11 KFR in Zahlen - Kantonsschule Freudenberg
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zeigen se<strong>in</strong>, dass <strong>in</strong> weiten sozialen und politischen Bereichen<br />
tatsächlich e<strong>in</strong> Klimawandel stattgefunden hat, der<br />
sich selbstverständlich auch auf das Bildungswesen ausgewirkt<br />
hat. Der Begriff „Klimawandel“ schliesst die Vorstellung<br />
e<strong>in</strong>es abrupten Richtungswechsels aus. Der Wandel<br />
vollzieht sich langsam und wird anfänglich kaum wahrgenommen.<br />
Erst im Rückblick lassen sich viele Zeichen deuten.<br />
Mit e<strong>in</strong> paar Skizzenstrichen soll gezeigt werden, dass<br />
der schulpolitische Wandel <strong>in</strong> den Rahmen e<strong>in</strong>es grossen,<br />
viele Lebensbereiche umfassenden Wandels e<strong>in</strong>gepasst<br />
war.<br />
Im Lauf der 1960er Jahre wurde langsam klar, dass der<br />
Aufschwung se<strong>in</strong>en Preis hatte: Zersiedelung des Landes,<br />
Explosion der Bodenpreise, Verschmutzung von Wasser<br />
und Luft, kurz: Übernutzung der Ressourcen.<br />
1972 erschien der Report des Clubs of Rome mit dem<br />
aufschreckenden Titel „Die Grenzen des Wachstums“. Nur<br />
wenige lasen diese Studie, aber jedermann kannte den Titel<br />
des Buches. E<strong>in</strong> Anstoss zum Nachdenken war jedenfalls<br />
gegeben. Bisher war es steil aufwärts gegangen, aber<br />
konnte es auf unabsehbare Zeit so weitergehen?<br />
Politik und Wirtschaft fanden sich immer weniger <strong>in</strong> den<br />
immer schnelleren und oft widersprüchlichen wirtschaftlichen<br />
Turbulenzen zurecht. 1973 überschritt die schon längere<br />
Zeit ansteigende Inflation die Schreckensmarke von<br />
10%. Ehrbare Geldsparer, also die meisten Schweizer,<br />
rechneten sich <strong>in</strong> schlaflosen Nächten aus, wann wohl ihr<br />
letzter Sparbatzen dah<strong>in</strong> geschmolzen se<strong>in</strong> würde.<br />
Im selben Jahr 1973 drosselten die erdölexportierenden<br />
Länder des Nahen Ostens aus politischen Gründen ihre<br />
Produktion. Der Bundesrat verfügte mehrere autofreie<br />
Sonntage, um Benz<strong>in</strong> zu sparen. Velofahrer tummelten<br />
sich fröhlich auf den leergefegten Autobahnen. Das Volksvergnügen<br />
tröstete allerd<strong>in</strong>gs nur wenig über die Angst h<strong>in</strong>weg,<br />
im kommenden W<strong>in</strong>ter <strong>in</strong> ungeheizten Wohnungen<br />
frieren zu müssen. Zwar gab es dann doch genug Erdöl,<br />
aber zu so hohen Preisen, dass sich e<strong>in</strong>e langanhaltende<br />
Wirtschaftskrise entwickelte. Die Verwundbarkeit des<br />
Wohlstandes war nunmehr offensichtlich.<br />
Die beruflichen Perspektiven verdüsterten sich, gerade<br />
auch im Bereich der akademischen Berufe. Das