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Scrum und XP im harten Projektalltag

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26 | SCRUM UND <strong>XP</strong> IM HARTEN PROJEKTALLTAG<br />

Interessant ist dabei, dass sich die tatsächliche<br />

Entwicklungsgeschwindigkeit nur aus den anfangs geschätzten Story-<br />

Aufwänden errechnet. Spätere Korrekturen an der Schätzung werden<br />

nicht miteinbezogen.<br />

Ich höre Sie schon sagen: "Was soll das denn? Ob man eine hohe oder<br />

niedrige Entwicklungsgeschwindigkeit hat, hängt dann ja von h<strong>und</strong>erten<br />

Faktoren ab: von dusseligen Entwicklern, falschen Schätzungen,<br />

nachträglichen Anforderungen, Störungen während des Sprints."<br />

Sie haben Recht. Es ist nur eine vage Zahl, aber die ist besser als gar<br />

keine Zahl. Außerdem liefert sie harte Fakten <strong>und</strong> zeigt, wie viel Sie, <strong>im</strong><br />

Gegensatz zu dem was Sie sich vorgenommen haben, wirklich geschafft<br />

haben. Gründe für die Abweichung werden nicht betrachtet.<br />

Und was ist mit Stories, die nur fast abgeschlossen sind? Kann man nicht<br />

einen Teil Ihrer Punkte in die Berechnung der<br />

Entwicklungsgeschwindigkeit mit einfließen lassen? Nein, kann man<br />

nicht! <strong>Scrum</strong> sowie andere Vorgehensweise aus dem Umfeld der Agilen<br />

Softwareentwicklung <strong>und</strong> des so genannten Lean Manufacturing legen<br />

großen Wert darauf, Dinge so zu beenden, so dass sie auslieferbar <strong>und</strong><br />

wirklich erledigt sind. Der Wert halbfertiger Arbeitspakete liegt bei Null;<br />

wenn nicht gar <strong>im</strong> negativen Bereich. Wenn Sie mehr zum Thema wissen<br />

wollen, empfehle ich Managing the Design Factory von Donald<br />

Reinertsen oder eines der Bücher der Poppendiecks zu lesen.<br />

Mit welchen magischen Formeln schätzen wir aber unsere<br />

Entwicklungsgeschwindigkeit?<br />

Zu ihrer Abschätzung hilft ein Blick in die nähere Projektvergangenheit.<br />

Lag sie dort <strong>im</strong>mer ungefähr bei X, gilt das vermutlich auch für den<br />

nächsten Sprint.<br />

Dieses Prinzip nennt man "das Wetter von gestern". Es funktioniert nur<br />

dann, wenn das Team schon einige Sprints zusammen gearbeitet hat <strong>und</strong><br />

sich Arbeitsbedingungen wie die Teamgröße nicht ständig ändern. Das ist<br />

natürlich nicht <strong>im</strong>mer der Fall.<br />

Im Detail läuft die Berechnung über die Ressourcenverfügbarkeit.<br />

Angenommen wir planen einen dreiwöchigen Sprint (entspricht 15<br />

Arbeitstagen) für ein vierköpfiges Team. Wenn Lisa davon zwei Tage <strong>und</strong><br />

Dave (generell nur zu 50% verfügbar) einen Tag Urlaub hat, ergibt das...

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