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NICKI ENGEL HONKLAND

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Sieben Jahre zuvor, bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul, hatte<br />

man noch Ben Johnson am Wickel. Nicht nur, weil er wie ein Wrestler<br />

oder Bodybuilder aussah, nein, dummerweise hatte er sein Winstrol<br />

auch nicht rechtzeitig abgesetzt. Was ziemlich schlecht war und auch<br />

sehr schade, denn daraufhin wurde ihm nicht nur seine schöne<br />

Goldmedaille, sondern auch sein schöner Weltrekord (9,79 Sekunden<br />

auf 100 m) aberkannt. Was wiederum tragisch war, weil er lediglich zu<br />

spät abgesetzt hatte. Nur weil die Sprinter heute wie 12-jährige<br />

Schulmädchen aussehen, heißt das nicht, daß sie ungedopt sind. Denn<br />

auch im Profisport lernt man dazu. Und deshalb greift man heute zu<br />

Mittelchen, die einen schnell und stark machen, ohne einem dabei die<br />

Optik eines bulgarischen Powerlifters zu verleihen.<br />

Mittlerweile hat man sich auf den Radsport als Achse des Bösen<br />

eingeschossen, was für eine Überraschung. Los ging`s mit Jan „Ecstasy“<br />

Ullrich, der natürlich noch nie im Leben gedopt hat. Es folgten etliche<br />

weitere Fälle, bis sich irgendwann selbst der letzte Zweckoptimist<br />

eingestehen mußte, daß die Tour de France nur noch eine Tour<br />

d`Apotheke ist. Also mußte wieder ein Butzemann her, das Böse mußte<br />

erneut personifiziert werden. Kein Thema, nehmen wir doch diesmal<br />

den fiesen Doc Fuentes mit all seinem widerlichen EPO,<br />

Blutplasmakonserven und Wachstumshormonen. Also Sack über den<br />

Kopf, Knüppel drauf, zack, Radsport wieder sauber. Stößchen.<br />

Ist natürlich nicht Stößchen, ist Blödsinn. Selbst die Jungs und Mädels<br />

bei den Paralympics ballern sich heute zu. Zuballern und rechtzeitig<br />

absetzen, nur darum geht es. Funktionäre und Medien verschleiern das<br />

gern, indem sie ein paar positiv getestete Athleten ganz plakativ und mit<br />

entschiedener Härte ans öffentliche Kreuz nageln, und gut ist. Sport<br />

wieder sauber, erhobener Zeigefinger, und weiter. Business as usual,<br />

show must go on. Das Ganze ist natürlich ein einziges Lügen-<br />

Kartenhaus, welches akribisch vor dem nahenden Einsturz bewahrt<br />

wird, weil man nicht weiß, wie die Öffentlichkeit darauf reagieren wird.<br />

Die breite Masse wird also zielgerichtet und vorsätzlich belogen. Aus<br />

Angst vor den etwaigen Folgen. Und genau deswegen kann man als<br />

Honk auch kein Profisportler werden. Lug, Betrug und Steroide sind<br />

eine Mischung, die einem Honk auf das zarte Mütchen schlagen<br />

könnten. Und das möchte man als sensibler Honk lieber vermeiden.<br />

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