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NICKI ENGEL HONKLAND

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Bewußt hieße ja nichts weiter, als daß sich unser modernes Hühnchen<br />

eingestehen müßte, einen so fiesen Gurken-Knecht am Start zu haben,<br />

daß sich alle anderen Hühnchen entsetzt und voller Grausen von seinem<br />

Anblick abwenden. Puh, geht der mal gar nicht. Widerlicher Typ. Igitt,<br />

geh` weg! Na, und das möchte unser modernes Hühnchen ja nun auch<br />

wieder nicht. Also ist vielmehr davon auszugehen, daß das ganze<br />

schöne Abstreich-System eher unbewußter Natur ist. Unser modernes<br />

Hühnchen streicht also unbewußt ab. Bildet sich ein, daß ihr Gürkchen<br />

an sich eigentlich doch ganz geil und smart und so wäre. Und natürlich<br />

treu. Treu noch dazu, treu ist auch ganz wichtig, treu muß sein.<br />

Zumindest in der Phantasiewelt des modernen Hühnchens. Denn in der<br />

Realität sieht es mit treu ganz anders aus.<br />

Böte sich unserem modernen Gürkchen in der Realität die Gelegenheit<br />

zwangloser Fremdvögelei, dann ginge die Post ab, aber mal so richtig.<br />

Und zwar nicht zu knapp. Vielleicht auf einer Party. Unser Gürkchen<br />

fährt zu einer Party. Alles ehemalige Schulkollegen von früher, vom<br />

Abi, egal. Vielleicht sogar so eine Abi-Revival-Party. Und unser<br />

Gürkchen übernachtet da. Weil die Party in Hamburg ist. Und Gürkchen<br />

vielleicht aus Hannover oder Kassel kommt und keine Lust hat, nachts<br />

dorthin zurück zu gurken. Nach Hause, zum Hühnchen. Nein, Gürkchen<br />

übernachtet beim Kumpel in Hamburg, und das ist auch in Ordnung so,<br />

denn Gürkchen ist ja treu. Und sobald Gürkchen im Zug sitzt, kann er<br />

nur noch an die geile Brünette denken, die er damals beim Abi-Ball<br />

geknattert hat. Die geile Brünette mit den feisten Hupen. Hoffentlich ist<br />

die auch da, hoffentlich ist die auch da.<br />

Und die ist dann mal auch da, und zwar sowas von. Zwar 15 Jahre älter<br />

und ein, zwei Falten und Haare etwas kürzer, aber noch immer<br />

dieselben geilen, feisten Hupen. Halleluja. Der Rest dürfte eigentlich<br />

jedem klar sein. Zwei, drei Drinks, um die Unsicherheit und Angst zu<br />

glätten, danach geht unser Gürkchen zum Brünettchen hinüber. Eine<br />

bißchen Blablabla und Hahaha und Tralala. Und dann Tschüß, wir<br />

müssen heim, teilen uns ein Taxi zum Bahnhof. Sicher, sicher, zum<br />

Bahnhof. Logischerweise geht es nicht zum Bahnhof, sondern in ein<br />

Hotel. Vielleicht sogar ins Grand Elysée, falls unser Gürkchen den<br />

nötigen Stil und das nötige Kleingeld hat. Mindestens Park-Süd-<br />

Zimmer, sehr geil, aber zum Vögeln besser noch eine Eck-Suite.<br />

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