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Band 13/14 - VET-MAGAZIN.com

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Vielfältige gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen stehendem entgegen. Daraus wird die Frage abgeleitet, welches eigentlich dienatürlichen Lebensräume (Primärhabitate) von Arten in Mitteleuropa seinwürden. Hierzu werden verschiedene in der Literatur diskutierte Modelledargestellt: der mitteleuropäische (artenarme) Hallenbuchenwald, dasMosaik-Zyklus-Konzept von REMMERT, ggf. der frühzeitige seit 5000Jahren wirkende Einfluss des Menschen und großer Weidetiere auf dieLandschaft, die Flussauendynamik und die Landschaften, welche aus derMeeresküstendynamik resultierten. Auch aktuell finden dynamischeProzesse in der Natur statt (Gewitterstürme, Starkniederschläge), derenAuswirkungen jedoch vom Menschen begrenzt werden. Der Autor gehtjedoch trotz dieser natürlicherweise möglichen Offenlandschaften davonaus, dass die hier typischen Arten erst mit der Urbanisierung derLandschaft einwanderten. Interessant, gerade im Hinblick auf Amphibienund Reptilien ist die Feststellung, dass Primärhabitate nicht gleichzeitigOptimalhabitate sein müssen. In letzteren bauen die Arten ihre größtenund vitalsten Populationen auf, während in Primärhabitaten oft nur kleinePopulationen existieren.Als Beispiele werden dann u. a. Kreuzotter, Kreuzkröte und Gelbbauchunkebehandelt. Als Primärhabitate der Kreuzotter in Norddeutschlandwerden die Übergangs (Kampf-)zonen von Wäldern am Rand vonMooren und Gewässern genannt. Die aktuellen meist durch Kreuzotterngenutzten Habitate sind Heiden, Waldlichtungen und Waldränder, alsoSekundärhabitate. Ursprüngliche Lebensräume der Kreuzkröte waren dieFlussauen und die Küstendünen. Der Autor vermutet auch das ursprünglicheVorkommen in oligotrophen Mooren. Während die Gelbbauchunkeaktuell hauptsächlich in Kleingewässern früher Sukzessionsstadien inBodenabbaugebieten lebt, sollen ihre Primärhabitate im Bereich natürlicherBäche gewesen sein. Hier wurden die durch Hochwässer entstandenenvegetationsfreien Flachgewässer besiedelt.Abschließend werden die aus den Fallbeispielen resultierenden Schlussfolgerungenbezüglich des Erhaltes der Reste von Naturlandschaft unddes hier möglichen Prozessschutzes und des weiterhin notwendigen Managementesfür Lebensräume, in denen Arten ohne menschliche Eingriffeaussterben würden, diskutiert. Vorgeschlagen wird ein zweigleisigesVorgehen einmal in Richtung Prozessschutz, dort wo Lebensräume großgenug und noch weitgehend natürlich sind und zum anderen Habitatmanagementin Sekundärlebensräumen dort, wo nur dadurch der Erhaltder Populationen gesichert werden kann.Thomas Brockhaus(2462) Cogãlniceanu, D. (1999): Egg deposition strategies of the Smoothnewt (Triturus vulgaris) in an unpredictable enviroment.- HerpetologicalJournal 9: 119-123.36Untersuchungen zur Reproduktion des Teichmolches in England habenergeben, dass die Molche unter relativ konstanten, günstigen Bedingungenbis zu 6 Monate lang im Wasser verbleiben. Die Eiablage dauertetwa 4 - 6 Wochen. Zum Vergleich wurden die Fortpflanzungsstrategienvon zwei rumänischen Teichmolch-Populationen untersucht, die unvor-

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