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NICKI ENGEL HONKLAND

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Oder wenn man rein hypothetisch eine Person nimmt und über Wochen<br />

hinweg mit dem Kopf in einen Türrahmen hält und die Tür dann die<br />

ganze Zeit zuknallt. Zack. Pausenlos. Volle Pulle. Ohne Unterbrechung,<br />

zack, die ganze Zeit die Tür volle Pulle an die Birne. Und nach drei<br />

Wochen oder so steht diese Person dann auf und geht zu einer anderen<br />

Person hin und sagt zu dieser, daß sie die dümmste Sau auf der ganzen<br />

Welt sei. Das wäre dann aber auch ganz schön krass. Das wäre bald<br />

schon besorgniserregend. Ziemlich deprimierend für denjenigen, der das<br />

dann zu hören kriegt. Und dann auch noch von jemandem, der drei<br />

Wochen stillhält, während ihm ein anderer Knecht permanent eine Tür<br />

vor die Rübe knallt. Da sollte man sich dann aber mal lieber ein paar<br />

Gedanken darüber machen. Aber ist ja alles zum Glück hier nicht der<br />

Fall, ist ja zum Glück nur hypothetisch.<br />

Dumm könnte man hier vielmehr so verstehen, als daß es<br />

voraussichtlich wohl nicht so schnell zu einer Situation kommen wird,<br />

in welcher ein Idiot den Nobelpreis verliehen bekommt. Oder einen<br />

Doktortitel in Atomphysik erhält. Wie gesagt, dumm ist in unserer<br />

modernen Gesellschaft gar nicht mal so übel. Es gibt einige, die cleverer<br />

sind, logisch, und das ist auch gut so. Aber die Anzahl derer, die richtig<br />

dumm oder sogar komplett geistig derangiert sind, ist viel größer.<br />

Dumm ist also eigentlich ziemlich gut. Nur, daß wir uns mal über den<br />

Gesamtkontext hier im klaren sind. Ich selbst würde mich auch als<br />

dumm bezeichnen. Und ja, natürlich bin auch ich ein Idiot. Vielmehr<br />

war ich ein Idiot, der in Laufe der Jahre eine Metamorphose zum Honk<br />

vollzogen hat. Doch dazu später mehr.<br />

Der Idiot zieht sich beruflich gesehen durch alle Schichten. Von der<br />

Friseuse zum Freiberufler, von der Arzthelferin zum Akademiker, vom<br />

Weiblein zum Männlein und umgekehrt, ganz egal. Der Idiot hat<br />

Freunde und Hobbys. Er trifft sich mit anderen Idioten und hat einen<br />

überschaubaren Bekanntenkreis, welcher größtenteils auch aus Idioten<br />

besteht. Man schaut zusammen fern, trinkt gemeinsam ein Bier, leiht<br />

sich gegenseitig Werkzeug aus, feiert Geburtstage, läßt die Kinder<br />

zusammen spielen und dergleichen. Vielleicht engagiert man sich sozial<br />

oder sitzt im Elternrat, ist alles denkbar. Es ist ein überwiegend<br />

positives und angenehm angepaßtes Leben, welches unser Idiot führt.<br />

Und er ist zufrieden damit.<br />

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