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Band 13/14 - VET-MAGAZIN.com

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70Arten Erdkröte, Gras-, Spring- und Wasserfrosch sowie Berg-, KammundTeichmolch liegen ca. 301.000 Registrierungen (inklusiv Mehrfachzählungen)verschiedener Altersstufen an den Fanganlagen vor.1992-1995 nahmen die drei Molcharten sowie der Wasserfrosch gewässerspezifischz. T. sehr stark zu, während bei Gras- und Springfroschsowie der Erdkröte überwiegend ein Rückgang festzustellen war. Dabeihandelt es sich um natürliche Schwankungen, wie der Vergleich mit denDaten aus den Jahren 1988-1992 (SCHÄFER 1993) zeigt. Bis auf zweiAusnahmen (Grasfrosch und Erdkröte an je einem Gewässer) ist kein„decline“ feststellbar.Die Fluktuationen der Adultbestände sind mit einer zeitlichen Verzögerungvon zwei bis fünf Jahren (entsprechend der art- und geschlechtsspezifischeintretenden Geschlechtsreife) eine Reaktion auf die jährlichsehr unterschiedlich ausfallenden Nachkommenzahlen. Neben intra- undinterspezifischen Konkurrenzphänomenen kommen v. a. Räuber-Beute-Beziehungen zwischen Amphibienlarven und Großlibellenlarven (Aeshnacyanea) als Ursache in Frage. Auch Fischbesatz wirkt sich stark negativauf die Amphibienfauna aus.Die beispielhafte Analyse der Altersstruktur von Gras- und Springfroschzeigt für sämtliche untersuchte Populationen eine Tendenz der Überalterungauf, da individuenstarke Metamorphosejahrgänge ausbleiben.Biometrische Erhebungen belegen eine Zunahme der Kopf-Rumpf-Längen mit steigenden Lebensalter, wobei eine Art-, Geschlechts- undPopulationsspezifität zu beobachten ist. Eine eindeutige Zuordnung istnur bei einjährigen Spring- und Wasserfröschen, sowie zweijährigenGrasfröschen möglich.Über Zehenmarkierungen, ergänzt durch den Einsatz von Transpondern(Braunfrösche), konnte eine außerordentlich hohe Geburtsorts- undLaichplatztreue bei Gras-, Spring- und Wasserfrosch sowie der Erdkrötenachgewiesen werden. Dies trifft für 80 % bis fast 100 % der markiertenRückkehrer zu. Untersuchungen zur Femwanderung brachten keineweiteren Ergebnisse bezüglich der Entfernungen, die über das Untersuchungsgebiethinausgehen. Entsprechend hoch sind die Anteile autochthonerIndividuen an der Populationsstruktur. Dies gilt auch für die neuangelegtenFolienteiche (Ausnahme: Erdkröte).Sämtliche Untersuchungsgewässer haben jedoch einen regelmäßigenIndividuenaustausch, wobei den zahlenmäßig stärksten Populationen diegrößte Bedeutung zukommt. Aber auch neuangelegte Kleingewässer werdeninnerhalb weniger Jahre zu wichtigen Trittsteinen mit Ausbreitungsfunktion.In diesem Zusammenhang erfolgt eine Diskussion der Anwendungvon Metapopulationsmodellen auf Amphibienpopulationen.Die Ausbreitung der Froscharten, des Kammolches und wahrscheinlichauch der anderen Molcharten sowie der Erdkröte erfolgt über die Abwanderungder metamorphosierten Tiere. Innerhalb von zwei Monaten werdenEntfernungen von über l km zurückgelegt, wobei Waldrandsilhouettendie Hauptabwanderrichtung und damit auch die Austauschwahrscheinlichkeitvon Individuen zwischen den Gewässern bestimmen. NeueGewässer mit einer Waldrandsituation werden schneller und in höherenIndividuenzahlen besiedelt als Biotope in der freien Agrarlandschaft.

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