05.01.2015 Aufrufe

1GirQKd

1GirQKd

1GirQKd

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

2.2 Was sind mit Transmissibler Spongiformer Enzephalopathie assoziierte<br />

Agenzien<br />

Bei der Transmissiblen Spongiformen Enzephalopathie (TSE) handelt es sich um eine übertragbare<br />

(= transmissible), schwammartige (= spongiforme) Erkrankung des Gehirns (Enzephalopathie). Als<br />

verursachende Agenzien werden veränderte Prionproteine angenommen. Zu den bekanntesten<br />

Formen der TSE gehört die Bovine Spongiforme Enzephalopathie (BSE) bei Rindern. Beim<br />

Menschen gibt es mehrere Formen der TSE: die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK) sowie die neue<br />

Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (nVCJK), das Gerstmann-Sträussler-Scheinker-Syndrom<br />

(GSS), Kuru (auf Papua-Neuguinea, vermutlich in der Vergangenheit hervorgerufen durch<br />

Kannibalismus) und die tödliche familiäre Schlaflosigkeit (engl. Fatal Familial Insomnia, FFI).<br />

TSE assoziierte Agenzien sind in die Risikogruppe 3 eingestuft und mit (**) gekennzeichnet (siehe<br />

FAQ 2.9). Die Arbeitsschutzrelevanz von TSE assoziierten Agenzien beschränkt sich im<br />

Wesentlichen auf entsprechende Untersuchungs- und Forschungslaboratorien. Im Bereich der<br />

Schlachtung ist derzeit aufgrund des äußerst seltenen Auftretens von BSE bei Rindern i. d. R.<br />

nicht von einer Gefährdung der Beschäftigten auszugehen.<br />

2.3 Was sind sensibilisierende Wirkungen von Biostoffen<br />

Unter einer Sensibilisierung wird eine Überempfindlichkeit des Immunsystems gegenüber einem<br />

Fremdstoff (hier: Biostoff oder dessen Produkte) verstanden. Diese kann durch ein- oder<br />

mehrmaligen Kontakt ausgelöst werden. Sie kann sich in der Entwicklung einer Allergie<br />

manifestieren. Eine Reihe von Biostoffen weist derartige sensibilisierende Wirkungen auf. Relevant<br />

sind dabei insbesondere verschiedene Schimmelpilz-Spezies, wie z. B. Aspergillus niger oder<br />

Aspergillus fumigatus, sowie bestimmte gram-positive Bakterien, die Aktinomyceten. Insbesondere<br />

bei Personen mit bestehender Veranlagung (Atopiker) kann eine längerfristige Exposition (inhalative<br />

Aufnahme) gegenüber hohen Konzentrationen luftgetragener Schimmelpilze und Aktinomyceten zu<br />

einer Sensibilisierung bis hin zu teilweise schwerwiegenden allergischen Erkrankungen führen. Zu<br />

den möglichen Krankheitsbildern gehören beispielsweise die allergische Konjunktivitis oder<br />

Atemwegserkrankungen wie allergischer Schnupfen, allergisches Asthma oder Exogen-Allergische<br />

Alveolitis (EAA).<br />

2.4 Was sind toxische Wirkungen von Biostoffen und welche Biostoffe können den<br />

Menschen durch Toxinbildung schädigen<br />

Einige Biostoffe können toxische Substanzen enthalten oder freisetzen, welche bei Aufnahme in den<br />

Körper entsprechende gesundheitsschädigende Wirkungen zeigen. Zu diesen Substanzen zählen<br />

beispielsweise die Endotoxine (Zellwandbestandteile), welche bei der Zelllyse gram-negativer<br />

Bakterien freigesetzt werden. Endotoxine gehören zu den Pyrogenen, welche bei Kontakt mit<br />

Schleimhäuten und Übertritt ins Blut Fieber erzeugen können. Zu den durch die inhalative<br />

Aufnahme von Endotoxinen verursachten systemischen Entzündungsreaktionen mit<br />

grippeähnlichen Symptomen zählt man auch ODTS (Organic Dust Toxic Syndrome). Personen mit<br />

ODTS sind für eine Ausbildung obstruktiver Atemwegserkrankungen besonders empfänglich.<br />

Ähnliche irritative Effekte haben auch ß-1,3 Glukane, welche beim Abbau von Schimmelpilz-<br />

Zellwänden entstehen.<br />

18

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!