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Gesamtschweizerische Strategie zur dauerhaften Archivierung von ...

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Schweizerische ArchivdirektorInnenkonferenz<br />

<strong>Gesamtschweizerische</strong> <strong>Strategie</strong><br />

<strong>zur</strong> <strong>dauerhaften</strong> <strong>Archivierung</strong><br />

<strong>von</strong> Unterlagen aus elektronischen Systemen<br />

3.3.3 Statistiken<br />

Seit ihren Anfängen werden IT für statistische Auswertungen verwendet. Die Notwendigkeit,<br />

grosse Zahlenmengen zu verarbeiten, diente als zentrale Triebfeder <strong>zur</strong><br />

Konstruktion der frühen Prozessoren.<br />

Ältere Statistiken beruhten auf Urbelegen, die in einem System erfasst, im Blick auf<br />

bestimmte Fragestellungen aggregiert und schliesslich auf höherer Abstraktionsstufe<br />

publiziert wurden. Heute erfolgen zunehmend bereits die ursprüngliche Eingabe und<br />

erst recht die definitive Auswertung direkt am Bildschirm. Elektronische Statistik-<br />

Werkzeuge und neuartige Darstellungsformen (z. B. OLAP) stehen <strong>zur</strong> Verfügung.<br />

Sollen solche Methoden künftig auch im Archiv verfügbar sein<br />

Die sozial- und wirtschaftshistorische Forschung bedient sich seit jeher statistischer<br />

Methoden, um Quellen <strong>von</strong> quantitativer Aussagekraft auszuwerten. Wo solche<br />

Quellensammlungen heute in digitaler Form verfügbar sind, sollten sie so archiviert<br />

werden, dass es möglich ist, sie mit den gängigen Hilfsmitteln auszuwerten. Ob und<br />

in welchem Umfang sie zu archivieren sind, ist ein fachlicher Bewertungsentscheid,<br />

der auf einer minimalen Vertrautheit mit statistischen Methoden beruhen sollte.<br />

In den vergangenen Jahrzehnten sind vielerorts spezialisierte Datenarchive zu Forschungszwecken<br />

entstanden. Diese verfügen über ein methodisches Know-how, wozu<br />

in den öffentlichen Archiven oft die notwendigen Ressourcen fehlen. Die heutigen<br />

Möglichkeiten des vernetzten Datenzugriffs erlauben neue Formen <strong>von</strong> Partnerschaften,<br />

um statistisch aufschlussreiche Daten zu archivieren und zugänglich zu machen.<br />

3.3.4 Rechnungsblätter<br />

Kalkulationstabellen (Spreadsheets) werden an individuellen Arbeitsplätzen, seit den<br />

späteren 1980er Jahren oft aber auch zu eigentlichen Geschäftszwecken eingesetzt.<br />

Sie bestehen aus matrixförmig angeordneten Zellen, die untereinander – auch tabellenübergreifend<br />

– in beliebigen Beziehungen stehen können. Pro Zelle sind verschiedene<br />

Formate, Formeln (Funktionen), Verweise (Links) auf andere Objekte oder eingebundene<br />

externe Daten, ergänzende Kommentare sowie Programm-Makros hinterlegbar.<br />

Sodann können Zahlenextrakte aufbereitet und als Diagramme grafisch dargestellt<br />

oder an besondere Reporting-Programme übergeben werden.<br />

Da die Funktionalität dieser Produkte <strong>von</strong> Version zu Version öfters ändert, ist es<br />

nicht ratsam, die Rechnungsblätter in den ursprünglichen proprietären Formaten dauerhaft<br />

zu archivieren. In der Literatur finden sich nur spärliche Studien zu diesem<br />

Thema. Einfachere Vorschläge empfehlen, bloss die Zahlen (ohne Formeln) in einem<br />

Bildformat zu archivieren. Die Inhalte <strong>von</strong> Spreadsheets sind in dieser Form jedoch<br />

nicht mehr direkt auswertbar. Eine andere Lösung könnte darin bestehen, die Tabellen-Inhalte<br />

in die verschiedenen Darstellungsebenen aufzugliedern und in einem geeigneten<br />

Format (z. B. XML) in eine Datenbankstruktur zu überführen.<br />

KLA CH/FL 2002 Kapitel 3: Internationaler Kontext Seite 39

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