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Gesamtschweizerische Strategie zur dauerhaften Archivierung von ...

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<strong>Gesamtschweizerische</strong> <strong>Strategie</strong><br />

<strong>zur</strong> <strong>dauerhaften</strong> <strong>Archivierung</strong><br />

<strong>von</strong> Unterlagen aus elektronischen Systemen<br />

Schweizerische ArchivdirektorInnenkonferenz<br />

Für einen Teil der Aufgaben auf der zweiten Stufe und vor allem im Hinblick auf eine<br />

möglichst rasche Breitenwirkung dürften die Ausbildungsangebote der Fachhochschulen<br />

eine wichtige Rolle übernehmen. Allerdings erscheint der quantitative Anteil<br />

des Archivstoffs in den aktuellen I+D-Lehrgängen teilweise zumindest quantitativ<br />

unterdotiert. Elektronisch gestützte archivische Methoden und Prozesse lassen<br />

sich erst sinnvoll vermitteln, wenn sie Eingang in die Archivpraxis gefunden haben.<br />

Vorläufig können nur Einzelbeispiele präsentiert werden; das Gelernte ist nicht ohne<br />

weiteres auf andere Situationen übertragbar.<br />

Besonders grosse Defizite bestehen im Bereich des Records Management. Records<br />

Manager sind nicht Information Officern gleichzusetzen. Die herkömmliche Berufsgruppe<br />

der RegistratorInnen besitzt einen sehr heterogenen Ausbildungshintergrund<br />

(am häufigsten wohl eine Verwaltungs- oder sonst eine beliebige Berufslehre). Die<br />

zugrundeliegenden Anforderungsprofile wurden durch die Entwicklung der letzten<br />

Jahrzehnte obsolet. In diesen Fragen herrscht ein ausgesprochener Notstand. Sowohl<br />

Zuständigkeiten als auch Ausbildungsangebote sind den bestehenden Erfordernissen<br />

anzupassen. Allerdings besitzen die Archive allein in der Regel zu wenig Einfluss,<br />

um auf eine Verbesserung der Situation hinzuwirken. Allianzen mit anderen interessierten<br />

sowie sensibilisierten Organen oder Personen müssen geschlossen werden.<br />

Zusammenfassend kann der aktuelle Stand in den schweizerischen Archiven wie folgt<br />

beschrieben werden:<br />

•= Das Bundesarchiv und einige wenige Kantonsarchive beschäftigen eigentliche IT-<br />

SpezialistInnen (mit entsprechender Ausbildung oder mehrjähriger Praxis).<br />

•= Einige wenige Archivfachleute verfügen über eine berufsbegleitende Weiterbildung<br />

im IT-Bereich (Wirtschaftsinformatik, PC-/Netzwerk-Support, Web Mastering/<br />

Web Publishing, andere).<br />

•= Mehrere Archive nutzen in unterschiedlicher Form externe IT-Kompetenzen<br />

(primär der verwaltungseigenen IT-Dienste, vereinzelt auch privater Partner).<br />

Eine zentrale Frage, die unbedingt beantwortet werden muss, betrifft die Zuständigkeit<br />

für ein Records Management, das nicht nur archivischen Bedürfnissen, sondern<br />

auch den operativen Interessen an einem funktionstüchtigen Informations- und Wissensmanagement<br />

genügen soll. Lohnt es sich, dieses Kompetenzen als zusätzliches<br />

Aufgabenfeld in Archivbetriebe zu integrieren, oder erscheint es empfehlenswerter,<br />

dafür spezifische neue Organe zu schaffen In der Bundesverwaltung wurde mit dem<br />

Informatikstrategieorgan Bund (ISB) eine Kompromisslösung gewählt. An der im<br />

Aufbau begriffenen GEVER-Koordinations- und Beratungsstelle (vgl. Kapitel 4.4.3<br />

und 4.4.6) sollen sowohl das ISB wie auch das Bundesarchiv und die Bundeskanzlei<br />

beteiligt sein. Andere Beispiele zu Lösungen für diesen Problembereich sind nicht<br />

bekannt.<br />

Seite 76 Kapitel 4: Momentaufnahme KLA CH/FL 2002

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