie stellt laut den beiden Autoren einen Nen-<br />
ner unterschiedlicher Themenbereiche dar, wie zum Beispiel Auswirkungen von<br />
Kindheitstraumata, Therapie von Exilanten und Opfern von Krieg und politischer Ver-<br />
folgung, Folgen sexueller Übergriffe, Diagnosemitteilung bei lebensbedrohlichen<br />
Krankheiten, seelische Belastungen bei Katastrophenhelfern und Schadensersatz-<br />
ansprüche nach Verkehrs- oder <strong>Arbeit</strong>sunfällen.<br />
Nach Fischer und Riedesser <strong>die</strong>nt <strong>die</strong> Vorsilbe ‚Psycho’-Traumatologie einerseits der<br />
Betonung der menschlichen Erlebnissphäre und andererseits der Abgrenzung zur<br />
chirurgischen Traumatologie, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Untersuchung und Behandlung physischer Ver-<br />
letzungen – ‚körperlicher Wunden’ – zum Schwerpunkt hat. Der chirurgischen Trau-<br />
matologie wurde im Vergleich zu der Psychotraumatologie schon wesentlich früher<br />
<strong>die</strong> gebührende Aufmerksamkeit in der Wissenschaft geschenkt.<br />
Der Gebrauch <strong>die</strong>ses Fachterminus im deutschsprachigen Raum ist erst seit Anfang<br />
der 1990er Jahre üblich. Als ursprünglicher Vater der Wortprägung ‚Traumatologie’<br />
gilt allerdings der amerikanische Kinderpsychiater Donovan (vgl. Fischer & Riedesser,<br />
2009).<br />
2.1.2 Trauma<br />
Der Begriff ‚Trauma’ bedeutet wörtlich aus dem Griechischen übersetzt ‚Wunde’ (vgl.<br />
Duden Etymologie, 1997). Im psychotraumatologischen Kontext handelt es sich um<br />
Ereignisse, <strong>die</strong> ein traumatisierendes Potenzial haben und recht unterschiedliche<br />
Folgen nach sich ziehen <strong>können</strong>. Ob eine Traumatisierung erfolgt, wie schwer sie<br />
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