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Scrum und XP im harten Projektalltag

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40 | SCRUM UND <strong>XP</strong> IM HARTEN PROJEKTALLTAG<br />

Be<strong>im</strong> Umgang mit Technik-Stories haben wir vieles ausprobiert. Wir<br />

haben sie wie reguläre Stories behandelt. Das hat sich nicht bewährt, weil<br />

damit das Priorisieren des Product Backlogs durch den Product Owner<br />

zum berüchtigten Vergleich von Äpfeln <strong>und</strong> Birnen wird.<br />

Wie nicht anders zu erwarten, erhielten Technik-Stories meist niedrige<br />

Priorität. Ganz nach dem Motto: "Klar Jungs, ich bin sicher, so ein<br />

Integrationsserver ist wichtig. Aber lasst uns erst einmal etwas für den<br />

Umsatz tun <strong>und</strong> Technik-Spielereien später nachholen.“<br />

Manchmal hat der Product Owner sogar recht damit. Da das meistens<br />

allerdings nicht zutrifft, haben wir beschlossen, dass er die falsche Person<br />

für derartige Abwägungen ist. Wir versuchen stattdessen...:<br />

1) Technik-Stories ganz zu vermeiden oder sie in normale Stories<br />

mit messbarem, betriebswirtschaftlichem Nutzen umzuwandeln.<br />

So kann der Product Owner auch leichter Kompromisse finden.<br />

2) Gelingt die Umwandlung in eine reguläre Story nicht, versuchen<br />

wir sie als Aufgabe in einer der Stories unterzubringen. Da z.B.<br />

die reguläre Story "Benutzer bearbeiten" die Datenzugriffsschicht<br />

benutzt, ist die Technik-Story "Überarbeiten der<br />

Datenzugriffsschicht“ ein Teil von ihr.<br />

3) Klappt auch das nicht, belassen wir sie so <strong>und</strong> nehmen sie in eine<br />

separate Liste für Technik-Stories auf. Der Product Owner kann<br />

diese einsehen aber nicht bearbeiten. Wir verwenden den Fokus-<br />

Faktor <strong>und</strong> die geschätzte Entwicklungsgeschwindigkeit, um mit<br />

dem Product Owner für Technik-Stories ausreichend Zeit<br />

auszuhandeln.<br />

Ein Gespräch, das dem folgenden recht ähnlich war, fand in einem<br />

unserer Sprint-Planungsmeetings statt:<br />

� Team: “Es gibt einige Technik-Stories, die wir angehen müssen.<br />

Dafür möchten wir gern 10% unserer Zeit veranschlagen. Das<br />

bedeutet, dass wir den Fokus-Faktor <strong>im</strong> Gegenzug auf 75 oder 65<br />

Prozent reduzieren müssten. Ist das in Ordnung? ”<br />

� Product Owner: “ Gott bewahre - nein! Wir haben keine Zeit für<br />

so etwas. ”<br />

� Team: “Aber schau Dir doch mal den letzten Sprint an (alle<br />

drehen sich zur Wandtafel mit den Werten der Entwicklungs-<br />

Geschwindigkeit.). Wir haben eine Entwicklungs-<br />

Geschwindigkeit von 80 geschätzt. Tatsächlich lag sie nur bei 30.<br />

”<br />

� PO: “ St<strong>im</strong>mt! Und genau deshalb fehlt uns die Zeit für internen<br />

Technik-Kram. Was wir brauchen sind neue Features! ”

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