11 KFR in Zahlen - Kantonsschule Freudenberg
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an das Volkse<strong>in</strong>kommen zu leisten. Wenn e<strong>in</strong> Talent unerkannt<br />
und unausgebildet verkümmert, bedeutet das ökonomisch<br />
für die Volkswirtschaft e<strong>in</strong>en Verlust und für den Betroffenen,<br />
dass er aus se<strong>in</strong>em Leben nicht machen kann,<br />
wozu er befähigt gewesen wäre.<br />
Der Erziehungsrat des Kantons Zürich sprach <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Bericht vom „grossen Reservoir an Intelligenz und Energie“,<br />
das geöffnet werden müsse. „Ausschöpfung der Begabtenreserven“<br />
lautete die Losung der Stunde. Dem standen<br />
freilich noch massive H<strong>in</strong>dernisse im Weg. Die grösste<br />
Schwierigkeit lag <strong>in</strong> der Tatsache, dass es 1950 nur <strong>in</strong> den<br />
Städten Zürich und W<strong>in</strong>terthur Mittelschulen mit Maturitätslehrgängen<br />
gab (das Lehrersem<strong>in</strong>ar Küsnacht war e<strong>in</strong> spezieller<br />
Fall).<br />
Potentielle Mittelschüler aus abgelegenen Regionen<br />
des Kantons hatten ke<strong>in</strong>e realistische Chance, das begehrte<br />
Maturitätszeugnis anzusteuern, es sei denn <strong>in</strong> sehr<br />
teuren Internaten. Wer <strong>in</strong> Fischenthal, Trüllikon oder Maschwanden<br />
wohnte und ke<strong>in</strong>e reichen Eltern hatte, der hat<br />
eben Pech gehabt.<br />
E<strong>in</strong>e entschlossene Dezentralisation der Mittelschulen<br />
war die e<strong>in</strong>zige Lösung für das Problem der sogenannten<br />
„regionalen Chancenungleichheit.“ 1952 stimmte das Zürcher<br />
Volk der Errichtung der <strong>Kantonsschule</strong> Zürcher Oberland<br />
<strong>in</strong> Wetzikon zu. Dieses Pilotprojekt wurde mit grosser<br />
Skepsis <strong>in</strong> Angriff genommen. Zur allgeme<strong>in</strong>en Überraschung<br />
erlebte die erste Landmittelschule im Kanton Zürich<br />
e<strong>in</strong>en stürmischen Zulauf. In der Folge wurden weitere<br />
dezentrale <strong>Kantonsschule</strong>n <strong>in</strong> Bülach und Urdorf aufgebaut.<br />
Alle diese Projekte waren erfolgreich.<br />
Halten wir noch e<strong>in</strong>mal fest: Die grosszügige Zustimmung<br />
der Stimmbürger zum Bauprojekt <strong>Freudenberg</strong> 1956<br />
fand statt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er von Zuversicht, ja Euphorie geprägten<br />
Aufbruchsstimmung. Den beiden nächsten grossen Projekten<br />
– Ramibühl 1965, Oerlikon 1967 – blies bereits e<strong>in</strong> frostiger<br />
Gegenw<strong>in</strong>d <strong>in</strong>s Gesicht. 1981 gab der Regierungsrat<br />
offiziell den vorläufigen Abschluss der Dezentralisation der<br />
Mittelschulen bekannt. Die „Ausschöpfung der Begabtenreserven“<br />
war an ihr vorläufiges Ende gekommen.<br />
Die Versuchung ist gross, von e<strong>in</strong>em „Klimawandel“ ab<br />
den mittleren sechziger Jahren zu sprechen. Es wird zu<br />
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