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können Sie die gesamte Arbeit als pdf - Sinnforschung

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• Erlebniswerte<br />

Die Erlebniswerte werden im Erleben selbst realisiert. Sinn durch Affektivität, wie<br />

zum Beispiel durch ein Kunsterlebnis, wie das genussvolle Hören einer bedeut-<br />

samen Symphonie, oder durch ein Naturerlebnis, wie das freudvolle Betrachten<br />

eines schönen Sonnenuntergangs (vgl. Frankl, 2005).<br />

• Einstellungswerte<br />

Die dritte Wertkategorie beinhaltet laut Frankl <strong>die</strong> bedeutsamsten Werte für <strong>die</strong><br />

Sinnkonstruktion. Die individuelle Haltung bzw. Einstellung dem eigenen Schick-<br />

sal gegenüber steht hierbei im Mittelpunkt. Die Verwirklichung findet in der An-<br />

nahme und im Ertragen einer unveränderbaren Situationen statt (vgl. Frankl,<br />

2005). Sinn durch Tragen des Leidens. Frankl ist der Ansicht, dass es keine<br />

Lebenssituation gibt, <strong>die</strong> wirklich sinnlos ist und darum auch das Leiden noch<br />

eine Sinnmöglichkeit beinhaltet. Gelingt es, den Sinn von Leiden zu erfüllen, so<br />

verwirklicht sich der Mensch, da er reift, wächst und manchmal sogar über sich<br />

selbst hinaus wächst (vgl. Frankl, 1978).<br />

Frankl (1978) prägte außerdem den Begriff des ‚existentiellen Vakuums’ mit dem er<br />

„…das Gefühl der Sinnlosigkeit der eigenen Existenz…“ (ebd. S. 75) beschreibt. Die-<br />

ses extreme Sinnlosigkeitsgefühl kommt durch <strong>die</strong> Frustration des Willens zum Sinn<br />

zustande. Der ‚existentiell frustrierte Mensch’ kann demnach keine Sinnmöglichkei-<br />

ten wahrnehmen und somit sein existentielles Vakuum nicht füllen (vgl. Frankl, 1978).<br />

Die tiefenpsychologisch fun<strong>die</strong>rten Forschungsarbeiten von Frankl haben viele nach-<br />

folgende ForscherInnen inspiriert und beeinflusst. So wurde auch das Konstrukt des<br />

existentiellen Vakuums von Maddi (1998) aufgegriffen und weiter bearbeitet. Maddi<br />

unterteilt <strong>die</strong> existentielle Störung in drei unterschiedliche Grade, <strong>die</strong> durch <strong>die</strong><br />

Schwere des Leidens am Sinnlosigkeitsgefühl gekennzeichnet sind. Den schwerwie-<br />

gendsten Grad bezeichnet er <strong>als</strong> ‚geistige Verödung’ (engl. vegetativeness), der sich<br />

durch Symptome wie Desinteresse, Apathie, Langeweile und depressive Episoden<br />

beschreiben lässt. Den zweiten, weniger schwerwiegenden Grad nennt Maddi ‚Nihi-<br />

lismus’ (engl. nihilism), der sich durch eine paradoxe Haltung auszeichnet, da Sinner-<br />

leben durch Verneinung von positiven Sinn möglich ist. Charakteristische Anzeichen<br />

sind Ärger, Empörung und Zynismus. Der schwächste Grad existentieller Störung ist<br />

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