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NICKI ENGEL HONKLAND

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Und die Geschehnisse überschlagen sich, das kann man schon einmal<br />

vorwegnehmen. Zuerst dürfen wir miterleben, wie ein total tighte und<br />

tierisch taffe (wunderschöne T-Alliteration) 14-jährige Gangsta-<br />

Checka-Sista eine Art Entschuldigungsbrief an eine kleine 18-jährige<br />

Uschi schreibt, die im Krankenhaus liegt, weil sie ein paar Tage zuvor<br />

von der 14-jährigen und ihrer Gang verdroschen wurde. Soll<br />

vorkommen, kann passieren, Schwamm drüber. Beraten wird unsere 14jährige<br />

Killer-Queen dabei von ihrer 15-jährigen Schwester, die<br />

mindestens dreimal so viel wiegt und die Weisheit auch nicht gerade mit<br />

Löffeln gefressen hat, dafür aber -logisch- bereits stolze Mami ist.<br />

Führung, Stil und Inhalt des Dialoges zwischen den beiden<br />

geschwisterlichen Leuchten legen die Vermutung nahe, daß für beide<br />

ein Hauptschulabschluß in galaktisch weiter Ferne stehen dürfte.<br />

Das ist aber auch gar nicht weiter relevant oder schlimm, muß nämlich<br />

alles gar nicht sein. Gibt ja wohl auch noch was anderes als Schule im<br />

Leben. Und wie auf Kommando schwenkt die Kamera auf die<br />

gegenüberliegende Straßenseite, wo dem faszinierten Zuschauer eine<br />

Horde besoffener Penner mit Fusel-Pullen präsentiert wird. Die torkeln<br />

und blöken und blödeln herum, prosten sich zu, lallen umher. Was<br />

besoffene Penner eben so tun. Stößchen. Einer der Penner hält in der<br />

einen Hand seine leckere Pulle und in der anderen Hand ein kleines<br />

Baby. Ein schlichtes, jedoch höchst ergreifendes Bild.<br />

Und für all diejenigen, bei denen der Groschen etwas langsamer bis gar<br />

nicht fällt: Natürlich ist die arme Kreatur, die unser Schluckspecht da<br />

stolz und besoffen emporstreckt, sein Baby. Vielmehr gemeinsames<br />

Baby von ihm und der 15-jährigen Tonne. So wird es uns zumindest<br />

glaubhaft berichtet. Aber muß ja nicht zwangsläufig stimmen, ist bei<br />

den Protagonisten des Aso-TV ja manchmal nicht so ganz einfach.<br />

Sexuelle Ungereimtheiten stehen bei denen an der Tagesordnung, um es<br />

mal vorsichtig zu formulieren. Aber wir wollen das hier mal so<br />

hinnehmen und den glücklichen Eltern alles Gute wünschen. Prost. Eine<br />

glückliche Familie, eine sehr sinnvolle Konstellation. Und als hätte sie<br />

uns gehört, beendet unsere 15-jährige Gracia Patricia den Dialog mit<br />

ihrer leicht denkfaul anmutenden Schwester und gesellt sich nebst<br />

Kinderkarre zu der illustren Penner-Runde. Stößchen!<br />

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