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Gesamtschweizerische Strategie zur dauerhaften Archivierung von ...

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Schweizerische ArchivdirektorInnenkonferenz<br />

<strong>Gesamtschweizerische</strong> <strong>Strategie</strong><br />

<strong>zur</strong> <strong>dauerhaften</strong> <strong>Archivierung</strong><br />

<strong>von</strong> Unterlagen aus elektronischen Systemen<br />

4.7.2 Aufbau <strong>von</strong> Archivnetzwerken<br />

Das Internet animiert zum Aufbau <strong>von</strong> Archivnetzwerken. Archivkataloge werden,<br />

dem Vorbild der Bibliotheken folgend, zunehmend im Verbund zugänglich gemacht<br />

(vgl. Kapitel 4.6.2). Solche Verbünde schiessen <strong>zur</strong> Zeit wie Pilze aus dem Boden.<br />

Ihr Hauptzweck besteht freilich in der Regel nicht darin, aktuelle elektronische Datenbestände<br />

zugänglich zu machen; im Mittelpunkt steht meist die erleichterte Benützbarkeit<br />

bereits vorhandener Findmittel bzw. Verzeichnisse.<br />

Aus der Optik der elektronischen Überlieferungsbildung kann sich der Aufbau <strong>von</strong><br />

Archivnetzwerken als Konkurrenzvorhaben darstellen, da er zumindest in einer Anfangsphase<br />

beträchtliche betriebliche Ressourcen absorbiert. Dies fällt nicht zuletzt<br />

deshalb ins Gewicht, weil die zuständigen Personen in beiden Fällen vielfach identisch<br />

sind. Auf lange Frist kann ein Archivnetzwerk allerdings zu einer beträchtlichen<br />

Entlastung führen. 40<br />

Erste Ansätze <strong>zur</strong> Bildung solcher Archivnetzwerke zeichnen sich in der Schweiz<br />

heute ab. Den Ausgangspunkt dafür bilden Verzeichnungssysteme, die <strong>von</strong> mehreren<br />

Archiven gemeinsam genutzt werden und sich durch Recordkeeping Tools derselben<br />

Anbieter ergänzen lassen. Im Vordergrund stehen derzeit hauptsächlich die Produkte<br />

STAR II/KONSUL <strong>von</strong> CMI sowie scopeArchiv/scopeDossier (vgl. Kapitel 4.4.4<br />

und 4.6.2) Wie weit die betreffenden vorarchivischen Hilfsmittel im harten<br />

Konkurrenzkampf geschäftsprozessorientierter Informationssysteme einen Platz<br />

behaupten können, ist allerdings nur sehr schwer vorhersehbar.<br />

4.7.3 Digitalisierung <strong>von</strong> Archivfindmitteln<br />

Es gibt Stimmen, die den Archiven prophezeihen, sie würden bis 2010 entweder ihre<br />

Informationen mehrheitlich über das Internet anbieten oder <strong>von</strong> der Bildfläche verschwinden.<br />

Deutsche Prognosen rechnen bis zu diesem Zeitpunkt mit einem nahezu<br />

lückenlosen Angebot <strong>von</strong> Beständeübersichten und einem wesentlich vergrösserten<br />

Anteil digital verfügbarer Detailverzeichnisse. 41 Dies bedeutet, dass traditionelle Archivfindmittel<br />

<strong>von</strong> der Papierform in ein digitales Format konvertiert werden müssen.<br />

Auch an solche Vorhaben werden beträchtliche Finanzmittel gebunden. Das<br />

Staatsarchiv Zürich hat beispielsweise 1999/2000 rund 70 Archivkataloge bzw. an<br />

die 10’000 A3-Seiten für einen Betrag <strong>von</strong> knapp 200’000 Franken digitalisiert und<br />

als HTML-Dateien zugänglich gemacht.<br />

40<br />

Es wäre beispielsweise denkbar, dass die Komponente „Zugangssystem“ <strong>von</strong> einem Archiv oder einem externen<br />

Dienstleister im Auftrag mehrerer Archive betrieben würde (vgl. Kapitel 4.6.1). Diese brauchten sich dann um<br />

eine Aufgabe weniger zu kümmern und wären eher in der Lage, den übrigen Ansprüchen nachzukommen.<br />

41<br />

Vgl. Kapitel 6.3.2, Anmerkung 1.<br />

Das Bundesarchiv hat seine Akzessionsverzeichnisse grösstenteils manuell nacherfassen, teilweise auch via<br />

Scanning/OCR in ein digitales Format konvertieren lassen. Diese Daten stehen künftig im System DONABAR<br />

bzw. in scopeArchiv. <strong>zur</strong> Verfügung. Im Staatsarchiv Basel-Stadt wurde 2001 eine erste Tranche Repertorien<br />

(ca. 1'000 Typoskiript-Seiten bzw. 40'000 Verzeichnungseinheiten) digitalisiert.<br />

KLA CH/FL 2002 Kapitel 4: Momentaufnahme Seite 107

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