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NICKI ENGEL HONKLAND

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Aber nichts da, Pustekuchen. Nichts da mit 39,90. Zumindest nicht der<br />

Einzel-Verkaufspreis. 39,90 war vielmehr die monatliche Rate für die<br />

nächsten drei Jahre. Regulär kostete das Mistviech nämlich nach wie<br />

vor 1.399 Euro, wie ich nach langer Suche im Kleingedruckten<br />

feststellen durfte. Na, das ist doch mal was. Und ich Vollhonk war<br />

schon drauf und dran, vier bis sechs Stück telefonisch vorzubestellen,<br />

Folglich bedeutet das für uns als Konsumenten, daß wir lediglich zwei<br />

Möglichkeiten haben: Wir müssen unsere Ansprüche ganz dramatisch<br />

reduzieren oder uns verschulden. Natürlich können wir auch immer<br />

versuchen, mehr Kohle zu verdienen. Aber zum einen ist das nicht so<br />

ganz einfach zu bewerkstelligen, und zum anderen gehen wir hier ja<br />

vom Durchschnitt aus. Und das Durchschnitts-Schaf mit 1.800 Euro<br />

netto monatlich muß seine Ansprüche bis zur Schmerzgrenze<br />

reduzieren, wenn es sich nicht verschulden will. Ganz klare Kiste. Der<br />

ursprüngliche, originäre Anspruch, der uns seitens der Werbung und<br />

durch Dritte als normal suggeriert wird, kann nicht erfüllt werden.<br />

Niemals. Nicht im Entferntesten. Zumindest für den Großteil von uns<br />

nicht. Und das wurmt uns logischerweise. Weil das ein Umstand bzw.<br />

vielmehr ein Mißstand ist, den wir nicht ignorieren können. Und da<br />

wären wir auch schon wieder beim Thema: Ignoranz!<br />

An dieser Stelle kommen wir zu einem überaus perversen Paradoxon<br />

des Kapitalismus in unserer heutigen Gesellschaft. Hier wird es jetzt<br />

mal besonders krass, krasser als eh schon, und Personen mit einem<br />

schwachen Herzen oder so sollten mal lieber nicht mehr weiterlesen:<br />

Millionen von Menschen arbeiten Tag für Tag in einem ganz<br />

fulminanten Drecksjob. Als Arbeiter, als Angestellter, ganz egal. Ein<br />

Drecksjob eben. Ein Drecksjob, in dem sie wahrscheinlich nicht einmal<br />

die besagten 3.100 Euro brutto pro Monat verdienen, sich stattdessen<br />

aber im Idealfall mit Mobbing durch vermeintliche Kollegen oder einem<br />

Riesen-Arschloch als Chef auseinandersetzen dürfen. Ich persönlich war<br />

hiervon glücklicherweise nie betroffen, aber man ist ja auch nicht taub<br />

und blind. Man sieht und hört ja, wie es läuft. Man muß sich ja nur<br />

einmal umsehen. Kritisch umsehen, falls das überhaupt noch geht. Falls<br />

man dazu vor lauter Fremdsteuerung und Verblendung überhaupt noch<br />

in der Lage ist.<br />

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