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Gesamtschweizerische Strategie zur dauerhaften Archivierung von ...

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<strong>Gesamtschweizerische</strong> <strong>Strategie</strong><br />

<strong>zur</strong> <strong>dauerhaften</strong> <strong>Archivierung</strong><br />

<strong>von</strong> Unterlagen aus elektronischen Systemen<br />

Schweizerische ArchivdirektorInnenkonferenz<br />

3.4.8 Gesamteindruck<br />

Die Problematik elektronischer Archive wird in den verantwortlichen Gremien und<br />

an den massgeblichen Veranstaltungen innerhalb der Archivwelt zunehmend prioritär<br />

behandelt. Ihre grosse Tragweite ist inzwischen unbestritten. In zahlreichen<br />

Publikationen wird <strong>von</strong> „Paradigmenwechsel“ oder zumindest <strong>von</strong> stark gestiegenen<br />

Ansprüchen an die Berufsausübung gesprochen. Dass bereits entscheidende Durchbrüche<br />

erzielt worden wären, kann jedoch bisher kaum behauptet werden.<br />

Anlässlich des ersten DLM-Forums wurde 1996 festgehalten, es gäbe zu diesem<br />

Thema über viele offenen Fragen und manche interessante Projekte, aber noch kaum<br />

über Erfolgsmeldungen zu berichten. Daran hat sich seither nicht viel geändert:<br />

•= Die offenen Fragen sind im wesentlichen dieselben geblieben.<br />

•=<br />

•=<br />

Die Zahl der Projekte hat deutlich zugenommen. Viele da<strong>von</strong> haben freilich Forschungscharakter<br />

oder beschränken sich auf Test-Umgebungen.<br />

Erfolgsmeldungen gibt es so wenige wie zuvor.<br />

Einen Hauptgrund für diesen Befund bildet zweifellos der marginale Anteil praktischer<br />

Gehversuche. Ohne solche Erfahrungen kommt auch die theoretische Erkenntnis<br />

nicht mehr richtig vom Fleck. In den letzten Jahren ist eine Stagnation der Forschung<br />

zu beobachten. Der entscheidende Schritt <strong>von</strong> den „Testbeds“ der Forschungsprojekte<br />

zum operativen Alltag wollte bisher nicht gelingen.<br />

Gewisse Differenzierungen deuten sich immerhin an:<br />

•=<br />

•=<br />

•=<br />

Was die Produktion transparenter, glaubwürdiger (authentischer, verlässlicher)<br />

und wohlgeordneter Unterlagen betrifft, bestehen ausgesprochene Konvergenzen.<br />

Die Pittsburgh Requirements, die BCU-Daten- und Prozessmodelle sowie<br />

die australischen Lösungsansätze (RKMS, VERS, SPIRT usw.) bilden einen<br />

heuristischen Rahmen, der für praktische Anwendungen genutzt werden kann.<br />

Im Bereich des Records Management und des Recordkeeping wurde ebenfalls<br />

ein hohes Mass an Konsens erreicht. Neben dem ISO-Standard 15'489 (der an<br />

den australischen Records Management-Standard AS 4390 anknüpft) sind inzwischen<br />

abgestufte Konkretisierungen über MOREQ, DoD 1505.2, ARKS,<br />

RKMS, DOMEA, ELAKT, GEVER, NOARK usw. bis zu technischen Implementierungen<br />

vorhanden (vgl. Kapitel 3.2.2 und Anhang 3). Was noch fehlt, ist<br />

eine breite Akzeptanz dieser Vorgaben im administrativen Alltag, was allerdings<br />

noch viele Jahre beanspruchen dürfte.<br />

Grössere Klarheit besteht im Hinblick auf den Zugang zu elektronischen Archiv-<br />

Informationen. Die neuesten Technologien erlauben differenzierte Lösungsmodelle<br />

und Daten-Architekturen sowie kostengünstige Nutzungsformen via Internet<br />

(die Kosten für das Bereitstellen der Daten sind ein anderes Thema, nicht<br />

zuletzt auch, wo es um die Digitalisierung traditioneller Verzeichnisse und Unterlagen<br />

geht).<br />

Seite 50 Kapitel 3: Internationaler Kontext KLA CH/FL 2002

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