können Sie die gesamte Arbeit als pdf - Sinnforschung
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3. <strong>Sinnforschung</strong><br />
Das dritte Kapitel umfasst, historische und theoretische Grundlagen, Definitionen<br />
wissenschaftlicher Termini sowie Methoden und Anwendungsbereiche der psycholo-<br />
gischen <strong>Sinnforschung</strong>. Anhand <strong>die</strong>ses Kapitels wird versucht einen zweiten großen<br />
Theoriebereich der Psychologie vorzustellen und anschließend mit dem Bereich der<br />
Psychotraumatologie – speziell mit dem Konzept des posttraumatischen Wachstums<br />
– zu verbinden.<br />
3.1 Historische und theoretische Grundlagen<br />
Die thematische Auseinandersetzung mit ‚Sinn’ findet man ursprünglich nicht in der<br />
wissenschaftlichen Disziplin der Psychologie, sondern in der Philosophie, <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />
Lehre und Wissenschaft von der Erkenntnis des ‚Sinns des Lebens’, der Welt und<br />
der Stellung des Menschen in der Welt umschreibt (vgl. Duden Etymologie, 1997).<br />
Zu den prägenden Philosophen zählen unter anderem Friedrich Nietzsche, Jean-<br />
Paul Sartre oder Martin Heidegger (vgl. Kenyon, 2000).<br />
Warum Themen wie Lebenssinn in der Psychologie lange Zeit unbemerkt blieben,<br />
wird unter anderem durch <strong>die</strong> Forschungsarbeit von Seligman (2002) deutlich. Laut<br />
dem Autor waren historische Entwicklungen wie der Zweite Weltkrieg dafür verant-<br />
wortlich, dass sich <strong>die</strong> Psychologie aus einer gesellschaftlichen Notwendigkeit her-<br />
aus rein auf das Ziel, psychische Krankheiten zu heilen, fokussierte. Das Hauptau-<br />
genmerk der Psychologie lag daher lange auf einer psychopathologischen Sichtwei-<br />
se, bis Seligman 1998 daran erinnerte, dass <strong>die</strong> Psychologie <strong>als</strong> wissenschaftliche<br />
Disziplin auch noch weitere Ziele zu erfüllen hat. Seligman initiierte eine neue und<br />
zusätzliche Ausrichtung, <strong>die</strong> unter dem Namen ‚Positive Psychologie’ bekannt ge-<br />
worden ist.<br />
Auhagen (2004) definiert <strong>die</strong> ‚Positive Psychologie’ anhand von drei Grundpfeilern: (1)<br />
Ausrichtung auf das Positive, wie personale und soziale Ressourcen, (2) Anspruch<br />
auf wissenschaftliche Fun<strong>die</strong>rung und (3) Verfolgung des Ziels, positiv auf das Erle-<br />
ben und Verhalten von Menschen zu wirken.<br />
Reker (2000) zufolge ist in den letzten Jahren ein steigendes Interesse an der Sinn-<br />
forschung zu beobachten. Diese Veränderung führt er auf mehrere Faktoren zurück:<br />
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