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Gesamtschweizerische Strategie zur dauerhaften Archivierung von ...

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<strong>Gesamtschweizerische</strong> <strong>Strategie</strong><br />

<strong>zur</strong> <strong>dauerhaften</strong> <strong>Archivierung</strong><br />

<strong>von</strong> Unterlagen aus elektronischen Systemen<br />

Schweizerische ArchivdirektorInnenkonferenz<br />

Viele ältere Systeme stehen vor der Ablösung. Dokumentationen sind oft nur noch<br />

rudimentär vorhanden oder stimmen mit den heutigen Realitäten (der ständig weiter<br />

entwickelten Systeme) nicht mehr überein. IT-Spezialisten, die sich darin auskannten,<br />

sind in der Regel längst verschwunden. Um die noch vorhandenen Daten zu<br />

archivieren, ist ein ausserordentlicher Mehraufwand erforderlich. Im Extremfall ist<br />

auf Methoden der Datenarchäologie <strong>zur</strong>ückzugreifen. 14<br />

•= Neben all den genannten Restanzen bleibt die Hauptaufgabe – die strategisch abgestützte<br />

prospektive Informationssicherung – ein Desiderat, das bisher in den<br />

allerwenigsten Fällen konsequent angepackt werden konnte.<br />

Aus den aufgelisteten Ansprüchen ergibt sich die Notwendigkeit, Prioritäten zu setzen.<br />

Mit Prioritäten ist meist auch ein bewusster Verzicht verbunden. Der Stellenwert<br />

der Überlieferungsbildung vor dem Gesamthorizont aller Archivaufgaben muss überdacht<br />

werden. Damit sind wiederum betriebliche Entscheide <strong>von</strong> grosser Tragweite<br />

verbunden.<br />

Es gibt verschiedene Vorgehensweisen, um solche Prioritäten festzulegen (vgl.<br />

Kapitel 6.3). Lehrbuchmässig wäre es, mit einem Leitbild (einer „Business Mission“)<br />

zu beginnen, vor dessen Hintergrund eine Beurteilung des akuten Handlungsbedarfs<br />

vorzunehmen, um da<strong>von</strong> ein mehrjähriges Programm abzuleiten. Auf jeden Fall sollten<br />

Ziel und Zweck eines solchen Programms im Bewusstsein des Personals solid<br />

verankert sein und <strong>von</strong> der Archivleitung mit aller Entschiedenheit und im Wissen<br />

um die damit verbundenen Konsequenzen getragen werden.<br />

4.3.2 Aufbau neuer Kompetenzen<br />

Wenn Archivfachleute zu erfolgreichen „Players at the Electronic Records Management<br />

Table“ werden wollen, müssen sie ein fundiertes Verständnis <strong>von</strong> elektronischen<br />

Unterlagen und deren Funktionsweise in den administrativen Alltag einbringen können.<br />

15 Ein solches Verständnis entsteht im Wechselspiel <strong>von</strong> Theorie und Praxis. Wie<br />

in jedem Lernprozess müssen die vier Stufen<br />

•= Wissen<br />

•= Verstehen<br />

•= Anwenden<br />

•= Beherrschen<br />

durchschritten werden.<br />

14<br />

Zusätzlich ist zu berücksichtigen, dass ältere Applikationen, vor allem auf Grossrechnern, noch eine erheblich<br />

längere Lebenszeit aufwiesen als heutige Systeme. Mit sinkender Lebenszeit nimmt auch die Qualität der<br />

Dokumentationen ab, die Kadenz der Änderungen hingegen zu.<br />

15<br />

Diese Forderung wird im „Guide for Managing Electronic Records from an Archival Perspective“, S. 36, und<br />

an anderen Stellen, erhoben. Vgl. Basisdokument, Kap. 3.<br />

Seite 74 Kapitel 4: Momentaufnahme KLA CH/FL 2002

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