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Gesamtschweizerische Strategie zur dauerhaften Archivierung von ...

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Schweizerische ArchivdirektorInnenkonferenz<br />

<strong>Gesamtschweizerische</strong> <strong>Strategie</strong><br />

<strong>zur</strong> <strong>dauerhaften</strong> <strong>Archivierung</strong><br />

<strong>von</strong> Unterlagen aus elektronischen Systemen<br />

4.3 Organisatorische Vorkehren<br />

4.3.1 Tragweite der Problematik<br />

Es genügt nicht, Normen für die <strong>Archivierung</strong> elektronischer Unterlagen aufzustellen.<br />

Die Archivarinnen und Archivare müssen auch hinreichende Kenntnisse und ein elementares<br />

Verständnis für diese Unterlagen und deren Überlieferbarkeit mitbringen.<br />

Wo ihnen dieses fehlt, gilt es zu allererst, die bestehenden Lücken zu schliessen.<br />

Neue Arten <strong>von</strong> Unterlagen nötigen zum Anpassen <strong>von</strong> <strong>Archivierung</strong>smethoden. Die<br />

archivischen Prozesse verändern sich. Sie erfordern technische Hilfsmittel, nicht nur<br />

bei den Unterlagenproduzenten, sondern auch im Archiv. Deren Einsatz will überlegt<br />

sein. Ihre Beschaffung und ihr Unterhalt kostet. Mehrkosten müssen sich in der Regel<br />

begründen lassen: Entweder kann ein Archiv Zeit einsparen, oder sein Angebot lässt<br />

sich verbessern. Ist keines dieser Ziele realisierbar, bleibt der Hinweis auf die Notwendigkeit<br />

einer ausserordentlichen Investition aus staatspolitischen oder anderen,<br />

für das Gemeinwesen zentralen Gründen (Rechtssicherheit, Transparenz staatlichen<br />

Handelns usw.).<br />

Archivische Angebote beziehen sich entweder auf die Öffentlichkeit oder auf die Unterlagenproduzenten.<br />

Sollen die Letzteren <strong>zur</strong> Einhaltung <strong>von</strong> Abgabeverfahren in einer<br />

bestimmten Qualität (vor allem auch im Hinblick auf das Strukturieren, Erfassen und<br />

Verwalten <strong>von</strong> Metadaten zu Unterlagen) verpflichtet werden, kann eine nützliche<br />

Gegenleistung des Archivs die vorauszusetzende Bereitschaft fördern. Die Angebote<br />

gegenüber der Öffentlichkeit dienen als Aushängeschild und können dazu beitragen,<br />

dass der Goodwill der politischen Instanzen für archivische Anliegen verbessert<br />

wird.<br />

Allerdings ist auch der Aufbau neuer oder verbesserter Angebote nur dank eines Zusatzaufwands<br />

realisierbar. Das Hauptproblem besteht darin, dass eine Vielzahl <strong>von</strong><br />

Aufgaben gleichzeitig gelöst werden sollte (vgl. auch Kapitel 6.1.2):<br />

•= Noch warten in vielen Fällen umfangreiche Unterlagen in analoger Form aus dem<br />

Zeitraum vor 1970 auf eine Abgabe an die Archive.<br />

•= Die hohen Zuwachsraten abgelieferter Unterlagen seit Mitte des 20. Jahrhunderts<br />

haben teilweise zu einem enormen Erschliessungsrückstau geführt. Die neue Herausforderung<br />

stellt sich so gesehen im denkbar ungünstigsten Moment – besonders<br />

dort, wo sich das Verständnis der vorgesetzten Organe für die Bedürfnisse und Nöte<br />

der Archive in Grenzen hält.<br />

•= Die Informatisierung der administrativen Tätigkeiten hat zu einem Nebeneinander<br />

<strong>von</strong> Papier-Ablagen und elektronischen Speicherformen geführt, was den Aufwand<br />

für vorarchivische Analyse- und Bewertungsaktivitäten zusätzlich erhöht.<br />

•= Heutige Informationssysteme der öffentlichen Verwaltung enthalten Daten, die teilweise<br />

bereits zwanzig und mehr Jahre alt sind.<br />

KLA CH/FL 2002 Kapitel 4: Momentaufnahme Seite 73

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