11 KFR in Zahlen - Kantonsschule Freudenberg
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unterhalten. Die von Sachverständigen erarbeiteten Studien<br />
und Berichte präsentierten zum Teil atemberaubende<br />
Wachstumsszenarien; die Bevölkerung des Kantons Zürich<br />
werde sich <strong>in</strong> höchstens e<strong>in</strong>em Jahrhundert auf 2 Millionen<br />
verdoppeln, und für den Bezirk Affoltern am Albis beispielsweise<br />
wurde im Endausbau e<strong>in</strong>e Wohnbevölkerung<br />
von 200’000 E<strong>in</strong>wohnern vorausgesagt.<br />
Der Staat war also gefordert, sich mit aller Kraft für den<br />
Ausbau der Infrastruktur e<strong>in</strong>zusetzen, sei es bei den Verkehrsnetzen<br />
(1959 begann der Bau der Autobahnen), sei<br />
es <strong>in</strong> der Energieversorgung (im Gebirge wurde e<strong>in</strong> Wasserkraftwerk<br />
nach dem anderen errichtet), im Bau von Spitälern<br />
und Altersheimen oder auch im Bildungswesen. Damit<br />
s<strong>in</strong>d wir wieder zu unserem eigentlichen Thema zurückgekehrt.<br />
Unsere Politiker pflegen <strong>in</strong> ihren Sonntagsreden zu betonen,<br />
dass für e<strong>in</strong> rohstoffarmes Land wie die Schweiz<br />
bestausgebildete und hochqualifizierte Arbeitskräfte überlebenswichtig<br />
seien. Zwar relativieren manche Politiker<br />
diese E<strong>in</strong>sicht, wenn <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Parlament das Budget zur<br />
Debatte steht: Aber der Grundsatz ist doch unbestritten.<br />
In der Wachstums- und Aufbruchsepoche um 1950<br />
nahm das Bildungswesen e<strong>in</strong>e zentrale Position e<strong>in</strong>. Die<br />
beklemmende Frage war: „Woher holen wir für dere<strong>in</strong>st<br />
vielleicht doppelt so viele E<strong>in</strong>wohner die nötigen Ärzte,<br />
Richter, Lehrer, Ingenieure, Architekten usw.?“ Den Mittelschulen<br />
fiel e<strong>in</strong>e Schlüsselrolle zu, denn der Weg zu den<br />
akademischen Berufen führte damals <strong>in</strong> jedem Fall über<br />
die Maturität.<br />
Die expandierende Wirtschaft ihrerseits meldete e<strong>in</strong>en<br />
wachsenden Bedarf an gut qualifizierten, für Kaderpositionen<br />
geeigneten Leuten, wie sie <strong>in</strong> den Handelsdiplomschulen<br />
ausgebildet wurden. Soweit ich sehe, blieben die Handelsdiplomschulen<br />
eher am Rande der bildungspolitischen<br />
Diskussionen, nicht etwa, weil sie als weniger wichtig betrachtet<br />
wurden, davon kann ke<strong>in</strong>e Rede se<strong>in</strong>, sondern weil<br />
sie seit Jahrzehnten etablierte und anerkannte Bildungsgänge<br />
anboten, an denen niemand ernsthaft rütteln wollte.<br />
Durchaus im Bewusstse<strong>in</strong>, dass Wurzeln und Stamm der<br />
<strong>Kantonsschule</strong> Enge die Handelsdiplomschule war, konzentriere<br />
ich mich im Folgenden auf die Maturitätslehrgänge,<br />
denn <strong>in</strong> diesem Segment fanden sich die Probleme, die