11.11.2012 Aufrufe

KARL V.

KARL V.

KARL V.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

V. Rückzug: Ein Kaiser dankt ab<br />

Am Ende des geharnischten Reichstags von 1547/48 war der<br />

Kaiser auf dem Gipfel seiner Macht: Die Schmalkaldener hat-<br />

te er besiegt, das Konzil zumindest einberufen, das Interim als<br />

Übergangslösung in der Religionsfrage vom Reichstag verab-<br />

schiedet. Warum gelang die Festigung dieses Sieges nicht? Be-<br />

reits vier Jahre später stand der Kaiser einer geschlossenen<br />

Abwehrfront der Reichsstände in Gestalt des Fürstenbunds<br />

gegenüber (1552), und der Versuch, das Interim durchzuset-<br />

zen, blieb ein grandioser Fehlschlag. Der Zwangscharakter<br />

der Religionspolitik trug zu einer Solidarisierung der prote-<br />

stantischen Kräfte im Reich bei, wie er nach der Niederlage<br />

des Schmalkaldischeh Bundes nicht mehr für möglich gehalten<br />

worden war. Ständische und konfessionelle Opposition fügten<br />

sich zum Widerstand selbst bei solchen Fürsten zusammen,<br />

die noch kurz zuvor Verbündete des Kaisers gewesen waren.<br />

1. Fürstenopposition im Reich<br />

Eine für Karl gefährlich werdende Gestalt erhielt diese Oppo-<br />

sition im Bündnis der protestantischen Fürsten, das seit 1550<br />

unter der Führung des Markgrafen Hans von Küstrin immer<br />

weitere Kreise zog. Neben Herzog Albrecht von Preußen<br />

(1490–1568) und Herzog Albrecht von Mecklenburg (1486-<br />

1547) schlossen sich im Mai 1551 in Torgau noch der sächsi-<br />

sche Kurfürst Moritz und der junge hessische Landgraf Wil-<br />

helm (1532–1592) an. Damit wird ein gewichtiger Motor des<br />

Bündnisses deutlich: die Befreiung des seit 1547 gefangenge-<br />

haltenen Landgrafen Philipp. Die unversöhnliche Haltung des<br />

Kaisers gegenüber dem hessischen Fürsten vergiftete das Kli-<br />

ma zusätzlich. Moritz, der wegen seiner undurchsichtigen<br />

Haltung im Schmalkaldischen Krieg unter den protestanti-<br />

schen Fürsten einen schweren Stand hatte, war nunmehr<br />

sächsischer Kurfürst. Er stellte sich selbst an die Spitze des<br />

Bündnisses und kehrte sein Verhandlungs- und militärisches<br />

75

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!