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NICKI ENGEL HONKLAND

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Einen Australier mit Känguru zu fotografieren, das ist ungefähr so, wie<br />

einen Deutschen mit einer Bratwurst im Arm abzulichten.<br />

213<br />

(Joshua Kennedy)<br />

Keine Ahnung, was man sonst noch anstellen könnte. Vielleicht eine<br />

Dönerbude aufmachen. Als Deutscher. Eine schöne, deutsche<br />

Dönerbude. Sehr zeitgemäß. Könnte klappen. Schön Schweinshaxe und<br />

Sauerkraut im Weißbrot, dazu Weizenbier. Altdeutscher Döner<br />

sozusagen. Und das Ganze am besten in Berlin-Kreuzberg. Standort-<br />

Optimierung. Lustige Vorstellung. Aber leider nicht realisierbar, denn<br />

ruckzuck hat man das ganze Pack am Hals. Und damit meine ich nicht<br />

unsere warmherzigen, ausländischen Freunde, sondern vielmehr<br />

Lebensmittelkontrolleure, Gesundheitsamt, GEZ und ähnliche<br />

Muffpoken. Auflagen, Abgaben, Beiträge. Voll zum Kotzen. Soviel<br />

Döner kann man gar nicht verkaufen. Zumindest nicht für drei Euro pro<br />

Stück. Selbst mit extrem kross angebratener Gammel-Haxe nicht. Da<br />

braucht man gar nicht erst losgehen, es wird nicht funktionieren.<br />

Und wenn dann auch noch so ein krummer Vogel auf der Matte steht<br />

und zwielichtig und unheilschwanger rumglotzt und rumnervt, ob denn<br />

auch das Rauchverbot eingehalten wird oder ob die sanitären Anlagen<br />

einem gewissen Standard entsprechen oder die hauseigene Kühlung in<br />

Ordnung ist, dann ist sowieso alles vorbei. Nachdem man den dann<br />

zusammenschlagen oder anderweitig mißhandeln mußte, wird einem der<br />

Laden eh dichtgemacht. Und zwar ratzfatz, und auch ohne mit der<br />

Wimper zu zucken. Zack, zu ist das Ding. Und vor allen Dingen dann<br />

auch ohne ein paar Milliönchen staatliche Subventionen vorher, sollte<br />

auch klar sein. Wir heißen nämlich leider nicht AIG oder xyz-Bank,<br />

nein, wir heißen Kreuzberger Preußen-Schänke oder Germanischer<br />

Haxen-Grill. Und können somit Subventionen jeder Art von Anfang an<br />

vergessen. Allein der Name ist schon viel zu tight für jedwede<br />

Subvention-Competition.

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